Das „Dysarthria-clumsy-hand“-Syndrom (DCHS) ist ein Krankheitsbild in der Neurologie, das meist im Rahmen von lakunären Hirninfarkten (Infarktgebiet kleiner als 1,5 cm) auftritt. Das DCHS wurde erstmals 1967 vom kanadischen Neurologen Charles Miller Fisher beschrieben.

Häufigkeit

In einer prospektiven Registerstudie mit 2500 Patienten wurden 35 Patienten mit DCHS identifiziert. Dies entspricht einer Häufigkeit des DCHS von 1,6 % bezogen auf alle Schlaganfälle, von 1,9 % bezogen auf alle ischämischen Hirninfarkte und von 6,1 % bezogen auf alle lakunären Hirninfarktsyndrome.

Krankheitsbild

Das DCHS ist gekennzeichnet durch eine Sprechstörung (Dysarthrie) und eine Ungeschicklichkeit der Hand (engl. clumsy, ungeschickt). Zudem treten typischerweise eine einseitige Gesichtslähmung (Fazialisparese), gesteigerte Muskeleigenreflexe und ein positives Babinski-Zeichen auf. Von einigen Autoren wird das DCHS auch als Variante der „ataktischen Hemiparese“ angesehen.

Ursache

Lakunäre Hirninfarkte sind mit Abstand die häufigste Ursache des DCHS. Seltenere Ursachen sind nicht-lakunäre Hirninfarkte, Hirnblutungen und Infektionen. Schädigungsort ist meist die Brücke (Pons, paramedianer rostraler Anteil), ein Abschnitt im Hirnstamm, oder die innere Kapsel (Capsula interna, meist Crus anterius oder Genu), die im Großhirn liegt.

Einzelnachweise

  1. C. M. Fisher: A lacunar stroke: the dysarthria–clumsy hand syndrome. In: Neurology. 1967; 17, S. 614–617. Volltext
  2. A. Arboix, Y. Bell u. a.: Clinical study of 35 patients with dysarthria-clumsy hand syndrome. In: Journal of neurology, neurosurgery, and psychiatry. Band 75, Nummer 2, Februar 2004, S. 231–234, ISSN 0022-3050. PMID 14742595. PMC 1738934 (freier Volltext).
  3. 1 2 Louis R. Caplan, Jan van Gijn: Stroke Syndromes, 3ed Cambridge University Press, 2012, ISBN 978-1-107-01886-0, S. 5.

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