Raukenähnlicher Doppelsame | ||||||||||||
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Raukenähnlicher Doppelsame (Diplotaxis erucoides) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Diplotaxis erucoides | ||||||||||||
(L.) DC. |
Der Raukenähnliche Doppelsame (Diplotaxis erucoides) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Doppelsamen (Diplotaxis) innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Raukenähnliche Doppelsame wächst als ein- oder zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 50 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist verzweigt. Die oberirdischen Pflanzenteile sind rau behaart.
Die Laubblätter sind in einer grundständigen Blattrosette und am Stängel wechselständig verteilt angeordnet. Die Grundblätter sind fiederlappig bis -teilig und manchmal leierförmig. Die Stängelblätter sind einfacher und mehr oder weniger stängelumfassend.
Generative Merkmale
Die Blütezeit ist ganzjährig. Die Blütenstandsachse des zuerst schirmtraubigen Blütenstandes verlängert sich bis zur Fruchtreife bis zu einem lockeren, traubigen Fruchtstand.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig. Die flaumig behaarten Kelchblätter sind 5 bis 6 Millimeter lang. Die 5 bis 13 Millimeter langen Kronblätter sind weiß mit violetten Nerven und verfärben sich im Abblühen violett.
Der kantige Fruchtstiel ist fast aufrecht. Die Schotenfrucht ist bei einer Länge von 1 bis 5 Zentimetern linealisch und durch die Samen zweireihig höckerig (Trivialname). Die Schote ist 2 bis 6 Millimeter lang geschnäbelt. Die Samen sind bei einer Länge von 0,75 bis 1 Millimetern ellipsoid.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.
Vorkommen
Der Raukenähnliche Doppelsame kommt ursprünglich hauptsächlich im Mittelmeerraum vor. Es gibt Fundortangaben für Portugal, Spanien (einschließlich Balearen), Frankreich (einschließlich Korsika), Italien (einschließlich Sardinien und Sizilien), Marokko, das nördliche Algerien, Tunesien, Ägypten, auf der Sinai-Halbinsel, in Saudi-Arabien, Jemen, Israel, Syrien, Jordanien, Libanon, Irak und den westlichen Iran. Beispielsweise in Québec, im Bundesstaat New York, Argentinien, Slowenien und Kroatien ist er ein Neophyt.
Der Raukenähnliche Doppelsame gedeiht auf Kulturland, besonders in Weinbergen und auf Brachland. Er gedeigt in Mitteleuropa in Pflanzengesellschaften des Verbands Sisymbrion, in Südeuropa auch in denen des Diplotaxidion-Verbands.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeaanisch).
Systematik
Die Erstveröffentlichung unter dem Namen (Basionym) Sinapis erucoides erfolgte 1756 durch Carl von Linné in Centuria II. Plantarum, Seite 24. Das Artepitheton erucoides bedeutet „rauken-ähnlich“. Die Neukombination zu Diplotaxis erucoides (L.) DC. wurde 1821 durch Augustin-Pyrame de Candolle in Regni Vegetabilis Systema Naturale, Band 2, Seite 631, indem er diese Art in die von ihm neu aufgestellte Gattung Diplotaxis einordnete. Weitere Synonyme für Diplotaxis erucoides (L.) DC. sind: Brassica erucoides (L.) Boiss., Diplotaxis hispidula Ten., Diplotaxis leiocarpa Gand., Diplotaxis longisiliqua Gand., Diplotaxis platystylos Willk., Diplotaxis ruscinonensis Gand., Diplotaxis sagoti Gand., Diplotaxis valentina Pau, Diplotaxis versicolor Porta, Diplotaxis virgata var. platystylos Willk., Euzomum erucoides Spach, Malcolmia arabica Velen., Sinapis apula Ten., Sisymbrium erucoides (L.) Desf., Diplotaxis erucoides var. valentina (Pau) O.E.Schulz.
Es gibt je nach Autoren etwa zwei Unterarten:
- Diplotaxis erucoides (L.) DC. subsp. erucoides
- Diplotaxis erucoides subsp. longisiliqua (Coss.) Gómez-Campo: Sie kommt nur in Marokko vor.
Inhaltsstoffe
In den Samen wurde das Senfölglycosid Sinigrin nachgewiesen.
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 148.
- 1 2 3 Friedrich Markgraf: Familie Cruciferae. S. 433–434. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV, Teil 1, Verlag Carl Hanser, München 1958.
- 1 2 3 Datenblatt Diplotaxis erucoides mit Fotos bei Flora Vascular.
- ↑ Diplotaxis erucoides bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- 1 2 Diplotaxis erucoides im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 31. Juli 2020.
- ↑ Diplotaxis erucoides (L.) DC. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 29. September 2022.
- 1 2 3 Diplotaxis erucoides bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 31. Juli 2020
- 1 2 Karol Marhold, 2011: Brassicaceae.: Datenblatt Diplotaxis erucoides In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Weblinks
- Diplotaxis erucoides (L.) DC., Rauken-Doppelsame. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Günther Blaich: Datenblatt Diplotaxis erucoides mit Fotos.
- Weiß-Doppelrauke auf biowin.at, der privaten Webseite: Christian Winters Bio-Seiten Eine Sammlung.
- Datenblatt Diplotaxis erucoides mit Fotos und Verbreitung in Frankreich bei Tela Botanica.
- Datenblatt Diplotaxis erucoides mit Fotos und Verbreitung in Italien bei Flora Italiana von Schede di Botanica.