Daniel Burckhardt-Werthemann (* 10. September 1865 in Basel; † 26. Oktober 1949 ebenda) war ein Schweizer Kunsthistoriker, Konservator und Hochschullehrer.
Leben und Werk
Burckhardt war der einzige Sohn des Bandfabrikanten Daniel (1832–1894) und der Valerie, geborene Thurneysen (1838–1921). Sein Schwager war der Astronom und Hochschullehrer Albert Riggenbach (1854–1921). Burckhardt wuchs zusammen mit seinen drei Geschwistern in Basel im «Württembergerhof» auf und besuchte das Gymnasium in Basel. Zudem hielt er sich für ein paar Monate an dem von Theodor von Lerber gegründeten Freien Gymnasium in Bern auf und wurde zusätzlich im Konfirmationsunterricht von Eduard von Wattenwyl unterrichtet.
Burckhardt studierte anschliessend an der theologischen Fakultät der Église Indépendante de Neuchâtel bei Frédéric Godet. Nach ein paar Monaten wandte er sich jedoch dem Studium der Kunstgeschichte und der Archäologie zu. Nachdem er an der Universität Strassburg sein Doktorexamen bestanden hatte, amtete er 1887 bis 1901 als Konservator der Öffentlichen Kunstsammlung, anschliessend bis 1906 als deren Präsident. 1892 habilitierte er sich an der Universität Basel für Kunstgeschichte, 1902 bis 1912 las er als ausserordentlicher Professor. 1910–1921 war er Mitglied der Basler Kunstkommission und 1903–1917 der Kommission zum Historischen Museum, 1901–1929 auch Mitglied der eidgenössischen Gottfried Keller-Stiftung.
Daniel Burckhardt-Werthemann gelang der Nachweis, dass der junge Albrecht Dürer sich in Basel aufgehalten hat. Weiter hat er, von der Signatur auf dem Rahmen des Petrus-Altars in Genf ausgehend, den Maler Konrad Witz und dessen Werk identifiziert. Über seinen Weg zu dieser Entdeckung hat er später ausführlich berichtet.
In späteren Jahren lebte Daniel Burckhardt-Werthemann auf seinem Landgut bei Langenbruck. Er und seine Frau Martha, geborene Werthemann, engagierten sich stark in der «Evangelisationsbewegung». So war er Präsident der Pilgermission auf St. Chrischona und übernahm die Redaktion des Christlichen Volksboten und des Volksbotenkalenders. In Basel blieb er aber auch mit zahlreichen Publikationen zur Kunst- und Kulturgeschichte des 17.–19. Jahrhunderts bis zuletzt präsent.
Burckhardt war Vater von drei Töchtern und starb zehn Tage nach seiner Frau. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Wolfgottesacker in Basel.
Literatur
- Karl Vöchting: Verzeichnis der Schriften von Daniel Burckhardt-Werthemann. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Band 43, 1944, S. 255–286 (Digitalisat).
- E. S.: Prof. Daniel Burckhardt-Werthemann †. In: National-Zeitung. Nr. 498, 27. Oktober 1949, S. 5.
- R.: Daniel Burckhardt-Werthemann zum Gedenken. In: Basler Nachrichten. Nr. 458, 27. Oktober 1949, Beilage.
- Erich Schick, Rudolf Riggenbach: Zur Erinnerung an Prof. Dr. Daniel Burckhardt-Werthemann. Basel 1949 (darin S. 3–10 der von Burckhardt selber 1937 verfasste Lebenslauf).
- Carl Burckhardt-Sarasin: Daniel Burckhardt-Werthemann als Persönlichkeit. In: Basler Stadtbuch, 1951, S. 68–74 (Digitalisat)
Weblinks
- Stammbaum von Daniel Burckhardt-Werthemann in stroux.org
- Burckhardt, Daniel In: Deutsche Biographie
- Daniel Burckhardt-Werthemann In: WorldCat
- Daniel Burckhardt-Werthemann In: HelvetivArchives
- Daniel Burckhardt-Werthemann In: Staatsarchiv Basel-Stadt
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte zum Württembergerhof in Basel, abgerufen am 18. Januar 2021
- ↑ Daniel Burckhardt-Werthemann: Albrecht Dürer’s Aufenthalt in Basel, 1492–1494. G. Hirth, München 1892.
- ↑ Daniel Burckhardt, In: Festschrift zur Erinnerung an Basels Eintritt in den Bund der Eidgenossen. Abschnitt Malerei. Schweighauser, Basel 1901, S. 273, abgerufen am 18. Januar 2021
- ↑ Daniel Burckhardt-Werthemann: Wie Konrad Witz der Vergangenheit entrissen wurde. In: Die Ernte, Schweizerisches Jahrbuch. Siebenter Jahrgang, 1926, S. 45–70.