Film
Deutscher Titel Die Brücken von Toko-Ri
Originaltitel The Bridges at Toko-Ri
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1954
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Mark Robson
Drehbuch Valentine Davies
Produktion William Perlberg / George Seaton für Paramount Pictures
Musik Lyn Murray
Kamera Loyal Griggs
Schnitt Alma Macrorie
Besetzung

Die Brücken von Toko-Ri ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm von Mark Robson aus dem Jahre 1954. Als Vorlage diente der gleichnamige Roman von James A. Michener.

Handlung

Rechtsanwalt Harry Brubaker, der im Zweiten Weltkrieg Pilot war, wird während des Koreakrieges reaktiviert und zum 77. Fernostgeschwader auf einen Flugzeugträger im Pazifik abkommandiert. Er soll einen Düsenjäger vom Typ Grumman F9F Panther fliegen. Vom Krieg desillusioniert wird ihm und anderen Düsenjäger-Piloten eine wichtige Mission zugewiesen: die Zerstörung der Brücken von Toko-Ri. Der Kommandeur des Geschwaders, Admiral Tarrant, bemüht sich, Brubaker trotz seiner Verbitterung vom Sinn des Kommandos zu überzeugen.

Vor seinem Einsatz hat Brubaker sieben Tage Landurlaub in Tokio, wo ihn seine Frau Nancy und die beiden Töchter besuchen. Nancy, bislang unbeeindruckt von den Gefahren des Krieges, begreift plötzlich die Tragweite und Risiken seiner Einsätze.

Nach einem Aufklärungsflug mit Flakbeschuss über die Brücken muss Brubaker unbedingt sicher auf dem Flugdeck des Flugzeugträgers landen, weil sein Rottenkamerad das Fangseil verfehlt hat und in die Auffangnetze gerast ist. Da das Netz beschädigt ist und für die Landung der zweiten Maschine nicht zur Verfügung steht, wird ein Abschleppkran als Schutz für die am Bug abgestellten Flugzeuge aufgestellt. Verfehlt der Pilot die Fangseile, würde ein Zusammenprall mit dem Kran den sicheren Tod bedeuten. Brubaker schafft eine sichere Landung. Gezeichnet von der psychischen Beanspruchung legt ihm Gruppenkommandeur Lee nahe, von der Mission zurückzutreten. Aber Brubaker ist sich seiner Verantwortung bewusst und erfüllt den Auftrag. Beim Anflug auf das sekundäre Ziel, Treibstofftanks am Boden in einiger Entfernung, durchschlägt ein Flaksplitter den Treibstofftank seiner Maschine. Nachdem sein Tank sich geleert hat, bevor er aufs sichere Meer kommt, muss er auf freiem Feld in feindlichem Gebiet notlanden. Ein Rettungsteam, dessen Vorgesetzter er früher war und das ihn sehr schätzt, kommt ihm zu Hilfe. Bei der Landung wird der Motor des (Sikorsky HO3S-1) Hubschraubers von Maschinengewehrfeuer getroffen, ein Start ist nicht mehr möglich. Der Copilot wird beim Verlassen des Hubschraubers tödlich getroffen. Der Pilot Mike rennt mit zwei Gewehren zu dem Graben, in dem Brubaker nach seiner Notlandung in Deckung gegangen war. Die Douglas A-1 Skyraider Propellermaschinen, die den Rettungshubschrauber zum Schutz begleitet hatten, verhindern den Ansturm der Koreaner, bis ihnen nur mehr der Sprit für den Rückflug bleibt. Eine erste Handgranate kann Mike zurückwerfen, die zweite tötet ihn. Brubaker wird erst verwundet, dann aus nächster Nähe erschossen. In der Meldung an Admiral Tarrant berichtet der CAG: „Drei Marineflieger im Feindgebiet gefallen. Hubschrauber abgestürzt und vernichtet. Befehl erfolgreich ausgeführt: die Brücken von Toko-Ri zerstört.“

Hintergründe

  • Die Dreharbeiten fanden überwiegend in Japan statt. Der Film wurde erst ein volles Jahr nach der Fertigstellung für den Verleih freigegeben und feierte Anfang 1955 seine Premiere in New York.
  • William Holden machte seine Beteiligung am Film davon abhängig, dass die Produzenten das ursprüngliche Ende aus der Romanvorlage beibehalten (kein Happy End).
  • Grace Kelly hatte in ihrer vergleichsweise kleinen Rolle als Ehefrau eines Marinepiloten wenig Wirkungsmöglichkeiten. Für Kritik und Publikum war vielmehr von Interesse, dass man sie zum ersten Mal im Badeanzug sah.
  • In der Romanvorlage fliegt Brubaker eine McDonnell F2H Banshee. Bei den Dreharbeiten an Bord der USS Oriskany (CV-34), in der Romanvorlage „USS Savo Island“, werden jedoch Grumman F9F-2 Panther eingesetzt

Kritiken

„Konflikte und Tragödien unter amerikanischen Piloten auf einem Flugzeugträger während einer »Polizeiaktion« im Koreakrieg. Ambitioniertes semidokumentarisches See- und Luftkriegsdrama, das sich über die menschliche Problematik hinaus um eine differenzierte Einschätzung des historisch-politischen Hintergrunds bemüht.“

„Teils versteht man’s, und teils versteht man’s nicht. Wer »Die Brücken von Toko-Ri« am Gros von Hollywoods Kriegsfilmen misst, der versteht es, denn ein Heldenlied von Sonny-Boys ist das nicht. Andererseits: Wie viel auch vom Wildwestern-Schema wegfiel, wie viel dafür an Verhaltenheit des Spiels und schlichter Überzeugungskraft im Optischen gewonnen wurde – so tief, wie er vorgibt, lotet der Film nicht. Denn der Bürger in Uniform, der da in Korea einen unpopulären Krieg mitzumachen hat, ist immerhin Pilot eines Düsenjägers und gehört somit zu jenem neuen Orden harter Boys, der unter anderem dazu bestimmt zu sein scheint, die Cowboys auf der Leinwand abzulösen.“

„Dokumentarischer Kriegsfilm […]. Sehenswert.“

6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 14/15

Auszeichnungen

DVD-Veröffentlichung

  • Die Brücken von Toko-Ri, CIC Video/Paramount Home Entertainment 2004

Literatur

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