Corps Rhenania Heidelberg
Wappen Zirkel
Basisdaten
Hochschule/n: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Gründungsort: Heidelberg
Stiftungsdatum: 15. Januar 1849
Korporationsverband: KSCV
Farben:
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: schlagend
Wahlspruch: Virtuti semper corona!
Waffenspruch: Gladius Ultor Noster!
Website: www.rhenania-heidelberg.de

Das Corps Rhenania Heidelberg ist ein pflichtschlagendes und farbentragendes Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV). Es vereint Studenten und ehemalige Studenten der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Couleur

Rhenania führt die Farben „blau-weiß-rot“ mit goldener Perkussion. Dazu wird eine dunkelblaue Mütze mit weiß-rotem Rand und weißer Paspel getragen. Rhenania hat wie alle SC-Corps in Heidelberg kein Fuchsenband, die Füchse tragen nur die Mütze, allerdings mit blau-weiß-blauem Rand.

Geschichte

Rhenania I–III, Hassia, Nassovia

Die älteste sicher nachweisbare Rhenania in Heidelberg (Rhenania I) wurde am 23. Juli 1802 durch Mitglieder der Rhenania Gießen gestiftet. Sie stand auf landsmannschaftlicher Basis und agitierte gegen die seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bestehenden, freimaurerisch beeinflussten Studentenorden, wurde gleichwohl um 1804 durch Mitglieder des Heidelberger Constantistenordens unterwandert.

1803 schlossen sich Rhenania und die 1803 gestiftete Franko-Badenia zu einem Senioren-Convent (SC) zusammen und vereinbarten den ältesten überlieferten Heidelberger SC-Comment. Beide waren nach einem Konflikt zwischen Studentenschaft und Militär im Juli 1804 maßgeblich am Auszug der Studentenschaft nach Neuenheim beteiligt. Im Dezember 1804 kam es zu tumultartigen Auseinandersetzungen zwischen den Heidelberger Renoncen und Constantisten. Infolge der Untersuchungen durch die akademischen Behörden lösten sich beide Landsmannschaften im Frühjahr 1805 auf. Drei Rhenanen (Morgenstern, Wenz, Bayer) beteiligten sich am 19. Mai 1805 an der Stiftung der Landsmannschaft Palatia (I). Aus den Resten der alten Rhenania konstituierten sich im August des Jahres die beiden zunächst noch eng miteinander verbundenen Landsmannschaften der Oberrheiner (Farben: rot-blau-weiß mit Silber) und Niederrheiner (rot-blau-weiß mit Gold).

Nach der Reorganisation der Universität unter Kurfürst/Großherzog Karl Friedrich von Baden kam es ab 1805 zu einem Zuzug zahlreicher auswärtiger Studenten, die neue, zum Teil nur kurzlebige Landsmannschaften stifteten (Suevia, Guestphalia, Curonia, Vandalia, Hannovera, Holsatia, Hanseatia, Helvetia, Saxo-Borussia u. a.). Sie vereinbarten 1806 einen neuen Comment, der den einzelnen Landsmannschaften feste Rekrutierungskantone zuwies. Die Aufteilung erfolgte auf der Grundlage der Grenzziehung des Friedens von Lunéville (1801) bzw. des Friedens von Preßburg (1805). Die Niederrheiner erhielten Hessen-Darmstadt, Kurhessen, Nassau, Waldeck und die thüringischen Staaten. Ihr Bezirk grenzte im Norden an das Herzogtum Berg, das Herzogtum Westfalen, an Paderborn, das Göttingische und das Eichsfeld, im Osten an Sachsen und Würzburg, im Süden an Wertheim, Leiningen, Erbach und die Unterpfalz und im Westen an den Rhein. Die Oberrheiner erhielten Frankreich einschließlich der ehemals deutschen Departements links des Rheins, Baden mit Ausnahme des oberen Fürstentums am Bodensee und die in Schwaben liegenden badischen Besitzungen, die Schweiz und Franken, soweit es nicht zu Bayern gehörte.

Bei einer Spaltung des Heidelberger SC wurde 1810 erstmals der Begriff Corps für eine Gruppe der dortigen Landsmannschaften verwendet, darunter die Niederrheiner, die später zur einheitlichen Bezeichnung Rhenania zurückkehrten und vermutlich bald nach den Befreiungskriegen ihre Auflösung vollzogen.

1818 erfolgte die Stiftung des Corps Hassia I, das sich zwei Jahre später in Rhenania II umwandelte. Im Stiftungsprotokoll wurde explizit festgehalten, dass man sich als Fortführung der Rhenania von 1802 versteht. Die Phase der Rhenania II fällt in die politisch aufgeheizte Zeit des Vormärz. Zu ihren Mitgliedern gehörten zahlreiche badische und pfälzische Liberale wie Friedrich Wilhelm Knoebel, Ludwig Frey (beide Teilnehmer am Hambacher Fest), Friedrich Hecker (Führer der Revolution in Baden) und Joseph Martin Reichard (Präsident der provisorischen Regierung der Pfalz). Infolge der Ereignisse um den Karzersturm und Auszug der Heidelberger Studentenschaft nach Frankenthal (nach Differenzen mit der Heidelberger Museumsgesellschaft über den Mitgliederstatus von Studierenden, 14. August 1828) erging eine dreijährige Verrufserklärung gegen die Universität, die der SC wenig später zurücknahm. Rhenania II bestand bis zum 3. November 1833.

An ihrer Stelle stifteten im Juli 1836 Mitglieder der 1829 gegründeten Hassia II das Corps Rhenania III (bis 1842).

Im November 1838 stifteten auswärtige Corpsstudenten, namentlich Mitglieder der Nassovia Göttingen, das Corps Nassovia II, das seinen Nachwuchs vornehmlich aus dem Gymnasium in Weilburg rekrutierte. Außer zu Nassovia Göttingen trat Nassovia in engere Beziehungen zu den beiden anderen nassauischen "Landescorps" Hasso-Nassovia Marburg und Nassovia Würzburg, pflegte aber auch einen regen Austausch mit dem Corps Rhenania in Bonn.

Rhenania IV

Das Revolutionsjahr 1849 wurde auch zum Stiftungsjahr der heute noch bestehenden Rhenania IV. In bewusster Abkehr von der deutschen Kleinstaaterei lösten die Aktiven der Nassovia das Corps am 15. Januar 1849 auf und stiften am gleichen Tag eine neue Rhenania (IV). Verfassung, Wahlspruch („Virtuti semper corona!“) und Tradition der Nassovia wurden übernommen. Der Einzugsbereich weitete sich in den folgenden Jahren über ganz Deutschland aus. Zu den Corpsangehörigen zählten auch Studenten aus dem europäischen Ausland und aus Übersee (Schweiz, Griechenland, England, Vereinigte Staaten, Kanada und Südafrika). Das Corps Rhenania gehört als Mitglied des Heidelberger SC seit seiner Stiftung dem 1848 gegründeten Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) an. 1872 war Rhenania präsidierendes Vorortcorps und stellte auch 1868 und 1877 Kösener Vorortsprecher.

Die Zeit des Kaiserreichs gilt als "Blütezeit" des Corpsstudententums. Im Gegensatz zu den SC-Corps Saxo-Borussia, Guestphalia und Vandalia, in deren Altherrenschaften ostelbische, hannoversche und mecklenburgische Großagrarier und Beamte dominierten, entwickelte sich Rhenania in dieser Phase zum Corps der Großindustrie und des Kapitals mit Rekrutierungsschwerpunkten im Rhein-Ruhr-Gebiet, in Frankfurt, Hamburg und im mitteldeutschen Industrierevier. Rhenania gehörte damit zu den Corps, die als "besonders exklusiv" eingestuft wurden.

1875 wurden erstmals gedruckte „Corpschroniken“ (Semesterberichte) an die auswärtigen Mitglieder (Alten Herren) verschickt. 1882 erkannten die letzten lebenden Alten Herren der Rhenania II das bestehende Corps als rechtmäßigen Nachfolger der alten Rhenania von 1802/20 an. Noch lebende Mitglieder der Rhenania III und Nassovia II wurden in das Corps übernommen.

1886 fiel der Rhenane Emil Hartwich (1843–1886, Amtsrichter in Düsseldorf) im Duell mit Armand von Ardenne. Theodor Fontane verwendete die Affäre als Vorlage für seinen Roman Effi Briest.

Während des Ersten Weltkrieges wurde der Aktivenbetrieb 1914 bis 1919 eingestellt. Von der Politisierung der Studentenschaft in der Frühzeit der Weimarer Republik war das Corps kaum betroffen. Der Heidelberger SC pflegte seine selbstgewählte Isolierung und schottete sich gegenüber Einflüssen aus der übrigen Studentenschaft weitgehend ab.

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten hatte wohl zunächst ebenso wenig Einfluss auf den Corpsbetrieb. Die Umsetzung der Arierbestimmungen nach den Richtlinien des Allgemeinen Deutschen Waffenring im Frühjahr 1934 wurde allerdings durchgeführt. Am 8. September 1935 wurde durch den Ausschluss des KSCV aus der „Gemeinschaft studentischer Verbände“ durch den Chef der Reichskanzlei Hans Heinrich Lammers die Auflösung des Verbandes eingeleitet. Nach dessen Ende beschloss auch das Corps Rhenania die Suspension. Die Beteiligung an der Heidelberger SC-Kameradschaft „Axel Schaffeld“ war verhalten, beschränkte sich auf finanzielle Zuwendungen und wurde mit Kriegsende 1945 eingestellt. Personelle und organisatorische Schnittstellen zwischen Kameradschaft und Corps wie in anderen Universitätsstädten gab es nicht.

Die Feier des 100. Stiftungsfestes durch die Altherrenschaft fand 1949 in einem den Zeitumständen entsprechenden Rahmen statt. Im gleichen Jahr bildete sich der durch den Verein Heidelberger Rhenanen protegierte „Rheinländerkreis“, der zum Teil Formen des früheren Corps fortführte, aber auch neue Ansätze für zeitgemäßes studentisches Zusammenleben suchte. Am 3. Mai 1951 beschloss die Altherrenschaft die Integration des Rheinländerkreises in das Corps und damit dessen Rekonstitution. In den 1950er Jahren war Rhenania Initiator der Gründung der Heidelberger Interessengemeinschaft (HIG), dem Zweckverband der schlagenden Korporationen am Ort. Nach einer separaten Übereinkunft des SC mit der Universität kam es 1958 zum Bruch mit der HIG. Seither geht der SC eigene Wege.

2011 porträtierte das Merian-Reisemagazin das Corps in seiner Heidelberg-Ausgabe.

Auswärtige Beziehungen

In den 1870er und 1880er Jahren betrieb Rhenania eine rege Verhältnispolitik und knüpfte bis zum Ersten Weltkrieg offizielle Beziehungen zu zahlreichen Corps in anderen Universitätsstädten an, u. a. in Bonn, Gießen, Marburg, Freiburg, Tübingen, Würzburg, München, Jena, Leipzig, Halle, Breslau, Göttingen, Berlin, Straßburg und Zürich. Da sich das Corps nicht auf eine bestimmte Richtung innerhalb des Verbandes festlegen wollte, trat ab 1900 eine Stagnation und nach dem Ersten Weltkrieg eine regelrechte Isolation ein, die erst kurz vor der Suspension überwunden werden konnte. Heute unterhält das Corps befreundete Beziehungen zu den Corps Suevia Freiburg, Hasso-Nassovia, Nassovia Würzburg und Tigurinia.

Corpshäuser

Nachdem das Corps in wechselnden Heidelberger Gasthäusern gekneipt hatte (u. a. im Seppl, zuletzt im Gasthaus Weinberg am Marktplatz), erfolgte 1882 der Ankauf des barocken Stadthauses in der Hauptstraße 231, das sich früher im Besitz des Theologen Carl Daub und seines Schwiegersohns Wilhelm Theophor Dittenberger befunden hatte, als Corpshaus und die Gründung der „Rheinländischen Gesellschaft AG“ als Träger.

Als das alte Haus dem gewandelten Repräsentationsbedürfnis nicht mehr genügte, wurde es abgerissen und in den Jahren 1906 bis 1909 nach Plänen des kgl. bayerischen Hofoberbaurats Eugen Drollinger (München) in einer Mischung aus neobarocken und Jugendstilelementen das heutige Corpshaus errichtet. Es ist der einzige Jugendstilbau in der Heidelberger Hauptstraße. Zugleich erfolgte der Kauf des hinter dem Garten gelegenen Hauses Neckarmünzgasse 14 und dessen Ausbau zum Studentenwohnheim.

Bekannte Mitglieder

Rhenania I-III (1802–1842)

NameLebensdatenBerufBild
Ludwig Achenbach1812–1879Oberbürgermeister von Mannheim
Carl Baumgärtner1790–1847Oberamtmann in Durlach, Stadtdirektor in Karlsruhe, Abgeordneter zum Badischen Landtag, Ehrenbürger von Durlach und Karlsruhe
Carl Baumüller1786–1851Badischer Oberamtmann, Ministerialrat und Obervogt
Carl Beeck† 1840Badischer Oberamtmann und Ministerialrat
Ferdinand Freiherr von Biedenfeld1788–1862Belletrist, Übersetzer und Dramaturg, Theaterdirektor in Berlin, Magdeburg, Breslau und Weimar
Friedrich Landolin Karl von Blittersdorf1792–1861Großherzoglich badischer Staatsminister
Emil August von Dungern1802–1862Herzoglich nassauischer Staatsminister
Heinrich Escher1789–1870Schweizer Jurist, Politiker und Rechtsgelehrter
Heinrich von Feder1822–1887Politiker, Mitglied der II. badischen Kammer, Führer der badischen Liberalen
Makarius Felleisen1802–1850badischer Oberamtmann, Amtsvorsteher der Bezirksämter Sinsheim, Buchen und Wolfach
Ludwig Frey1810–1871Jurist und Publizist, Teilnehmer am Hambacher Fest
Alexander von Geiger1808–1891Industrieller, französischer Politiker
Karl Ferdinand von Gerolt1790–1851Appellationsgerichtsrat am Appellationsgerichtshof Köln, Initiator und Mitglied des Zentral-Dombau-Verein zu Köln
Alexander Grebel1806–1870Friedensrichter, Mitglied des Vorparlaments, der 2. Kammer der Preußischen Nationalversammlung und des Preußischen Abgeordnetenhauses
Eberhard von Groote1789–1864Germanist, Schriftsteller und Politiker, Vorsitzender und Ehrenmitglied des Kölner Dombauvereins
Joseph von Groote1791–1866Kanzler des Erzbistums Köln, Mitglied der Ersten Kammer des Preußischen Landtags und des Preußischen Abgeordnetenhauses
Friedrich Hecker1811–1881Politiker und Revolutionär, Mitglied der II. badischen Kammer
Jakob Herrmannum 1785–nach 1834Amtsvorstand der Bezirksämter Osterburken und Adelsheim
Carl Heinrich Georg von Heyden1793–1866Regierender Bürgermeister von Frankfurt am Main, Naturforscher und Sammler, Entomologe, Mitbegründer der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft
Carl Honsell1805–1876Amtmann und Amtsvorstand des Bezirksamts Konstanz, Hofgerichtsrat
Johann Christian Hundeshagen1783–1834Forstwissenschaftler
Friedrich Wilhelm Knoebel1802–1871Politiker und Publizist, Teilnehmer am Hambacher Fest
Ludwig von Krutheim1819–1885Oberamtmann in Walldürn und Eberbach
August Lufft1801–1887Verwaltungsjurist, Regierungsdirektor in Speyer
Franz Flamin Meuth1800–1884Industrieller, Gründer der Kammgarnspinnerei, der Gaswerke, der Ultramarinfabrik und der Eisenwerke in Kaiserslautern
Christian Friedrich Mühlenbruch1785–1843Rechtswissenschaftler, ord. Professor in Rostock, Greifswald, Königsberg, Halle (Saale) und Göttingen
Ferdinand Noell1801–1893Bürgermeister, Mitglied des Oldenburgischen Landtags
Adolph von Ottweiler1789–1812Sohn des Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken, württembergischer Offizier
Philipp Pfeiffer1784–1859Oberamtmann, Bezirksamtsvorstand in Neckarbischofsheim, Ladenburg, Adelsheim und Emmendingen
Joseph Martin Reichard1803–1872Politiker und Revolutionär, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, Präsident der provisorischen Regierung der Pfalz
Josef von Sensburg1787–1870Oberamtmann in Offenburg
Christoph Trefurt1790–1861Badischer Staatsrat, Präsident des badischen Justizministeriums und der badischen Oberrechnungskammer, Oberhofgerichtskanzler in Mannheim, Mitglied des Erfurter Unionsparlaments und der Ersten und Zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung
Alexander Wallau1820–1882Oberamtmann in Kenzingen, Donaueschingen und Lahr
Carl Theodor Welcker1790–1869Jurist und Politiker, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung (Oberrheiner)
Carl Werry1819–1868Obergerichtsanwalt, Mitglied des Oldenburgischen Landtags
Jakob Wundt1787–1844Oberamtmann, Amtsvorstand in Schopfheim, Bretten, Müllheim, Mannheim, Bruchsal und Ettlingen

Nassovia II (1838–1849)

NameLebensdatenBerufBild
Adolph Dombois1823–1891Landrat in Erkelenz und im Unterwesterwaldkreis
Theodor von Dusch1824–1890Mediziner
Clemens August Heckmann1825–1884Landrat in Zell und Adenau
Wilhelm Petri1826–1897Jurist, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses
Georg August Rudolph1816–1893Oberbürgermeister von Marburg
Kuno Damian von Schütz-Holzhausen1825–1883Politiker; Gründer einer Auswandererkolonie in Peru
Ludwig Seyberth1818–1910Landrat des Kreises Biedenkopf
Karl Thewalt1825–1895Reichsgerichtsrat
Eduard Wissmann1824–1899Schriftsteller und Politiker

Rhenania IV (seit 1849)

NameLebensdatenBerufBild
Albert Ahn1867–1935Verleger und Industrieller in Köln
Heinz-Eberhardt Andres1908–1977Landrat des Kreises Alzey, Mitglied des Landtages (FDP)
Karl Andres1876–1935Gutsbesitzer, Weinbaulobbyist und Politiker, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, des Rheinischen Provinziallandtags und des preußischen Staatsrats
Hermann Ascher1844–1931Präsident der Generalkommission für die Provinz Westfalen
Ernst Bail1871–1951Ministerialbeamter und Wirtschaftsjurist
Richard Bank1867–1934Verwaltungsjurist, Landrat des Kreises Heinrichswalde, Ministerialrat im preußischen Finanzministerium
Fritz Baum1879–1955Manager der deutschen Montanindustrie
Heinrich Becher1865–1941Jurist, Vater von Johannes R. Becher
Hermann von Bechtold1836–1902Provinzialdirektor und Kreisrat in Gießen
Paul Behrend1853–1905Agrikulturchemiker, Professor für Nahrungsmittelchemie und landwirtschaftliche Gewerbe an der Technischen Hochschule Danzig
Paul Bertololy1892–1972Arzt und Schriftsteller, Ehrenbürger von Lembach (Bas-Rhin)
Georg Bode1838–1910Jurist, Historiker und Naturforscher
Georg Bodenstein1860–1941Verwaltungsjurist, Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium
Richard Böninger1874–1944Verwaltungsjurist, Landrat des Kreises Grafschaft Bentheim
Carl von Braun1852–1928Präsident des Oberlandesgerichts Augsburg
Adolf Buehl1860–1948Hamburgischer Staatsrat, Direktor des öffentlichen Armenwesens
Georg von Caro1849–1913Schlesischer Großindustrieller, Geheimer Kommerzienrat und Fideikommissherr auf Schloss Wilkendorf bei Strausberg
Anastasios Christomanos1841–1906Chemiker, Professor und Rektor der Universität Athen
Joachim F. Christopeit1936–2022Manager
Hans Deloch1881–1956Verwaltungsjurist, Landrat in Cosel, Beuthen und Oels
Friedrich Dernburg1833–1911Politiker, Publizist, Schriftsteller, Führer der hessischen Fortschrittspartei, Mitglied des Reichstages (nationalliberal), Chefredakteur der „Nationalzeitung“ in Berlin
Ferdinand Emmerling1831–1912Jurist in der Finanzverwaltung, Vorsitzender des hessischen Landesversicherungsamts
Walter Ernst1857–1928Konsistorialpräsident in Wiesbaden und Frankfurt am Main
Adolf Ernst von Ernsthausen1827–1894Politiker, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, Oberpräsident von Westpreußen, Oberbürgermeister von Königsberg, Ehrenbürger von Danzig und Elbing
Ernst Flemming1870–1955Berghauptmann und Ministerialdirektor im preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe, stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der Preussag
Eugen Franck1832–1893Jurist und Politiker, Mitglied der II. Kammer der hessischen Landstände (Zentrumspartei)
Walter Graeff1876–1934Kunsthistoriker
Joachim Gres* 1947Rechtsanwalt und Mitglied des Deutschen Bundestags (CDU)
Horst Habs1902–1987Mediziner, Professor für Hygiene an der Universität Bonn
Eckart Hachfeld1910–1994Schriftsteller, Texter und Songschreiber
Franz Hamburger1874–1954Mediziner, Professor für Kinderheilkunde an den Universitäten Graz und Wien
Emil Hartwich1843–1886Jurist und Sportpionier
Johann Maria Heimann1878–1931Industrieller, Teilhaber und Mitglied der Geschäftsführung der Fa. Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz in Köln
Theodor Hergenhahn1833–1893Rechtswissenschaftler
Hubert Hilf1820–1909Unternehmer und Politiker, Mitglied des Reichstages (Nassauer, ab 1886 auch Rhenane)
Ernst Himburg1851–1919Mitglied des Reichstages und des preußischen Abgeordnetenhauses
Karl Holstein1908–1983Industrieller, Präsident der deutsch-belgisch-luxemburgischen Handelskammer, Präsident der Industrie- und Handelskammer Münster, Mitglied des Vorstandes des deutschen Industrie- und Handelstages
Carl von Joest1858–1942Rittergutsbesitzer auf Schloss Eichholz bei Wesseling, Unternehmer und Politiker
Franz Karcher1867–1915Industrieller und Privatbankier
Alfred Kast1856–1903Mediziner, Professor für Innere Medizin an der Universität Breslau
Richard Koenigs1853–1921Verwaltungsjurist, Landrat des Kreises Lennep, Ehrenbürger von Lennep und Wermelskirchen
Herbert Krüger1905–1989Jurist, u. a. Professor an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Reichsuniversität Straßburg und der Universität Hamburg
Gustav Krug von Nidda1836–1918Hessischer Staatsrat und stellv. Bevollmächtigter zum Bundesrat
Wilhelm Küchler1846–1900Oberbürgermeister und Ehrenbürger von Worms, Ghzgl. Hessischer Finanzminister und stellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat
Wilhelm Lanz1829–1882Oberbürgermeister von Wiesbaden
Jakob von Lavale1843–1925Eisenbahnunternehmer, Direktor der Pfälzischen Eisenbahnen
Albert Lederle1874–1931Vorstand (Landrat) des Bezirksamts Ludwigshafen am Rhein
Adolf Lehne1856–1930Chemiker, Professor und Vorstand der Abteilung für Textilchemie an der Technischen Hochschule in Karlsruhe
Rudolf Leonhard1851–1921jüdischer Rechtshistoriker, viermaliger Lehrstuhlinhaber; Rektor in Marburg und Breslau
Georg Leubuscher1858–1916Mediziner und Sozialreformer
Gustav von Mallinckrodt1859–1939Industrieller und Politiker
Rudolf Manz1908–1996Rechtsmediziner und Hochschullehrer
Ludwig Mond1839–1909Chemiker, Mitgründer der Brunner Mond Comp. in London, Vizepräsident der Chemical Society in London, Kunstsammler und Mäzen
Wilhelm Mutzenbecher1832–1878oldenburgischer Staatsrat
Karl von Neidhardt1831–1909Gr. Hessischer Wirklicher Geheimer Rat, Gesandter und außerordentlicher Bevollmächtigter zum Bundesrat für Hessen-Darmstadt, Lippe und Schaumburg-Lippe
Paul Nethe1849–1926General der Infanterie
Hermann Olfe1884–1969Industrieller, Vorstand der Gelsenkirchener Bergwerks AG
Gerhard Oncken1836–1898Gutsbesitzer, Bürgermeister von Wittmund, MdHdA
Anton Opfergelt1850–1915Mitglied des Reichstags und des Preußischen Abgeordnetenhauses
Gerhard Paulus1922–2002Industrieller und Politiker, Mitglied des Landtages in Baden-Württemberg (FDP)
Alexander von Peez1829–1912Deutsch-österreichischer Politiker und Industrieller, Mitglied des österreichischen Abgeordnetenhauses und Herrenhauses
Wilhelm Pfitzner1853–1903Professor für Anatomie an der Universität Straßburg
Ernst Plagemann1882–1953Direktor und Miteigentümer der Danziger Eisen-Handelsgesellschaft mbH, Generaldirektor der Polnisch-Danziger Eisenkonzern AG, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Eisenhandel AG in Berlin, Vorsitzender des Finanzrats der Freien Stadt Danzig, Aufsichtsratsvorsitzender Bank von Danzig
Anton Rasina1843–1923Oberamtmann, Amtsvorstand der Bezirksämter Pfullendorf, Engen, Tauberbischofsheim und Offenburg, Vorsitzender des Vorstands der badischen Versicherungsanstalt für Invaliditäts- und Altersversicherung
Franz Hermann Reschke1871–1934Regierungspräsident in Lüneburg
Hans Reschke1904–1995Oberbürgermeister und Ehrenbürger von Mannheim, stellv. Präsident und Ehrenmitglied des Deutschen Städtetages
Carl Rudolph1841–1915Verwaltungsjurist, kaiserlich japanischer Unterstaatssekretär
Franz Rotzoll1850–1927Präsident der Klosterkammer Hannover
Eugen Rümelin1880–1947Diplomat
Philipp Schaeper1858–1926Landrat der Kreise Achim und Nordhausen, Ehrenbürger von Ellrich
Rudolf Schaper1881–1945Jurist und Politiker (NSDAP), Mitglied des Reichstags
Waldemar Scheithauer1864–1942Industrieller, Generaldirektor der Werschen-Weißenfelser Braunkohlen AG
Christian Schlichter1828–1883Oberbürgermeister von Wiesbaden, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses
Carl Schmidt-Polex1853–1919Rechtsanwalt und Industrieller
Hans Walter Schmidt-Polex1900–1978Jurist und Manager in der Versicherungswirtschaft
Rudolf von Schoen-Angerer1857–1943Verwaltungsjurist, Regierungsvizepräsident in Minden, Breslau und Marienwerder
Heinrich Schnee1871–1949Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, Mitglied des Reichstages, Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft, bedeutender Vertreter des Kolonialrevisionismus in der Weimarer Republik
Fritz Schultz-Merzdorf1890–1956Schriftsteller
Albert Seelmann1852–1919Präsident der Oberzolldirektion für die Provinz Sachsen
Kurt Siemers1873–1944Hamburger Kaufmann, Reeder und Bankier
Theodor Spaeth1833–1911Verwaltungsjurist, Mitglied des Reichstages (nationalliberal)
Wilhelm Spiritus1854–1931Oberbürgermeister und Ehrenbürger von Bonn, Mitglied des preußischen Herrenhauses
Carl Spude1852–1914Verwaltungsjurist, Landrat in Bochum, Oberregierungsrat in Arnsberg
Ernst Stahnke1887–1976Chirurg
Kurt Steffens1855–1910Landrat des Landkreises Fulda
Ernst Stephann1847–1897Rittergutsbesitzer und Politiker, MdR
Johann Stobbe1860–1938Chemiker, Professor an der Universität Leipzig
Samuel Hanson Stone1849–1909US-amerikanischer Politiker und Auditor of Public Accounts des Staates Kentucky
Ernst von Sury1850–1895Schweizer Neurologe, Rechtsmediziner und Hochschullehrer
Richard Teubner1846–1902Oberamtmann in Meßkirch, Bühl, Sinsheim und Kehl, Verwaltungsgerichtsrat am Badischen Verwaltungsgerichtshof
Friedrich Tilemann1839–1914Bürgermeister von Melle, Amtshauptmann des Amtes Norden, Landrat des Kreises Iburg, Mitglied des Provinziallandtags von Hannover
Erich Vaternahm1893–1964Unternehmer und Zeitungsverleger
Nikolaus von Werder1856–1917Verwaltungsjurist, Regierungspräsident von Königsberg (Preußen), Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses
Heinrich Weydmann1848–1922Schweizer Jurist und Politiker, Präsident des Kantonsgerichts in Appenzell Innerrhoden
Max Wirth1822–1900Journalist und Nationalökonom (Rhenania III, ab 1899 auch Rhenania IV)
Eduard Zacharias1852–1911Botaniker, Professor in Straßburg und Hamburg

Quellen und Literatur

Quellen

Literatur

  • Paul Bertololy: Alt-Heidelberg – ewiger Studententraum, 1962, Neudruck 1997 (Novelle. Freie Bearbeitung der Ereignisse um den Tod des Rhenanen Carl Specht, der 1855 im Duell fiel)
  • Florian Hoffmann: 100 Jahre Heidelberger Rhenanenhaus. Geschichte – Architektur – Umfeld. 1909–2009, Heidelberg 2009
  • Richard August Keller: Beiträge zur Geschichte der ersten Heidelberger Landsmannschaften. 1802–1806, Diss., Heidelberg 1914
  • Berthold Kuhnert: Geschichte des Corps Rhenania Heidelberg 1802–1869, 1913, ND Heidelberg 1997
  • Werner Lamprecht, Peter Kutter (Hrsg.): 150 Jahre Corps Rhenania Heidelberg 1849–1999, Heidelberg 1999
  • [Gerhard Müller]: Mitgliederverzeichnis des Corps Rhenania Heidelberg einschließlich seiner Vorverbindungen 1802–1999, Heidelberg 1999
  • Albert Trapp: 112 Jahre Rhenania Heidelberg. [Köln 1960]
  • Publikationen zum Corps Rhenania Heidelberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Ernst-Günter Glienke: Civis Academicus. Handbuch der deutschen, österreichischen und schweizerischen Korporationen und studentischen Vereinigungen an Universitäten und höheren Schulen. Jahrgang 1996, Lahr 1996, S. 121.
  2. Eckhard Oberdörfer: Der Heidelberger Karzer. Köln 2005, S. 159, ISBN 3-89498-132-6.
  3. Erwähnt in: Mark Twain: Bummel durch Deutschland. Kapitel 4: Studentenleben. Die fünf Korps. München 2006, S. 35.
  4. Deutscher Universitäts-Kalender. Winter-Semester 1913/14. Leipzig 1913, S. 149.
  5. Richard August Keller: Beiträge zur Geschichte der ersten Heidelberger Landsmannschaften 1802–1806. Heidelberg 1914, S. 12–22
  6. Richard August Keller: Beiträge zur Geschichte der ersten Heidelberger Landsmannschaften 1802–1806. Heidelberg 1914, S. 35
  7. 1 2 Fritz Groos: Die 4 Hassia zu Marburg, Göttingen, Gießen und Heidelberg, ihre Zusammenhänge und ihre Geschichte. Einst und Jetzt, Bd. 3 (1958), S. 102–118.
  8. Edgar Süß: Die Pfälzer im "Schwarzen Buch". Ein personengeschichtlicher Beitrag zur Geschichte des Hambacher Festes, des frühen pfälzischen und deutschen Liberalismus. Heidelberg 1956, S. 49 und 78
  9. Florian Hoffmann: "Burschen heraus!" - Der Auszug der Heidelberger Studentenschaft nach Frankenthal im Jahre 1828. In: Frankenthal einst und jetzt 1/2, 2000, S. 48–51
  10. Klaus Vassel: Nassovia-Heidelberg - Beitrag zur Corpsgeschichte. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 28 (1983), S. 131–142.
  11. Detlev Grieswelle: Zur Soziologie der Kösener Corps 1870–1914. In: Christian Helfer, Mohammed Rassem (Hrsg.): Student und Hochschule im 19. Jahrhundert. Göttingen 1975, S. 356 ff.
  12. Michael Wiest: Wo sich Corpsgeschichte und Zeitgeschichte begegnen. In: Werner Lamprecht, Peter Kutter (Hrsg.): 150 Jahre Corps Rhenania Heidelberg 1849–1999. Heidelberg 1999, S. 118–125.
  13. https://kress.de/news/detail/beitrag/108867-ein-schloss-das-nach-schokolade-schmeckt-jahreszeiten-verlag-bringt-merian-heidelberg-heraus.html
  14. Horst Schiller: Vom alten zum neuen Corpshaus. In: Werner Lamprecht, Peter Kutter (Hrsg.): 150 Jahre Corps Rhenania Heidelberg 1849–1999, Heidelberg 1999, S. 64–78
Commons: Corps Rhenania Heidelberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 24′ 47,4″ N,  42′ 52″ O

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