Elias Brentel (eigentlich Helias Brentel; * 8. Januar 1567 in Lauingen; † um 11. Oktober 1649 in Bayreuth) war ein Maler in Franken. Er war ein Sohn des Malers Georg Brentel des Älteren, sowie ein Bruder der Maler David und Friedrich Brentel.
Leben
Elias Brentel war das siebte Kind (zweiter Sohn) aus der Ehe seines Vaters mit dessen erster Ehefrau Barbara. Von dem Vater lernte er das Malerhandwerk. Im Gegensatz zu David verließ Elias Lauingen und ließ sich 1597 in Burglengenfeld nieder. Wahrscheinlich dort heiratete er seine erste Frau Veronica, mit der er mindestens zwei Söhne hatte, die ebenfalls Maler wurden. Seine Tätigkeit in Burglengenfeld wurde bisher noch nicht untersucht. Seit 1622 wohnte er in Bayreuth und hatte den Posten des Stadtmalers inne. Er arbeitete jedoch auch für den Markgrafen Christian. Im Februar 1622 malte er für ihn für 13 fl einen Pirschkarren, einen Hirschkopf und einen Rehkopf. In Bayreuth starb seine Frau im Alter von 58 Jahren und wurde am 18. April 1624 beerdigt. Am 9. Oktober 1626 heiratete er dort seine zweite Frau Catharina.
Mit seinem Sohn aus erster Ehe, Friedrich, malte er ab 1632 die Kirche St. Bartholomäus in Mistelbach aus. Die Arbeiten umfassten vor allen die Ausschmückung der kurz zuvor errichteten (ersten) Empore an den drei Seiten des Langschiffs. An der Außenseite der Emporenbrüstung wurden insgesamt 25 Gemälde mit Szenen aus den Evangelien geschaffen, die als waagerecht angeordnete Ovale komponiert wurden. Als Vorlage dazu benutzte Brentel kleine (9,6 × 7 cm) Holzschnitte von Jost Amman. An der Chorwand (über dem Chorbogen) wurde ein großes Tafelgemälde Das Jüngste Gericht geschaffen, das die ganze Breite der Wand einnimmt.
Nach Friedrichs frühem Tod 1636 schuf Elias Brentel 1637 die Emporenbilder in der Spitalkirche St. Elisabeth in Bayreuth. Die Bilderreihe schildert nach dem Vorbild der Biblia pauperum die Heilsgeschichte des Neuen Testaments in 30 Bildern, wofür Elias Brentel eine Pfründe im Spital erhielt. Brentel orientierte sich bei den Motiven an den Holzschnitten von Albrecht Dürer aus der Kleinen Passion (1509–11). Die Bilder entstanden in der ursprünglich gotischen, im Renaissance-Stil umgebauten Kirche und sie wurden in den barocken, klassizistisch anmutenden Neubau (1748–1750) übernommen und integriert. Sie befinden sich an der Außenwand der Brüstung beider Emporen links und rechts des Schiffes. Die erzählte Geschichte beginnt in der Kirche an der linken Empore ganz links mit der Geburt Jesu und endet an der rechten Empore ganz rechts mit Pfingsten. Die Bilderreihe wurde 1749 bei der Übertragung in den neuen Kirchenbau und auch mal später restauriert, sie befindet sich aber heutzutage in einem sehr schlechten Zustand – die Bilder sind vor allem durch Kerzenruß nachgedunkelt.
Söhne
- Hans Friedrich (* um 1600 in Burglengenfeld (?); † 1634 in Bayreuth (?))
- Friedrich (* um 1606 in Burglengenfeld (?); † 1636 in Bayreuth)
Erhaltene Arbeiten
- 1632 25 Gemälde an der ersten Empore und ein großes Gemälde (Das Jüngste Gericht) an der Chorwand in der St.-Bartholomäus-Kirche in Mistelbach
- 1637 30 Gemälde an der Empore in der Spitalkirche Bayreuth
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Begraben am 14. Oktober.
- ↑ Gerhard Schön: Münz- und Geldgeschichte …, S. 298; Geburtsdatum: R. H. Seitz: Zur Frage der Lauinger Maler …, S. 28 nach Pfarrmatrikel
- ↑ Reinhard H. Seitz: Zur Frage …, S. 28
- 1 2 Gerhard Schön: Münz- und Geldgeschichte …, S. 126
- ↑ Herbert Klug: Evang.-Luth. Pfarrkirche St. Bartholomäus ..., S. 15
- ↑ Es ist nicht auszuschließen, dass die von Brentel durchgeführte Ausschmückung der St.-Bartholomäus-Kirche noch aus weiteren Elementen bestand. Die Kirche wurde allerdings am Anfang des 18. Jahrhunderts erhöht, um die zweite Empore einzubauen, und mit einer neuen Holzdecke ausgestattet.
- ↑ Herbert Reber: Spitalkirche Bayreuth, S. 2
Literatur
- Gerhard Schön: Münz- und Geldgeschichte der Fürstentümer Ansbach und Bayreuth im 17. und 18. Jahrhundert, Dissertation, München 2008
- Herbert Klug: Evang.-Luth. Pfarrkirche St. Bartholomäus Mistelbach, Bayreuth : Oberfränkischer Ansichtskartenverlag Bouillon o. J. [ca. 1998]
- Herbert Reber: Spitalkirche Bayreuth, [Selbstverlag der Hospitalstiftung Bayreuth], o. J. [ca. 1996]
- Reinhard Hermann Seitz: Zur Frage der Lauinger Maler Georg Brentel. In: „Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen“ LXI–LXIII, Dillingen-Donau 1961, S. 25–36
- Karl Sitzmann: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken, Kulmbach I 1957, II,III 1962, IV 1976 (Nachdruck 1983)