Citysax | |
---|---|
CitySax auf der Basis des Chevrolet Matiz M200 | |
CITYSAX | |
Produktionszeitraum: | 2009–2011 |
Klasse: | Kleinwagen |
Karosserieversionen: | Kombilimousine |
Motoren: | Elektromotor |
Länge: | 3495 mm |
Breite: | 1485 mm |
Höhe: | 1500 mm |
Radstand: | 2340 mm |
Leergewicht: | 980 kg |
Der Citysax (Eigenschreibweise CITYSAX) ist ein in Deutschland zwischen 2009 und 2011 gebautes Elektroauto. Er wurde auf Basis der 2. Generation des Chevrolet Matiz entwickelt. Nach 23 gebauten Exemplaren wurde die Produktion eingestellt. Zu seinem Erscheinungszeitpunkt 2009 war es das einzige in Deutschland neu gefertigte, viersitzige Elektroauto.
Entwicklungsgeschichte
Der in Dresden 2006 entwickelte und gefertigte vollelektrische Wagen wurde von einem kleinen Team (Matthias Bähr, Dirk Hunecke und Dieter Schulze) konstruiert. Ursprünglich sollte als Basisfahrzeug der Daihatsu Cuore dienen, dessen Produktion jedoch im Entwicklungszeitraum eingestellt wurde. Um den Citysax in Dresden in Kleinserie fertigen und vertreiben zu können, gründeten die Entwickler 2009 die Citysax Mobility GmbH. Die Produktion der Kleinserie startete Anfang September 2009. Bis April 2011 betrug die Zahl der verkauften Einheiten 21 Stück.
Technik
Beim Basisfahrzeug des Kleinwagens Chevrolet Matiz wird der Verbrennungsmotor entfernt und mittels einer Adapterplatte ein E-Motor mit 16 kW/26 kW Leistung (Dauer/Kurzzeit) und 51 Nm/96 Nm Drehmoment (Dauer/Kurzzeit) an das Getriebe angeflanscht. Da das Drehmoment über einen weiten Drehzahlbereich zur Verfügung steht, ist im Stadtverkehr ein sehr zügiges Fahren ohne Schalten möglich.
Geschaltet werden kann dennoch, vor allem um das Fahrzeughandling der Beladung beziehungsweise Streckenführung anzupassen. Der Verbleib des Schaltgetriebes resultiert aus den Detailbestimmungen der deutschen Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO), die bei einem Eingriff in den Antriebsstrang eines bereits typisierten, zulassungsfähigen Fahrzeuges umfangreiche und teure Nachweise und Prüfungen erfordern, die von kleinen Unternehmen kaum erbracht werden können.
Ziel war es, die fahrzeugspezifische Ausstattung mit ABS und anderem voll zu erhalten, was über eine Elektronik erreicht wurde, die die „fehlenden“ Betriebsparameter des Verbrennungsmotors zur Verfügung stellt und in die vorhandene Bordelektronik einspeist.
Die maximale Reichweite mit dem 13-kWh-Lithium-Eisenphosphat-Akkupack beträgt in der Praxis zwischen 100 und 125 Kilometer. Mit dem integrierten Bordlader beträgt die Ladezeit an einer Niederspannungsnetz-Steckdose 6 bis 8 Stunden. Mit dem optionalen Drehstromlader ist eine beschleunigte Ladung in ca. 4 Stunden, beim Einsatz zweier Lader in ca. 2,5 Stunden möglich.
Die Akkulebenserwartung wird mit 2000 Zyklen angegeben.
Um die Funktion der Innenraumheizung, die bei der Basis mittels Wärmetauscher die Abwärme des Motors nutzt, aufrechtzuerhalten, ist werksseitig eine Webasto-Standheizung, die mit handelsüblichem Benzin betrieben wird, verbaut.
Diverses
Die Fahrzeuge finden ihren Einsatz unter anderem bei Energieversorgern und werden auf den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf unter anderem durch die Lufthansa eingesetzt. Mehrere Fahrzeuge wurden kundenspezifisch ausgerüstet, beispielsweise für die Hochschule in Heilbronn mit spezieller Messtechnik im Rahmen des Forschungsprogramms „Elektromobilität im ländlich-urbanen Raum“.
2011 realisierte SEW-Eurodrive an einem Citysax der Deutschen Lufthansa AG ein berührungsloses induktives Ladesystem. Das Fahrzeug gilt als das erste Kfz mit Straßenzulassung und induktiver Ladetechnologie in Deutschland und dient der Erprobung der komfortablen Technologie im praktischen Umfeld.
Bei der nordeuropäischen E-Mobil-Rallye 2011 belegte das Team 24 Citysax (Erben/Hunecke) unter 37 gewerteten Teams den 5. Platz in der Gesamtwertung.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 BSM, Zeitschrift Solarmobil Nr. 73, März 2009: Die Entstehung des Elektromobil „CITYSAX“ (PDF; 1,2 MB), aufgerufen 10. Juni 2013.
- ↑ Elektroauto Citysax ist in Serienproduktion gegangen. umgebungsgedanken.momocat.de-Internetblog, 23. September 2009
- 1 2 Freie Presse, 11. April 2011: Dresdner Firma rüstet Kleinwagen auf Elektroantrieb um (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Website der Citysax Mobility GmbH: Techn. Daten Citysax (Memento des vom 21. Oktober 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 7. Januar 2012.
- ↑ StVZO Deutschland: Gesetze im Internet, abgerufen am 30. August 2012
- ↑ PDF-Prospekt: CITYSAX, PDF, abgerufen am 7. Januar 2012.
- ↑ Citysax-Webseite: Referenzfahrzeuge von Citysax-Kunden (Memento des vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 7. Januar 2012.
- ↑ HHN Hochschule Heilbronn: erhält eigenes Elektroauto (Memento des vom 13. Mai 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 27. März 2012.
- ↑ HHN Hochschule Heilbronn (iaf): Elektromobilität im ländlich-urbanen Raum, abgerufen am 27. März 2012.
- ↑ SEW EuroDrive, 29. August 2011: Erstes Fahrzeug mit Straßenzulassung und induktiver Ladetechnologie geht in Betrieb, eingefügt 27. März 2012
- ↑ E-Mobil-Rallye: Fotos Rallye 2011 (Memento des vom 16. März 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , eingefügt 27. März 2012
- ↑ WordPress.com: 20. März 2011:Gesamtergebnis der 1. nordeuropäischen E-Mobil Rallye 2011 (PDF; 106 kB), abgerufen am 27. März 2012.