Claude Miller (* 20. Februar 1942 in Paris; † 4. April 2012 ebenda) war ein französischer Filmregisseur und Drehbuchautor.

Karriere

Claude Miller entstammte einer jüdischen Kleinbürgerfamilie. Er studierte an der Filmhochschule IDHEC in Paris, der heutigen École Nationale Supérieure des métiers de l’image et du son, La Fémis. Später arbeitete Miller als Assistent an der Seite von Regiegrößen wie Marcel Carné, Michel Deville, Jean-Luc Godard, Robert Bresson und Jacques Demy. Von 1968 bis 1975 war er Produktionsleiter bei verschiedenen Filmen von François Truffaut, eine Erfahrung, die ihn entscheidend prägte.

Während dieser Zeit entstanden mehrere Kurzfilme, doch erst 1976 folgte sein erster Langfilm Unser Weg ist der beste, der in mehreren Kategorien für den französischen Filmpreis César nominiert war. Es folgten weitere César-Nominierungen und Preise für einige seiner Filme. Charlotte Gainsbourg erhielt von ihm ihre erste große Filmrolle in Das freche Mädchen (1985). 1998 gewann Miller den großen Preis der Jury in Cannes für seinen Film Die Klassenfahrt (Drehbuch: Emmanuel Carrère). Zu Millers bekanntesten Filmen zählen außerdem Das Verhör (1981) mit Romy Schneider und Das Auge (1983) mit Isabelle Adjani.

Claude Miller war ab dem Jahr 2007 Präsident der Filmhochschule La fémis in Paris. Nach seinem Tod wurde sein letztes Werk, die Literaturverfilmung Thérèse (Originaltitel: Thérèse Desqueyroux) nach dem gleichnamigen Roman von François Mauriac mit Audrey Tautou in der Titelrolle als Abschlussfilm der 65. Internationalen Filmfestspiele von Cannes ausgewählt.

Filmografie

Regie

Darsteller

Literatur

  • Auch in Auschwitz sangen Vögel. In: Berliner Zeitung, 17. Dezember 2008, S. 23; Interview mit Gerhard Midding über seinen Film Ein Geheimnis.
  • Thomas Koebner: Claude Miller * 1942. In: ders. (Hrsg.): Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010662-4, S. 507–509.

Einzelnachweise

  1. Claude Miller: Einer aus der ersten Reihe. Nachruf. kurier.at, 5. April 2012.
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