Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 47° 37′ N,  10′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Waldshut
Höhe: 315 m ü. NHN
Fläche: 7,45 km2
Einwohner: 2305 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 309 Einwohner je km2
Postleitzahl: 79804
Vorwahl: 07751
Kfz-Kennzeichen: WT, SÄK
Gemeindeschlüssel: 08 3 37 032
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausweg 1
79804 Dogern
Website: www.dogern.de
Bürgermeister: Fabian Prause
Lage der Gemeinde Dogern im Landkreis Waldshut

Dogern ist eine Gemeinde im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.

Geografie

Lage

Dogern ist eine der wenigen Siedlungen am Hochrhein, die an der Grenze zur Schweiz nicht direkt am Fluss liegt. In Folge eines Hochwassers Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das einstige Fischerdorf vom Rhein nordwärts an seine heutige Position hin verlagert.

In Dogern zweigt auf der eigenen, rechten Rheinseite der Kanal für das Laufwasserkraftwerk Albbruck-Dogern ab. Der dadurch entstandene Stauraum (Aubecken) wird vom Schluchseewerk als Ausgleichsweiher für das Pumpspeicherkraftwerk Albbruck-Dogern genutzt.

Auf der anderen Rheinseite liegt das schweizerische Kernkraftwerk Leibstadt (KKL). Die Kühlung des 1984 in Betrieb gegangenen Werkes erfolgt durch einen 144 Meter hohen Naturzug-Nasskühlturm.

Nachbargemeinden

Im Westen und Norden grenzt Dogern an Ortsteile der Nachbargemeinde Albbruck, im Nordosten und Osten an die Stadt Waldshut-Tiengen und ihre Stadtteile. Südlich und südwestlich des Rheins liegen die Schweizer Nachbargemeinden Full-Reuenthal, Leibstadt und Schwaderloch im Kanton Aargau.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören das Dorf Dogern, die Höfe Auhof, Rüttehof und Weihermatten und die Häuser Bei den Rheinhäusern (Am Rhein-Rheinweg) und Steingrube (Moosmatte).

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Dogern findet sich 1128 durch die Erwähnung eines Henricus a Dorgern. Im Jahre 1284 schenkten Graf Ludwig von Frohburg-Homberg und dessen Gemahlin Gräfin Elisabeth von Rapperswil das Dorf der Johanniterkommende Leuggern. Diese verkaufte ihre Rechte im Jahr 1335 an das 1309 gegründete Kloster Königsfelden. 1468 wurde in Dogern der Waldshuterkrieg durch den Abschluss der sogenannten Waldshuter Richtung beendet. Als im Zuge der Reformation in der Stadt und Republik Bern im Jahre 1528 das Kloster Königsfelden aufgelöst wurde, übernahm Bern die Rechte und Besitzungen in Dogern, welche es 1684 an das Kloster St. Blasien verkaufte. Mit der Säkularisation wurde das Kloster 1806 aufgelöst, und Dogern fiel an das Großherzogtum Baden.

Politik

Verwaltungsgemeinschaft

Dogern bildet zusammen mit den Gemeinden Weilheim und Lauchringen eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Waldshut-Tiengen.

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Dogern hat 12 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,17 % (2014: 58,0 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Freie Wähler34,65 %4 Sitze2014: 52,0 %6 Sitze
CDU46,27 %6 Sitze2014: 48,0 %6 Sitze
Unabhängige Bürgerliste für eine nachhaltige Dorfentwicklung – Nachhaltigkeitsliste19,08 %2 Sitze2014: 0,0 %0 Sitze

Bürgermeister

Fabian Prause wurde am 1. Oktober 2017 mit 95,5 % der gültigen Stimmen zum Bürgermeister der Gemeinde gewählt.

Wappen

Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorn in Silber (Weiß) auf grünem Boden eine grüne Tanne, hinten in Blau ein zunehmender goldener (gelber) Mond mit Gesicht.“
Wappenbegründung: Bis ungefähr zur Mitte des 19. Jahrhunderts führte Dogern im Gemeindesiegel das Wappen des Großherzogtums Baden. Ende des 19. Jahrhunderts erschien im Siegel ein Halbmond, dessen Bedeutung unbekannt ist. Möglicherweise handelt es sich um das Dorfzeichen. Im Jahre 1906 nahm die Gemeinde auf Vorschlag des Generallandesarchivs das heutige Wappen an. Mit dem bereits in den Siegeln verwendeten Mond wurde die Tanne, das Wappenbild der Grafschaft Hauenstein übernommen.

Partnerschaft

Dogern verbindet seit 1988 eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Le Grand-Lemps im Département Isère.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Clemens

Nach der Verlegung des Dorfes wegen immer wieder auftretender Hochwasser befanden sich nur noch Kirche und Friedhof nahe am Fluss. Nach einem erneuten großen Hochwasser um 1765 entstand die heutige Kirche St. Clemens nach Plänen von Franz Anton Bagnato; sie wurde 1767 fertiggestellt und am 19. Juli 1775 vom Konstanzer Weihbischof, Baron von Hornstein, konsekriert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Dogern war früher überwiegend von der Landwirtschaft geprägt. Inzwischen hat sich die Gemeinde zu einer Wohngemeinde der nahen Kreisstadt Waldshut-Tiengen entwickelt.

Größter Arbeitgeber ist der Büromöbelhersteller Sedus Stoll AG. Zu nennen ist auch der überregional bekannte Möbelmarkt Dogern.

Verkehr

Die Gemeinde Dogern liegt an der Bundesstraße 34 zwischen Basel und Schaffhausen und an der Hochrheinbahn Basel–Singen (Hohentwiel). Am Bahnhof Dogern halten stündlich Regionalbahnen Basel–WaldshutLauchringen der DB Regio AG; wochentags zu den Hauptverkehrszeiten verkehren Züge sogar alle halbe Stunde.

Die Entfernungen zu größeren Städten betragen 50 km nach Basel, 80 km nach Freiburg im Breisgau, 90 km nach Konstanz und 50 km nach Zürich.

Medien

In Dogern ist die Zeitung Südkurier vertreten. Dazu kommt das Anzeigenblatt Hochrhein Anzeiger. Für den Südwestrundfunk ist das Radiostudio in Waldshut zuständig.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Technische Details des Kernkraftwerks Leibstadt (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 1037–1038
  4. Aegidius Tschudi: Chronicon Helveticum, Band I., S. 191
  5. siehe Max A. Meier: Waldshuter Friede oder Friede von Dogern? In: Vom Jura zum Schwarzwald : Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz, Band (Jahr): 10 (1935), Heft 2, S. 1–4 doi:10.5169/seals-747015#500
  6. Bürgermeisterwahl Dogern 2017. Abgerufen am 17. August 2023 (deutsch).
  7. Wappenbeschreibung auf leo bw – Landeskunde entdecken online; abgerufen am 15. Oktober 2023.
  8. Beschreibung auf kath-waldshut-dogern.de (Memento vom 6. Juli 2010 im Internet Archive)
Commons: Dogern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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