Conakry | ||
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Koordinaten | 9° 32′ N, 13° 41′ W | |
Basisdaten | ||
Staat | Guinea | |
Zone spéciale | Conakry | |
Einwohner | 1.667.864 (1. März 2014) | |
Satellitenaufnahme der Kaloum-Halbinsel mit den Los-Inseln |
Conakry [kɔnaˈkri] (ehemals Konakry) ist die Hauptstadt Guineas. Sie ist mit 1.667.864 Einwohnern (Stand 1. März 2014) die größte Stadt des Landes.
Geographie
Die Stadt entstand aus einer kleinen Fischersiedlung, die auf der Insel Tombo vor der Halbinsel Kaloum im Westen Guineas im Atlantischen Ozean lag. Mit zunehmender Bedeutung als Sitz der Verwaltung der Kolonie Rivières du Sud entwickelte sich der Ort auch zu einem wichtigen Handelsplatz. Durch Aufschüttungen wurde schließlich Tombo an die Halbinsel und somit auch an das Festland angeschlossen.
Anfang des 20. Jahrhunderts war Conakry eine prächtige Stadt mit Sandstränden und Uferpromenaden und baumbestandenen Boulevards. Man bezeichnete es damals oft als das „Paris Afrikas“ oder auch als „Petit Marseille“. Im Laufe des 20. Jahrhunderts dehnte sich Conakry von Kaloum, wie die ehemalige Insel hieß, immer weiter nach Nordosten auf die Halbinsel aus. Sie umfasste nun die Stadtteile Matam, Dixinn, Matoto und Ratoma. Nach dem Jahr 2000 betrug die Ausdehnung in dieser Richtung ins Landesinnere etwa 36 Kilometer bis zum Kreisel kilométre trente-six.
Klima
Das Klima in Conakry ist ausgesprochen warm. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 26,6 °C und es ist ganzjährig zwischen 25 und 30 °C warm. Die Niederschlagsmenge beträgt 4296 mm pro Jahr. Die Trockenzeit dauert von November bis Mai.
Conakry | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Conakry
Quelle: Klima in Conakry 1961 bis 1990, wetterkontor.de |
Geschichte
Im Jahr 1887 wurde Conakry, damals noch ein Fischerdorf, von Frankreich besetzt und zur Stadt ausgebaut.
Conakry ist seit 1890 Hauptstadt von Französisch-Guinea, heute der Republik Guinea.
Seit 1955 ist Conakry Sitz des katholischen Erzbistums Conakry.
Sehenswürdigkeiten
- Nationalmuseum (Musée National): Das Nationalmuseum zeigt Kunstobjekte, vor allem Masken, aus dem ganzen Land.
- Faysal-Moschee: Die Faysal-Moschee, Ende der 1970er Jahre erbaut, ist die viertgrößte Moschee in Afrika und die größte in Subsahara-Afrika. Die Moschee bietet Platz für insgesamt 12.500 Menschen (2.500 für Frauen im Obergeschoss und 10.000 für Männer im Erdgeschoss).
- Mausoleum Camayenne: Im Mausoleum Camayenne sind wichtige Persönlichkeiten Guineas begraben, so z. B. Ahmed Sékou Touré und Samory Touré.
- Volkspalast (Palais du Peuple): Der Volkspalast dient kulturellen Zwecken (Ausstellungen, Kongresse) und ist Sitz des Parlamentes.
- Der Botanische Garten Conakry ist eine Ruheoase im Zentrum der Stadt.
- Los-Inseln (Îles de Los): Nur wenige Kilometer vor der Küste liegen die Îles de Los mit palmengesäumten Sandstränden. Auf zwei dieser Inseln wurde bis in die 1960er Jahre Bauxit abgebaut.
Wirtschaft und Verkehr
Conakry ist das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Die Stadt besitzt einen internationalen Flughafen und einen bedeutenden Hafen am Atlantik. Unter anderem werden Bananen, Eisenerz und Bauxit verschifft. Der Hafenumschlag betrug 1997 3.739.463 Tonnen, seit dem Ausbau des Hafens Anfang der neunziger Jahre für Containerschiffe der zweiten Generation nimmt auch der Containerumschlag beständig zu.
2008 wurde zunächst der Filiale des französischen Logistik-Konzerns Necotrans, Getma, eine Konzession zum Ausbau und Betrieb des Hafens erteilt. Diese Konzession wurde 2011 aufgrund der Nichterfüllung vertraglicher Verpflichtungen per Dekret widerrufen. Wenige Monate später wurde eine 25-jährige Konzession zum weiteren Ausbau und Betrieb an das Unternehmen Bolloré vergeben. Mitte März desselben Jahres stellte die Getma Strafanzeige gegen Vincent Bolloré bei der Pariser Staatsanwaltschaft. Er wurde beschuldigt, die erfolgreiche Wahlkampagne des Präsidenten Guineas, Alpha Condé, im Jahre 2010 finanziert zu haben. Das daraufhin eingeleitete Ermittlungsverfahren wurde eingestellt. Im Oktober 2013 wurde Bolloré vom Handelsgericht Nanterre zur Zahlung von 2,1 Millionen Euro als Kompensation für bereits durchgeführte Hafen-Erweiterungen an Getma verurteilt.
Bildung
Seit 1963 gibt es eine staatliche Universität in Conakry, die Université Gamal Abdel Nasser de Conakry. 1999 wurde mit der Université Kofi Annan de Guinée die erste Privatuniversität eröffnet. Seit 2005 besteht zudem die Université Général Lansana Conté sowie seit 2008 die Université Thierno Amadou Diallo.
Städtepartnerschaften
- Freetown, seit 2008
Söhne und Töchter der Stadt
- Jo Maka (1929–1981), Jazzmusiker
- Jean Claude Diallo (1945–2008), Diplom-Psychologe, Politiker und Integrationsdezernent
- Katoucha Niane (1960–2008), französisches Model
- Mamady Youla (* 1961), guineischer Politiker
- Sékouba Konaté (* 1964), Brigadegeneral und Politiker
- Pablo Thiam (* 1974), guineisch-deutscher Fußballspieler und -funktionär
- Kanfory Sylla (* 1980), Fußballspieler
- Pascal Feindouno (* 1981), Fußballspieler
- Oumar Kalabane (* 1981), Fußballspieler
- Fodé Mansaré (* 1981), Fußballspieler
- Souleymane Youla (* 1981), Fußballspieler
- Djene Barry (* 1982), Schwimmerin und Olympionikin
- Alhassane Keita (* 1983), Fußballspieler
- Alimou Mamadou Diallo (* 1984), Fußballspieler
- Alhassane Baldé (* 1985), deutscher Rennrollstuhlsportler
- Ismaël Bangoura (* 1985), Fußballspieler
- Ibrahima Sory Camara (* 1985), Fußballspieler
- Mohamed Fofana (* 1985), Fußballspieler
- Kamil Zayatte (* 1985), Fußballspieler
- Mamadou Bah (* 1988), Fußballspieler
- Guy-Michel Landel (* 1990), Fußballspieler
- Florentin Pogba (* 1990), Fußballspieler
- Aissata Toure (* 1990), Sprinterin und Olympionikin
- Mariama Dalanda Barry (* 1991), Taekwondoka und Olympionikin
- Mohammed Diarra (* 1992), Fußballspieler
- Alhassane Keita (* 1992), Fußballspieler
- Ibrahima Savane (* 1993), Fußballspieler
- Issiaga Sylla (* 1994), Fußballspieler
- Naby Keïta (* 1995), Fußballspieler
- Boubacar Barry (* 1996), Fußballspieler
- Mohamed Camara (* 1996), Fußballspieler
- Amadou Diawara (* 1997), Fußballspieler
- Jules Keita (* 1998), Fußballspieler
- Hadja Idrissa Bah (* 1999), Aktivistin für Kinder- und Frauenrechte
- Ousmane Camara (* 2001), Fußballspieler
- Momo Cissé (* 2002), Fußballspieler
- Ilaix Moriba (* 2003), Fußballspieler
Weblinks
- Port Autonome de Conakry (französisch/englisch)
- Université Kofi Annan de Guinée (französisch)
- Topographische Karte der Küstenregion Franz. Guineas mit Conakry (Service Géographique de l'Afrique Occidle Française à Dakar 1941). Abgerufen am 30. August 2009 (französisch/portugiesisch).
Einzelnachweise
- ↑ Das Klima in Conakry. wetterkontor.de, abgerufen am 28. Dezember 2021.
- ↑ Das Klima in Conakry. wetterkontor.de, abgerufen am 28. Dezember 2021.
- ↑ Dominique Auzias, Jean-Paul Labourdette: Mosquée Fayçal. In: Guinée. Petit Futé, 2017, ISBN 979-1-03314956-9 (französisch, books.google.de).
- ↑ Port de Conakry : Getma fait condamner la Guinée (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive), Jeune Afrique, 27. Mai 2014
- ↑ Port de Conakry, Guinée, Bolloré, abgerufen am 28. September 2018.
- 1 2 Guinée : Bolloré condamné à payer 2 millions d'euros pour le port de Conakry. In: Le Monde, 10. Okt. 2013.
- ↑ Histoire de l'université
- ↑ News. Freetown City Council, 21. März 2009. (Memento vom 17. Dezember 2009 im Internet Archive)