Drisht
Drishti

Koordinaten: 42° 7′ N, 19° 36′ O

Basisdaten
Qark: Shkodra
Gemeinde: Shkodra
Höhe: 72 m ü. A.

Am Fluss Kir mit dem Burghügel über dem Dorf in der Bildmitte

Drisht (albanisch auch Drishti) ist ein Ort in der Bashkia Shkodra in Nordalbanien. Er besteht aus zwei Teilen: dem heutigen Dorf Drisht am südlichen Flussufer des Kir und dem Burghügel Kalaja östlich davon. Kalaja (albanisch für „Burg“, „Festung“) beherbergt den alten Ortskern sowie die Ruinen der Stadt Drivasto (im Mittelalter auch Drivastum genannt).

Drisht liegt etwa zwölf Kilometer östlich von Shkodra am Eingang zum Bergland Dukagjin. Bis vor einigen Jahrzehnten verlief durch den Ort dem Kir entlang die Handelsroute Shkodra–Kosovo.

Geschichte

Die frühesten Spuren der Befestigungen gehen in die Jungsteinzeit zurück. Auch Römer siedelten dort. Im 9. Jahrhundert war die Burg Teil der Befestigungsanlagen des Königreichs Diokletien in der Diözese Bar. Die Burganlagen wurden im 13. Jahrhundert während der Byzantinischen Herrschaft gebaut. Im 14. Jahrhundert wurde Drivastum von Shkodra unabhängig, als die Stadt in ihrer Blüte stand. Die erhaltenen Mauern und Türme datieren auf die Jahre 1396 bis 1478 während der venezianischen Ära. 1442 haben venezianische Einheiten die Burg dem serbischen Despoten Đurađ Branković entrissen. Bald übernahm Skanderbeg die Herrschaft. Schließlich fiel Drivasto an die Osmanen während der heftigen Schlacht von Shkodra im Jahre 1478.

Bevölkerung

Aktuell stehen noch elf Häuser innerhalb der Burgmauern. Der Ort wird Kala (Burg) genannt. Es gibt eine über 400 Jahre alte Moschee aus osmanischer Zeit. Es werden Gebete abgehalten, allerdings fehlt der Moschee ein Imam. Sämtliche Häuser des Ortes sind von ethnischen Türken muslimischen Glaubens bevölkert, allerdings sprechen die Jüngeren im Gegensatz zu den Älteren kein Türkisch mehr.

Religion

Nach Drisht ist das Titularbistum Drivastum benannt. Der Vatikan arbeitet gemeinsam mit der katholischen Kirche in Albanien an Plänen, die historische osmanische Moschee durch eine Kirche zu ersetzen. Als Begründung wird angegeben, dass die Moschee vor 600 Jahren auf Fundamenten einer früheren Kirche errichtet worden sei, allerdings liegen dafür keine Beweise vor.

Literatur

  • Oliver Jens Schmitt: Das venezianische Albanien (1392–1479). In: Südosteuropäische Arbeiten. Band 110. München 2001, ISBN 3-486-56569-9.
  • Theodor Ippen: Stari spomenici u Albaniji. In: Zemaljska štamparija (Hrsg.): Glasnik Zemaljskog muzeja u Bosni i Hercegovini. Band 12. Sarajevo, Österreich-Ungarn 1900, S. 511–531.
Commons: Drisht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Castles and Forts. In: Shqiperia.com. Archiviert vom Original am 4. Mai 2014; abgerufen am 20. Juni 2015 (englisch).
  2. 1 2 Arnavutluk Müslümanları. Abgerufen am 16. Juni 2015.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.