Als Doppelsubdominante bezeichnet man in der musikalischen Funktionstheorie die Subdominante der Subdominante einer Tonleiter.
Besonders häufig findet man die Doppelsubdominante in einer Akkordfolge, in der auf die Doppelsubdominante die Subdominante folgt und darauf die Tonika. Die Doppelsubdominante kann häufig als Vertreter der Dominante begriffen werden.
Beispiel:
In der Tonart A-Dur ist
- A-Dur die Tonika
- D-Dur die Subdominante
- G-Dur die Doppelsubdominante
Die Akkordfolge wäre also
G-Dur → D-Dur → A-Dur oder
A-Dur → G-Dur → D-Dur.
Diese Folge von Akkorden findet vor allem in der Popmusik Verwendung, tritt aber bereits in erheblich älterer Musik auf (z. B. in dem Chanson „Bonjour mon cœur“ aus dem 16. Jh., der mit der Akkordfolge C-Dur / Bb-Dur / F-Dur eröffnet wird).
Im protestantischen Gottesdienst wird am Schluss häufig das „Amen“ gesungen:
Hier ist die Akkordfolge:
Tonika (A-Dur), Subdominante (D-Dur),
Doppelsubdominante (G-Dur), Subdominante (D-Dur),
Dominante mit Vorhalt, Dominante (E-Dur), Tonika (A-Dur).
Weitere Beispiele:
Praise You (Fatboy Slim) | |
Song for Guy (Elton John) |
Stellt man eine solche Akkordfolge in eine andere Tonart, ist es keine Doppelsubdominantverbindung mehr, wird aber ähnlich gebraucht.
Doppelsubdominante | Subdominante | Tonika | in C-Dur |
Subdominante | Tonika | Dominante | in F-Dur |
Dieses findet man zum Beispiel in den Liedern
- Just More (Wonderwall)
- Feel (Robbie Williams)
Die Doppelsubdominante kann sich auch direkt in die Tonika auflösen.
Beispiel:
- A Hard Day’s Night (The Beatles)
Einzelnachweise
- ↑ Ralf-Axel Krause: Dein kleines Musiklexikon. 2. Auflage, 2014, Abschnitt 1.1.8.1, ISBN 978-3-7323-2876-5.