Daniel Francis Houghton (* etwa 1740 in Irland; † Juli 1791 in Westafrika) war englischer Major und der dritte Afrikareisende im Auftrag der African Association.
Major Houghton, Sohn des Captain William Houghton und Enkel von Sir William Houghton, war 1772 in Marokko gewesen und von 1779 bis 1783 Festungskommandant auf Gorée. Am 20. Dezember 1783 heiratete er in London Philippa Evelyn (* 1760 in London; † 27. Oktober 1824), die Tochter des Charles Evelyn und der Philadelphia (Philippa) Wright. Das Ehepaar hatte die zwei Söhne Frederick Hugh Evelyn Houghton (* 4. Juli 1783), Charles Evelyn Daniel Francis Poplet Houghton (* 20. September 1784) und Tochter Philippa.
Anders als die beiden vorangegangenen Reisenden Simon Lucas und John Ledyard versuchte Houghton vom Gambia aus zum Niger zu gelangen, um dessen Verlauf und anliegende Städte und Staaten zu erforschen. Sein Nachfolger bei der Association, Mungo Park, wählte denselben Weg. Houghton startete 1790 von Plymouth aus und konnte wichtige Erkenntnisse nach London senden. Insbesondere, dass der Niger nördlich nach Timbuktu floss und dann eine Biegung nach Osten machte. Das hat sicherlich auch maßgeblich zu den Theorien beigetragen, dass der Niger in den Nil münde bzw. in der Sahara bei Wangara in einem See oder Sumpf verebbe. Über den weiteren Verlauf des Nigers, der weiter flussabwärts südöstlich floss, konnte er indes keine Informationen gewinnen, da er in der Nähe von Nioro du Sahel, westlich von Timbuktu, verstarb. Die Gründe seines Todes konnten nie ganz aufgeklärt werden. Laut Mungo Parks späteren Informationen, welche ihm während seiner Reise zu Gehör kamen, wurde Houghton beraubt und verhungerte anschließend mittellos (Lit.: Sattin, 2003, S. 123).
Literatur
- Frances Archer: The Gambia Colony and Protectorate (Library of African Study) Routledge, 1967, ISBN 0714611395
- Arnold Gailey, Harry A. Hughes: Historical Dictionary of the Gambia The Scarecrow Press, Inc., 1999, ISBN 0-8108-3660-2
- Anthony Sattin: The Gates of Africa: Death, Discovery and the Search for Timbuktu, HarperCollionsPublishers, London 2003, ISBN 0-00-712234-9