Film
Deutscher Titel Der Omega-Mann
Originaltitel The Omega Man
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1971
Länge 98 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Boris Sagal
Drehbuch Richard Matheson
John William Corrington
Joyce Hooper Corrington
Produktion Walter Seltzer
Musik Ron Grainer
Cootie Williams
Kamera Russell Metty
Schnitt William H. Ziegler
Besetzung

Der Omega-Mann ist eine US-amerikanische Literaturverfilmung aus dem Jahr 1971 von Boris Sagal. Sie basiert auf dem Science-Fiction-Roman des amerikanischen Schriftstellers Richard Matheson Ich bin Legende (I am Legend). Charlton Heston spielt einen der wenigen Überlebenden in einer dystopischen Welt, in der die Menschen zu Mutanten geworden sind, gegen die er sich nun behaupten muss.

Eine Neuverfilmung mit Will Smith kam 2007 unter dem Titel I Am Legend heraus.

Handlung

In der nahen Zukunft führen die UdSSR und die Volksrepublik China einen Weltkrieg um Ressourcen und territoriale Interessen. Dabei kommen neben konventionellen auch biologische Waffen zum Einsatz. Doch einer der verwendeten Bakterienstämme mutiert und gefährdet somit die komplette Menschheit. Dem US-Militärbiologen Robert Neville gelingt es zwar, ein Antiserum zu entwickeln. Beim Versuch, das Serum zur Massenfertigung zu bringen, stürzt Nevilles Hubschrauber jedoch ab und er kann sich nur noch selbst impfen. Dies hat zur Folge, dass er der vielleicht einzige immune Überlebende der Katastrophe wird. Er lässt sich im verlassenen bzw. ausgestorbenen Los Angeles nieder und führt ein sehr einsames Leben. Die wenigen überlebenden, aber durch das Bakterium mutierten Menschen, die sich „Die Familie“ nennen, sind durch ihre Mutation sehr lichtempfindlich und verhalten sich aggressiv und psychotisch. Sie verabscheuen Technik, da sie sie für den Untergang der Welt verantwortlich machen. Durch ihre Lichtempfindlichkeit behindert, können sie Neville nur nachts angreifen. Neville wehrt sich, indem er sein Haus mit Hilfe eines Stromgenerators nachts in Flutlicht taucht. Tagsüber durchstreift er bewaffnet in einem Auto die Umgebung. Versorgungsprobleme hat er noch nicht, da die gesamte Stadt quasi ihm gehört.

Eines Tages begegnet Neville einer Gruppe Jugendlicher, die den Krieg überlebt haben und nicht mutiert sind. Ein Junge, Richie, ist aber bereits schwer erkrankt. So versucht Neville, aus seinem eigenen Blut das Serum zu gewinnen, um Richie zu heilen, was ihm auch gelingt. Der nunmehr gesunde Richie macht sich gegen Nevilles Willen auf, um auch die Mitglieder der „Familie“ zu überzeugen, durch Neville geheilt werden zu können. Am Schluss wird Neville von der „Familie“ in einen Hinterhalt gelockt und getötet. Ihm gelingt es aber, vor seinem Tod den überlebenden Jugendlichen eine Flasche mit dem heilenden Serum zu überreichen.

Erstaufführungen

  • USA: 1. August 1971
  • Deutschland: 26. November 1971

Kritiken

„Pessimistischer Science-Fiction-Film: Ein interessantes Psychogramm amerikanischer Albträume im Zeichen von Energiekrise und Umweltzerstörung.“

„Der Omega-Mann ist bereits die zweite Verfilmung des Horror-Romans "I Am A Legend" des amerikanischen Schriftstellers Richard Matheson. Im Gegensatz zur ersten Verfilmung entfernt sich Boris Sagals Version weiter von seiner Vorlage, was ihn zu einem eigenständigen und vor allem einprägsamen Film macht.“

Weitere Verfilmungen

  • Bereits 1964 wurde der Roman unter dem Titel The Last Man on Earth mit Vincent Price in der Hauptrolle verfilmt.
  • 2007 produzierte The Asylum im Vorfeld der nahenden Multi-Millionen-Dollar-Produktion aus Hollywood den Mockbuster I Am Omega. Wie üblich, wurde der Titel in Anspielung auf die Verfilmung mit Charlton Heston, und den anstehenden Blockbuster mit Smith gewählt. Die Hauptrolle spielte Mark Dacascos, Regie führte Griff Furst. Die Grundidee basiert zwar auf dem Roman bzw. den Verfilmungen, inhaltlich wurden Namen und sonstige Inhalte insoweit abgeändert, dass man nicht für die Rechte bezahlen musste. Für diese B-Produktionen ist The Asylum mittlerweile weltweit bekannt und hat eine große Anhängerschaft.
  • 2008 erschien in den deutschen Kinos die mit großem Aufwand realisierte und kommerziell erfolgreichste Neuverfilmung des Romans unter Federführung von Francis Lawrence mit Will Smith in der Hauptrolle als Robert Neville. Der Film trägt den Originaltitel des Romans I Am Legend, weicht aber stark von der Vorlage ab.

Fehler

  • Über den gesamten Film hinweg haben sich ungewöhnlich viele Fehler und Ungenauigkeiten eingeschlichen. Bereits in der Eröffnungsszene, in der Neville die vermeintlich verlassenen Straßen von Los Angeles entlang fährt, sind am Straßenrand vereinzelt Fußgänger zu sehen, ebenso biegt hinter ihm klar erkennbar ein Auto auf die Straße ein.
  • Während Neville beim Jogging durch die Stadt läuft, ruft er laut den Namen von Bruder Matthias, woraufhin verschiedene Luftaufnahmen von Los Angeles gezeigt werden, bei denen im Hintergrund gleich mehrere stark befahrene Straßen zu sehen sind. Ebenso in weiteren Szenen in der Stadt, wo Fahrzeuge auf zurückliegenden Straßen fahren oder ins Bild einbiegen.
  • Nachdem der Hubschrauber mit Neville an Bord abgestürzt ist, versucht er sich und das Serum zu retten, indem er es sich selbst injiziert. Dabei sieht man, wie die Requisiten-Nadel beim Ansetzen verbiegt, und das Serum nur an seiner Kleidung herunterläuft.
  • In Rückblenden wird die Geschichte des Krieges und vom Dahinraffen der Bevölkerung erzählt. Die dabei in Großaufnahme gezeigten Leichen sind lange genug im Bild um zu erkennen, dass die angeblich Toten zum Beispiel zwinkern, schlucken oder sich leicht bewegen.
  • Als Robert und Lisa auf einem Motorrad fliehen, ist in den Fahrszenen deutlich ersichtlich, dass Charlton Heston gedoubled wurde. So hat der Fahrer eindeutig längere und vollere Haare, auch das Gesicht ist teilweise komplett sichtbar. Als Anschlussfehler kann man beobachten, wie Heston bzw. sein Double erst dunkle, dann helle, und nach der Ankunft wieder dunkle Schuhe trägt.
  • Der Einsatz von gut erkennbaren Doubles gilt auch für viele Kampfszenen und einige rasante Fahrten im Auto, da Neville stets in einem Cabrio unterwegs ist.
  • Obwohl nahezu die gesamte Bevölkerung in kürzester Zeit an Ort und Stelle verstorben ist, sind kaum Leichen oder Überreste in Form von Knochen oder Kleidung zu sehen. Zwar erzählt Lisa später vom Verbrennen von Leichen, aber dass Matthias und seine wenigen Gefolgsleute so einige Millionen Körper beseitigt haben, erscheint äußerst unglaubwürdig.
  • Ebenso müssten bei dem so plötzlich eingetretenen Tod unzählige Autos, LKW, Busse und Motorräder auf den Straßen stehen oder sogar kollidiert und verunfallt sein. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Straßen aber komplett frei und nur ein wenig vermüllt. Die schlimmsten Verwüstungen und der meiste Zerfall sind unlogischerweise innerhalb der Gebäude zu sehen, auch wenn es hier ebenfalls kaum Leichen gibt. Auch Spinnenweben und Staubschichten sind teilweise gar nicht vorhanden, teilweise einige Zentimeter dick.
  • Die Mutanten haben allesamt bleiche Haut, helle Haare und weiße Augen, die aber meist mit Kapuzen und Sonnenbrillen verdeckt sind. Lediglich einige Wundmale im Gesicht unterscheiden sie deutlich von nicht mutierten Menschen. Im Gegensatz zur Neuverfilmung von 2008 können diese Wesen aber klar denken und sprechen und haben sich biblische Namen gegeben. Als Ursache allen Leids verteufeln sie die gesamte Technik und die, die sie noch benutzen.
  • In den zumeist verspiegelten Sonnenbrillen, welche die Mutanten auch nachts tragen, sind bei Nahaufnahmen immer wieder Scheinwerfer der Filmcrew sowie die Kameras zu sehen.
  • Trotz ihrer ungemein hohen Empfindlichkeit gegen Licht aller Art reagieren die Mutanten nicht auf noch grelleres Feuer, sondern setzen dieses immer wieder selbst ein. Trotz logischer Denkweise versuchen sie nicht, die Scheinwerfer an Nevilles Haus zu zerstören, sondern dieses komplett in Brand zu setzen. Ebenso leben sie in ihren Verstecken nur bei Kerzenschein, alle Räume sind aber perfekt ausgeleuchtet und keineswegs düster.
  • Generell scheinen die sonst logisch agierenden Mutanten nur von den Scheinwerfern vom Eindringen in oder auf das Haus abgehalten zu werden. Unlogisch ist somit auch, warum es ihnen tagsüber gelungen ist, in und auf das Nachbarhaus zu gelangen, von wo aus sie einen unbeholfenen Angriff auf den heimkehrenden Neville starten, dieses aber ohne drohende Gefahr auch direkt bei seinem Haus hätten schaffen können.
  • Im Gespräch mit dem geheilten Richie äußert Robert, dass er die Mutanten umbringen würde, wenn er wüsste, wo sie sich verstecken. Auf dem Dach seines Hauses hat er mehrere schwere MGs installiert, welche er aber nie einsetzt, wenn sie Nacht für Nacht zu ihm kommen.

Sonstiges

  • Beim Gebrauchtwagen-Händler gleich zu Beginn des Films steht ein Opel GT im Schaufenster.
  • Beim Anblick von Kalendern, welche alle März 1975 zeigen, werden Robert und auch Lisa wütend oder traurig.

Literatur

  • Richard Matheson: Ich bin Legende Science-Fiction-Roman (Originaltitel: I Am Legend). Aus dem Englischen von Lore Straßl. Heyne, München 1982, ISBN 3-453-30803-4.

Einzelnachweise

  1. Der Omega-Mann. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 22. Juli 2017.
  2. Sven Maier: Der Omega-Mann. In: Filmstarts.de. Abgerufen am 16. März 2020.
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