David Brentel (* um 1556 in Lauingen; † 25. Juni 1615 ebenda) war ein schwäbischer Maler, Zeichner und Kupferstecher. Er war ein Sohn des Malers Georg Brentel des Älteren, sowie ein Bruder des Malers Elias Brentel und ein Halbbruder des Malers Friedrich Brentel.

Leben

David Brentel war das dritte Kind (erster Sohn) aus der Ehe seines Vaters mit dessen erster Ehefrau Barbara. Sein Handwerk lernte er von seinem Vater, sein Malstil entspricht vollkommen dem seinigen. Am 9. Mai 1580 heiratete David Brentel Brigitta Neudthardt aus Lauingen. Aus dieser Ehe ist der Sohn Conrad (* 23. Februar 1581) entsprungen, der ebenfalls Maler wurde. Im Gegensatz zum Vater blieb David Brentel in Lauingen, wo er sein ganzes Leben wirkte – überwiegend als Wappen- und Miniaturmaler.

Brentel wohnte zunächst zur Miete in der Marktgasse und seit 1586 im eigenen Haus in der Hüebersgasse. Seine Steuerzahlungen aus den Jahren 1587 und 1589 (3 lb 9 ß) lassen vermuten, dass es ihm an Aufträgen nicht fehlte und dass sein Einkommen mehr als ausreichend war. Brentel genoss Ansehen in Lauingen und wurde in den Rat von Lauingen aufgenommen.

Brentels Werk ist weitgehend verschollen. Die zwei Stammbücher, die im Germanischen Nationalmuseum erhalten sind, enthalten Arbeiten, die Wappen, Bildnisse, allegorische Figuren, Szenen aus der römischen Geschichte und aus dem Neuen Testament umfassen. Sie beweisen seine Fähigkeiten als qualitätsvoller Bildnis-Miniaturmaler (Weihenmayer-Stammbuch) und als guter Wappenmaler (Reutter-Stammbuch). Ferner wird ihm eine Folge von zehn Radierungen mit Passionsszenen nach Albrecht Dürer (1592/93) zugeschrieben.

Er verstarb am 25. Juni 1615 in Lauingen.

Erhaltene Arbeiten

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. 1 2 Reinhard H. Seitz: Zur Frage …, S. 27.
  2. Reinhard H. Seitz: Zur Frage …, S. 35.
  3. Hans Rott: Quellen und Forschungen …, S. 85.
  4. Wolfgang Wegner: Untersuchungen …, S. 110.
  5. Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 14, S. 133.
  6. Reinhard H. Seitz: Zur Frage ..., S. 28 nach Pfarrmatrikel.
  7. erwähnt von Ludwig Rothenfelder in: „Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums“, 1924/25, S. 144 – inzwischen verschollen

Literatur

  • Brentel, David. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 14, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22754-X, S. 133.
  • Wolfgang Wegner: Untersuchungen zu Friedrich Brentel. In: „Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg“, München : Deutscher Kunstverlag 1966, S. 107–196.
  • Reinhard Hermann Seitz: Zur Frage der Lauinger Maler Georg Brentel. In: „Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen“ LXI–LXIII, Dillingen-Donau 1961, S. 25–36.
  • Herbert Paulus: Eine Wappenminiatur des Lauinger Malers David Brentel. In: „Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen“ LVII–LVIII, Dillingen-Donau 1956, S. 129–130.
  • Hans Rott: Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert. I, Oberrhein, Stuttgart : Strecker und Schröder 1936.
  • Ludwig Rothenfelder: In: „Anzeiger des Germanischen Nationalmuseum“, Nürnberg 1928/29, S. 133–167.
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