Draisdorf
Markt Ebensfeld
Koordinaten: 50° 7′ N, 10° 55′ O
Höhe: 319 m ü. NN
Einwohner: 73 (31. Dez. 2021)
Eingemeindung: 1. April 1971
Eingemeindet nach: Eggenbach
Postleitzahl: 96250
Vorwahl: 09573
Filialkirche St. Michael

Draisdorf ist ein Gemeindeteil des oberfränkischen Marktes Ebensfeld im Landkreis Lichtenfels.

Geographie

Draisdorf liegt am Westhang der Eierberge am Weizenbach, in einem Seitental des Itzgrundes. Der Ort befindet sich im Banzgau, einem lang gezogenen Dreieck zwischen der Itz und dem Main, südlich von Kloster Banz und wird von der Kreisstraße LIF 17 gequert.

Geschichte

Der Ortsname „Drewichesdorf“ wurde erstmals im 9. Jahrhundert in den Traditionen des Klosters Fulda genannt, die auf einer Abschrift im Codex Eberhardi aus dem 12. Jahrhundert beruhen. Die nächste Nennung war 1227 als „Drewistorf“ in einem Urteilsspruch.

1801 war der Ort Teil des Gebietes des Hochstifts Bamberg, dem die Zehnt und Steuer zustanden. Die Vogtei, Dorf- und Gemeinde- sowie Lehenherrschaft gehörten dem Kloster Banz. Den zuständigen Pfarrer in Döringstadt und die geistliche Gerichtsbarkeit stellte das Bistum Würzburg. Kloster Banz hatte in Draisdorf zwei Höfe, außerdem befanden sich in dem Dorf ein Gemeindehirtenhaus, ein Haus mit einer Wirtschaft und Braugerechtigkeit und 13 mit Haus und Stadel bebaute halbe Güter und Sölden.

1862 wurde das mehrheitlich katholische Draisdorf in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein eingegliedert. Ein Gemeindeteil war der mehrheitlich protestantische Weiler Merkendorf.

1871 hatte Draisdorf 110 Einwohner und 55 Gebäude. Die katholische Schule befand sich im 2,0 Kilometer entfernten Eggenbach und die zuständige katholische Kirche war 3,5 Kilometer entfernt in Döringstadt. 1900 umfassten die beiden Orte der Landgemeinde eine Fläche von 406,33 Hektar, 111 Einwohner und 21 Wohngebäude. 90 Personen lebten in Draisdorf in 18 Wohngebäuden und im Jahr 1925 99 Personen in 15 Wohngebäuden. Die zuständige evangelische Pfarrei und die Schule waren in Herreth. 1950 hatte Draisdorf 116 Einwohner und 14 Wohngebäude. Im Jahr 1970 zählte das Kirchdorf 75, 1987 74 Einwohner sowie 18 Wohnhäuser mit 19 Wohnungen. 1928 ließ die Gemeinde erstmals eine Flurbereinigung durchführen. Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Draisdorf wurde ein Gemeindeteil von Eggenbach und in den Landkreis Lichtenfels eingegliedert. Der Gemeindeteil Merkendorf kam zum Landkreis Coburg. Seit dem 1. Januar 1978 gehört Draisdorf als Gemeindeteil zu Ebensfeld.

Sehenswürdigkeiten

Die katholische Filialkirche St. Michael entstand in den Jahren 1953 bis 1955.

In der Liste der Baudenkmäler in Draisdorf sind zwei Sehenswürdigkeiten aufgeführt.

Commons: Draisdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Markt Ebensfeld – Ortsteile, Einwohnerzahlen
  2. 1 2 3 Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978 3 7696 6861 2. S. 78f
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1119, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1117 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1153 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 997 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 163 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.