Als digitale/elektronische Identität (E-ID, auch e-ID, eID) wird in der Schweiz ein digitaler/elektronischer Identitätsnachweis bezeichnet. Die Bezeichnungen E-ID, e-ID, eID werden in anderen Zusammanhängen auch für biometrische Reisepässe und biometrische Identitätskarten (jeweils mit Chip) genutzt; diese Bedeutungen sind hier nicht mit gemeint.
Der Begriff elektronische Identität wurde und wird in unterschiedlichem Zusammenhang mit unterschiedlicher Bedeutung verwendet. Ungeachtet der Bezeichnung beziehungsweise deren Varianten sind jeweils folgende Kriterien von Belang:
- Ausstellungsorgan (Selbstdeklaration vs. Ausstellung durch Dritte mit oder ohne Überprüfung der Identität vs. Ausstellung durch den Staat).
- Art und Anzahl der Attribute (Benutzername vs. amtlicher Vorname, Name und weitere Attribute)
- Anwendungszwecke (Identifikation, Login, Signaturen etc.)
Wird eine Identifikationsbestätigung erbracht durch Anmeldung bei einem Identitätsprovider (z. B. mittels Eingabe von Benutzername und Passwort), so wird von einem Login gesprochen.
Auf Bundesebene besteht noch keine Rechtsgrundlage für eine vom Staat herausgegebene elektronische Identität. Das erste E-ID-Gesetz wurde per Referendum verworfen. Zurzeit ist ein zweites E-ID-Gesetz in Arbeit. Allerdings existieren bereits verschiedene andere Spezialgesetze zum elektronischen Geschäftsverkehr. In der Europäischen Union wird der elektronische Geschäftsverkehr - und damit unter anderem die Thematik der E-ID - in der eIDAS geregelt.
Chronologische Übersicht
- 1. Mai 2005: Das Bundesgesetz vom 19. Dezember 2003 über Zertifizierungsdienste im Bereich der elektronischen Signatur (Bundesgesetz über die elektronische Signatur, ZertES) tritt in Kraft.
- 5. Juli 2005: Die Schweizerische Post AG übernimmt die SwissSign AG.
- 2010: Einführung der SuisseID. Das Projekt wird vom SECO angestossen und teilweise finanziert. Die SuisseID ermöglicht unter anderem rechtsgültige, qualifizierte Signaturen. Die SuisseID wird vertrieben durch die nach ZertES zertifizierte Trust Service Providers.
- 1. Januar 2017: Das Bundesgesetz vom 18. März 2016 über Zertifizierungsdienste im Bereich der elektronischen Signatur und anderer Anwendungen digitaler Zertifikate (Bundesgesetz über die elektronische Signatur) tritt in Kraft und löst Bundesgesetz vom 19. Dezember 2003 über Zertifizierungsdienste im Bereich der elektronischen Signatur (Bundesgesetz über die elektronische Signatur, ZertES) ab.
- 15. April 2017: Das Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier (EPDG) tritt in Kraft.
- 8. Mai 2017: SwissSign AG wird ein Gemeinschaftsunternehmen der Schweizerischen Post AG und Schweizerischen Bundesbahnen SBB.
- 21. November 2017: Die Schweizerische Post AG, Schweizerische Bundesbahnen SBB, Swisscom (Schweiz) AG, Credit Suisse, Raiffeisen, UBS, Zürcher Kantonalbank und der Finanzdienstleister SIX sowie die Schweizerische Mobiliar unterzeichnen ein Memorandum of Understanding, das die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens zur Schaffung und Umsetzung einer digitalen Identität für die Schweizer Bevölkerung zum Ziel hat. Die SwissID wird als neueste Generation der digitalen Identität in Ergänzung zur SuisseID lanciert.
- 5. März 2018: Gründung der SwissSign Group AG mit folgendem Aktionariat: Schweizerische Bundesbahnen SBB, Die Schweizerische Post AG, Swisscom (Schweiz) AG, Banque Cantonale de Genève, Credit Suisse, Entris Banking, Luzerner Kantonalbank, Raiffeisen, Six Group, UBS, Zürcher Kantonalbank, Axa, Baloise, CSS, Helvetia, Mobiliar, SWICA, Swiss Life, Vaudoise und Zürich Versicherungen.
- 9. Dezember 2019: Health Info Net AG wird als erster Identity Provider gemäss EPDG zertifiziert.
- 7. März 2021: Via Referendum wird das erste E-ID-Gesetz verworfen.
- 10. März 2021: Vertreterinnen und Vertretern aller sechs Fraktionen reichen sechs gleichlautende Motionen für eine "Vertrauenswürdige, staatliche E-ID" ein. Dies ist der Auftakt für das zweite E-ID-Gesetz.
- 26. Mai 2021: Der Bundesrat beauftragt das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement in Zusammenarbeit mit dem Eidgenössichen Finanzdepartement und der Bundeskanzlei sowie unter Einbezug der Wissenschaft und der Kantone bis Ende 2021 ein Grobkonzept einer neuen Lösung für den elektronischen Identitätsnachweis (E-ID) auszuarbeiten.
- 2. September 2021: Die öffentliche Anhörung zum Diskussionspapier zum "Zielbild E-ID" wird eröffnet. Dazu tauscht sich Bundesrätin Karin Keller-Sutter gemeinsam mit Bundeskanzler Walter Thurnherr mit ausgewählten Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik zur künftigen Schweizer E-ID-Lösung aus.
- 8. Oktober 2021: Umfrage der Arbeitsgruppe "Identitätsmanagement und E-ID" der Schweizerische Informatikkonferenz SIK
- 1. Oktober 2021: Die Schweizerische Post AG übernimmt die SwissSign Group AG und damit auch die SwissSign AG.
- 14. Oktober 2021: Die öffentliche Konsultation über die staatliche E-ID wird mit einer konferenziellen Diskussion abgeschlossen.
- 15. Dezember 2021: Betrieb der SuisseID wird definitiv eingestellt.
- 17. Dezember 2021: Der Bundesrat trifft einen Richtungsentscheid zur E-ID und legt die Grundsätze für die Ausgestaltung eines künftigen staatlichen Identitätsnachweises fest.
- 18. Januar 2022: Die Arbeiten für Pilotprojekte in der Bundesverwaltung werden aufgenommen.
- 3. Februar 2022: Das E-ID-Projektteam des Bundesamts für Justiz veranstaltet das erste Partizipationsmeeting.
- 3. März 2022: Das E-ID-Projektteam des Bundesamts für Justiz lanciert auf GitHub eine Diskussionsplattform rund um die E-ID.
- 29. Juni 2022: Der Bundesrat eröffnet die Vernehmlassung zum zweiten E-ID-Gesetz; sie dauert bis am 20. Oktober 2022.
- 28. Oktober 2022: Publikation der Stellungnahmen zum Vernehmlassungsverfahren.
- 2. Dezember 2022: Der Bundesrat wird über eine erste Analyse der Stellungnahmen aus der Vernehmlassung zum zweiten E ID-Gesetz informiert.
Zweites E-ID-Gesetz
Mit dem zweiten E-ID-Gesetz soll die Grundlage für eine elektronische Identität geschaffen werden, die vom Staat herausgegeben wird. Im Gegensatz zum ersten E-ID-Gesetz, das auf dem Konzept von zentralen Identity Providern beruhte, wird im zweiten E-ID-Gesetz das Konzept der selbst-bestimmten Identität verfolgt. Im neuen Konzept ist vorgesehen, dass der Bund die dazu erforderliche Vertrauensinfrastruktur entwickelt und betreibt. Die E-ID selbst soll vom Bundesamt für Polizeit fedpol herausgegeben werden. Die Vertrauensinfrastruktur soll nicht nur die Herausgabe der E-ID ermöglichen, sondern auch die Herausgabe von anderen elektronischen Nachweisen, wie zum Beispiel den elektronischen Führerausweis.
Erstes E-ID-Gesetz
Erstes Konzept
Ab 2013 hatte das Bundesamt für Polizei (Fedpol) ein erstes Konzept für eine rein staatliche E-ID ausgearbeitet und 2015 in eine breite Konsultation geschickt. Der Ansatz einer rein staatlichen Lösung wurde «aufgrund der kritischen Rückmeldungen sowie den Erfahrungen im Ausland» verworfen.
2013 beauftragte das Fedpol ein Team der Berner Fachhochschule (BFH) eine technische Machbarkeitsstudie für einen digitalen Identitätsnachweis mit der ICAO-ePass-Funktion. Ihre fünf Autoren mussten eine dreijährige Geheimhaltungsklausel unterschreiben. Unter Leitung von Annett Laube, Professorin der BFH, hat das BFH-Team auch ein eID-Prototyp entwickelt und im Dezember 2013 der Bundesverwaltung präsentiert. Im Rückblick sagte sie gegenüber der Luzerner Zeitung im Februar 2021: «Wir konnten belegen, dass man eine E-ID-Lösung basierend auf einem maschinenlesbaren Pass bauen kann», dafür habe es zwei Schritte gebraucht: die Registrierung und die Authentifizierung. «Das war mit einer Smartphone-Anwendung möglich, die Passdaten auslesen konnte.»
Zweites Konzept und interessierte Anbieter
2015–2016 erarbeitete das Fedpol das verwaltungseigene Konzept einer E-ID-Lösung (E-ID stand darin für «elektronische Identifizierungsmittel»), welches die Grundlage für das E-ID-Gesetz bildete, aber von externen Fachleuten kritisiert wird.
Die E-ID soll in drei verschiedenen Sicherheitsniveaus ausgestellt werden, mit folgenden Personifizierungsdaten:
- Sicherheitsniveau niedrig: E-ID-Registrierungsnummer, Name, Vorname, Geburtsdatum
- Sicherheitsniveau substanziell: zusätzlich Geschlecht, Geburtsort, Staatsangehörigkeit
- Sicherheitsniveau hoch: zusätzlich ein Gesichtsbild
Im niedrigen Sicherheitsniveau sollten die Daten jährlich aktualisiert werden, im substanziellen Niveau quartalsweise und im hohen Sicherheitsniveau wöchentlich.
Die konkreten technischen Vorgaben, welche für eine sichere Ausgestaltung der E-ID entscheidend sind, wären in einer Verordnungen geregelt worden.
Die vorgesehenen Abläufe – Nutzer, Bund, E-ID-Anbieter und Onlinedienste:
- Die Nutzer beantragen eine E-ID bei einem Identitätsanbieter. Die Ausstellung einer E-ID soll für Nutzer laut Bundesamt für Justiz «voraussichtlich kostenlos» sein.
- Der E-ID-Anbieter sendet den Antrag an den Bund, die Nutzer-Angaben werden mit der Datenbank des Bundesamts für Polizei (Fedpol) abgeglichen, Fedpol bestätigt die Identität und leitet die notwendigen Daten an den E-ID-Anbieter weiter. Zu den Anbietern gehören «neben Verwaltungseinheiten der Gemeinden und Kantone vor allem private Unternehmen wie die Post, Banken oder Versicherungen», auch weitere.
- Die Anbieter müssen die staatliche Anforderungen erfüllen (zertifiziert sein) und werden von der vorgesehenen Eidgenössischen E-ID-Kommission (Eidcom) auf Einhalten der Anforderungen kontrolliert.
- Diejenige Onlinedienste, welche die E-ID als Login akzeptieren, leiten die E-ID an den betreffenden E-ID-Anbieter, der die E-ID prüft und bestätigt.
Das erste E-ID-Gesetz basierte auf dem Ansatz der Aufgabenteilung zwischen Staat und Privaten. Die Frage «staatliche Aufgabe» versus «Aufgabenteilung zwischen Staat und Privaten» wurde intensiv diskutiert. Diese Diskussionen waren unter anderem von der Auffahssung geprägt, dass eine Ablehnung dieses Konzept zu einer erneuten jahrelangen Verzögerung der Einführung einer E-ID führen würde.
E-Government Schweiz – die Organisation von Bund, Kantonen und Gemeinden, welche die gemeinsamen E-Government-Aktivitäten der drei Staatsebenen steuerte, plante und koordinierte – unterstützte das Strategische Projekt 2016–19 und sollt auch die Weiterführung im Umsetzungsplan 2020–23 begleiten.
Ende 2020/Anfang 2021 kündeten sechs Anbieter an, eine E-ID-Lösung anbieten zu wollen. Einerseits war dies die SwissSign Group AG, eine privatrechtlich organisierte Aktiengesellschaft mit den Aktionären/Partnern SBB, Post Swisscom, Credit Suisse, Raiffeisen, UBS, Zürcher Kantonalbank, der Finanzdienstleisterin SIX, den Versicherern Axa, Baloise, Helvetia, Mobiliar, Swiss Life, Vaudoise Versicherungen und Zurich sowie den Krankenkassen CSS und Swica, die sich als E-ID-Anbieter etablieren wollte.
Andererseits kündete auch der Kanton Schaffhausen, die Cloud Trust AG sowie drei weitere Anbieter ihre bestehenden Lösungen zertifizieren lassen zu wollen. Allerdings war nicht Ankündigungen klar, ob der Kanton Schaffhausen tatsächlich eine E-ID herausgeben würde. Deshalb war fraglich, ob eine rein staatliche Lösung von Bund und Kantonen als Alternative zu Angeboten von privaten Unternehmen zur Verfügung stehen würde.
Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste (E-ID-Gesetz)
Die Anforderungen an den Identitätsnachweis wurden im «Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste (E-ID-Gesetz)» geregelt.
Die Grundlage für das E-ID-Gesetz bildete das 2015–2016 vom Fedpol erarbeitete Konzept einer E-ID-Lösung, als eine Partnerschaft zwischen dem Staat und privaten Dienstleistern für die Ausstellung und Abgabe von elektronischen Identitäten, welches aber externe Fachleute als technisch unausgereift kritisierten. 2016 hatte der Bundesrat entschieden, dass sich der Staat gemäss diesem Konzept auf die Definition der rechtlichen Rahmenbedingungen und die Bereitstellung von Identitätsdaten konzentrieren sollte.
Anfang 2018 erstellten im Auftrag des Bundesamts für Justiz Jan Camenisch (Kryptologe, IBM Research Rüschlikon) und David Basin (ETH Zürich, Gruppe für Informationssicherheit) zwei Berichte, in denen sie sich für eine «datensparsame E-ID-Lösung» aussprachen. Ende 2018 gab der Verein eCH das IAM-Glossar heraus, verfasst von seiner Fachgruppe für Identitätsmanagement (IAM).
Im Dezember 2018 hat die technische Begleitgruppe des Parlaments ihre Arbeit begonnen. Sie sollte auch Diskussionen im Hinblick auf die Machbarkeit technischer Lösungsansätze mit allen führen, die Interesse an Anerkennung als E-ID-Provider bekundet hatten. Das Bundesamt für Justiz entschied sich aber, die technischen Ausführungsbestimmungen «nach bewährter Praxis ausschliesslich verwaltungsintern» zu erarbeiten und nicht mit Externen zu diskutieren. Sie wurden auf die Vernehmlassung verwiesen, in der sie technischen Ausführungsbestimmungen Stellung nehmen können.
Die Vorlage kam im März 2019 erstmals in den Nationalrat. Das Gesetz wurde am 27. September 2019 von der Bundesversammlung verabschiedet. E-ID-Lösungen sollen von verschiedenen Organisationen angeboten werden können. Es kann sich dabei um private Unternehmen oder staatliche Akteure (beispielsweise Kantone) handeln. Der Bund beschränkt sich auf die Überwachung dieser Anbieter und der eigentlichen Prüfung der Identität.
Referendum, Volksabstimmung
Ein Komitee bestehend aus Vertretern der Digitalen Gesellschaft, Campax, WeCollect und Public Beta hat am 8. Oktober 2019 gegen das verabschiedete Bundesgesetz ein fakultatives Referendum ergriffen. Am 16. Januar 2020 hat das Referendumskomitee 65’190 Unterschriften eingereicht, davon waren 64'933 gültig. Die Volksabstimmung fand am Abstimmungswochenende vom 7. März 2021 statt.
Die Initianten schrieben auf ihrer Webseite (Oktober 2019): «Der Bundesrat und das Parlament wollen einen historischen Systemwechsel: Private Unternehmen sollen in Zukunft den digitalen Schweizer Pass (E-ID) ausstellen und sensible private Daten verwalten. An die Stelle des staatlichen Passbüros treten Grossbanken, Versicherungsgesellschaften und staatsnahe Konzerne.» und im Dezember 2020 in ihrer Medienmitteilung: «Das E-ID-Gesetz will erstmals einen amtlichen Ausweis kommerzialisieren und durch private Anbieter herausgeben lassen. An die Stelle der Passbüros würden Unternehmen wie Banken und Versicherungen treten und die sensiblen Daten der Bürgerinnen und Bürger verwalten. Die Herausgabe von Identitätsausweisen muss in staatlicher Verantwortung bleiben und gehört unter demokratische Kontrolle.»
Weitere Gegner
Zu den Gegnern zählten die SP Schweiz, die Grünliberale Partei, die Grünen, die Piratenpartei, der VPOD, Syndicom sowie der Schweizerische Seniorenrat. Auch acht Kantone verwehrten dem Gesetz ihre Unterstützung.
Kritikpunkte der Gegner:
- Staatsaufgaben – Zu den Kernkompetenzen (hoheitlichen Aufgaben) von Bund und Kantonen zählen nicht nur die Identifikation der Einwohner, sondern auch die Ausgabe einer sicheren E-ID als Teil eines guten E-Governments.
- Vertrauen – Ausgabe einer E-ID als Teil einer staatlichen Lösung schafft besseres Vertrauen als die Ausgabe durch ein privates Konzernkonsortium (Aktiengesellschaft) mit kommerziellen Interessen.
- Sicherheit – Zugang zu allen elektronischen Dienstleistungen über eine einzige Identifikation mittels Single Sign-on (Generalschlüssel) birgt Gefahren, insbesondere wenn um der Benutzereinfachheit willen beim Onlinehandel mit dem Sicherheitsniveau niedrig keine höchsten Sicherheitsstandards eingehalten werden.
- Nutzungsdaten – Es bestehen Zweifel ob Nutzungsdaten nicht übergreifend für kommerzielle Zwecke ausgewertet würden. Falls ein teilnehmendes privates Unternehmen mehrere Onlineplattformen betreibt, könnten unerwünschte Sammlungen von Nutzungsdaten zu Nutzerprofilen verarbeitet werden. Der Datenschutz wurde als löchrig bezeichnet.
- Freiwilligkeit – Falls das Konsortium aus SBB, Post, Swisscom, Banken, Versicherungen und Krankenkassen den Zuschlag erhalten würde, werden die meisten Leute mitmachen müssen, um die entsprechenden Dienstleistungen online nutzen zu können. In Zukunft würde dies wohl auch für das E-Government gelten (Einreichen Steuererklärung, Abstimmungen). Seniorenverbände sind gegen das E-ID-Gesetz, weil sie zunehmend Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Dienstleistungen in traditioneller, persönlicher Form befürchten (Anzahl Zweigstellen, Schalteröffnungszeiten).
- Haftung – Die SwissSign Group AG als privater Anbieter haftet nur nach Obligationenrecht. Ein geschädigter Nutzer müsste dieser mächtigen, intransparenten Organisation ein Fehlverhalten nachweisen. Kantone als Anbieter würden dagegen unter Staatshaftung stehen.
Befürworter
Bundesrat und Parlament empfahlen ein Ja. Zu den Befürwortern zählten die Parteien SVP, FDP, CVP, BDP und EVP, wie auch zahlreiche Wirtschaftsverbände, darunter Economiesuisse und Swico.
Eine genauere Abgrenzung der Begriffe gelang dem Bundesrat und dem Parlament lange Zeit nicht. So sagte z. B. (erst) Anfang 2021 Karin Keller-Sutter in einem NZZ-Interview: «Die Abkürzung ID ist da vielleicht etwas irreführend. Die elektronische Identität ist ein Log-in, ein qualifiziertes Log-in. Es ergeben sich keine Ansprüche oder Rechte daraus, wie zum Beispiel mit einem Ausweis beim Reisen. Es geht einfach darum, jemanden im Internet sicher und zweifelsfrei zu identifizieren.» Und kurz darauf Edith Graf-Litscher, Nationalrätin und Co-Präsidentin der parlamentarischen Gruppe digitale Nachhaltigkeit: «Die E-ID ist keine neue Version unserer bisherigen Identitätskarte und kein digitaler Pass. Sobald Sie jedoch den Begriff «ID» verwenden, besteht eine Verwechslungsgefahr. Unsere Identitätskarte und unser Pass sind eindeutig staatliche Ausweise und gehören nicht in private Hände. Ich hätte mir einen anderen Namen, beispielsweise mit dem Begriff «Log-in», vorstellen können.»
Argumente der Befürworter:
- Flexibilität – Der Bund erhofft sich durch die Aufgabenteilung ein flexibleres Angebot, da die Lösungsanbieter schneller auf die technische Entwicklung und Bedürfnisse der Nutzer reagieren könnten.
- Personendaten – Es werden vorerst nur der vollständige Name, das Geschlecht, das Geburtsdatum und eine Fotografie jeder teilnehmenden Person gespeichert. Diese Daten werden nach Gesetz in der Schweiz gespeichert.
- Gebühren – Nach dem Vorschlag des Bundes würden voraussichtlich nur beim Sicherheitsniveau hoch vom Benutzer Gebühren verlangt werden. Weil beim E-Banking voraussichtlich dieses Sicherheitsniveau hoch verlangt wird, müssten wohl im Gegensatz zu heute für diese Dienstleistung von den Nutzern Gebühren bezahlt werden.
- Verantwortung für Alternative – Bei einer Ablehnung des vorliegenden Gesetzes sieht sich der Bundesrat nicht verpflichtet, eine Alternative zu erarbeiten.
- Umsetzung einer Alternative – Bei einer Lösung durch Bund und Kantone wird bezweifelt, dass in nützlicher Frist eine staatliche E-ID realisiert werden könnte.
Umfragen
Mit zunehmender Intensität der öffentlicher Diskussion in den letzten Monaten vor der Abstimmung zeigten die Umfragen eine wachsende Ablehnung des E-ID-Gesetzes.
«Aus einer blossen Digitalisierungsdebatte ist in Windeseile eine Debatte über die Rolle des Staates und der Konzerne geworden. Lukas Golder (gfs.bern) zeigt sich überrascht davon, wie stark die Ängste inzwischen um sich greifen, dass private Konzerne dereinst mit sensiblen Daten Profit machen wollen.»
«Die Situation ist paradox. Zurzeit wird die Regierung dafür kritisiert, dass sie bei der Digitalisierung versagt hat und deshalb in vielen Bereichen nicht auf die Pandemie vorbereitet war. Gleichzeitig verlangen die Gegner des E-ID-Gesetzes, dass der Staat dieses Projekt völlig allein realisiert.»
Umfragen Januar und Februar 2021
Bei der Umfrage von gfs.bern im Auftrag der SRG SSR, welche vom 10. bis 18. Februar 2021 durchgeführt wurde, mit der Frage: «Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen werden: Wenn morgen schon über die Vorlage abgestimmt würde, wären Sie dann bestimmt dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen?», waren 34 % der Befragten «bestimmt dagegen», 20 % «eher dagegen», 22 % «bestimmt dafür», 20 % «eher dafür» und 4 % wussten es nicht oder gaben keine Antwort.
Umfrage gfs.bern / SRG SSR vom 10. bis 18. Februar 2021 – Stimmabsichten in Prozent | ||||
bestimmt dafür | eher dafür | eher dagegen | bestimmt dagegen | |
22 | 20 | 4 | 20 | 34 |
▲ | ||||
Befragungszeitraum: 10. bis 18. Februar 2021 · Fehlerbereich: ± 2,8 Prozentpunkte · Quelle: gfs.bern im Auftrag der SRG SSR |
zum Vergleich die Antworten zum 18. Januar 2021, einen Monat früher:
bestimmt dafür | eher dafür | eher dagegen | bestimmt dagegen | |
26 | 26 | 11 | 18 | 19 |
▲ |
Bei der 20 Minuten-/Tamedia-Umfrage in Zusammenarbeit mit LeeWas GmbH der Politologen Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen, welche vom 18. bis 19. Februar 2021 durchgeführt wurde, antworteten auf die Frage «Werden Sie für das E-ID-Gesetz stimmen?» 35 % der Befragten mit «Ja», 7 % mit «eher Ja», 7 % mit «eher Nein», 49 % mit «Nein» und 2 % wussten es nicht oder gaben keine Antwort.
Umfrage LeeWas / 20 Minuten/Tamedia vom 18. bis 19. Februar 2021 – Stimmabsichten in Prozent | ||||
Ja | eher Ja | eher Nein | Nein | |
35 | 7 | 2 | 7 | 49 |
▲ | ||||
Umfragetage: 18. bis 19. Februar 2021 · Max. Stichprobenfehlerbereich: ± 1,3 Prozentpunkte bei Stichprobengrösse 13’924 · Quelle: Tamedia / Leewas GmbH · weitere Informationen: www.tamedia.ch/de/umfragen |
zum Vergleich die Antworten der Umfragetage vom 4. bis 5. Februar 2021, zwei Wochen früher:
Ja | eher Ja | eher Nein | Nein | |
27 | 13 | 5 | 14 | 41 |
▲ |
und die Antworten der Umfragetage vom 18. bis 19. Januar 2021, weitere zwei Wochen davor:
Ja | eher Ja | eher Nein | Nein | |
29 | 16 | 8 | 15 | 32 |
▲ |
Bezeichnung E-ID
Im Konzept 2016 des Bundes stand E-ID für «elektronische Identifizierungsmittel». Im Nachhinein zeigte sich, dass die Bezeichnung E-ID zu Missverständnissen führte, da das Akronym «ID» in der Schweiz für die Identitätskarte (entspricht Personalausweis) gebräuchlich ist:
«Wahrscheinlich war es nicht optimal, diesem Log-in den Namen E-ID zu geben. Die E-ID ist keine neue Version unserer bisherigen Identitätskarte und kein digitaler Pass. Sobald Sie jedoch den Begriff «ID» verwenden, besteht eine Verwechslungsgefahr. Unsere Identitätskarte und unser Pass sind eindeutig staatliche Ausweise und gehören nicht in private Hände. Ich hätte mir einen anderen Namen, beispielsweise mit dem Begriff «Log-in», vorstellen können.»
«Die Abkürzung ID ist da vielleicht etwas irreführend. Die elektronische Identität ist ein Log-in, ein qualifiziertes Log-in. Es ergeben sich keine Ansprüche oder Rechte daraus, wie zum Beispiel mit einem Ausweis beim Reisen. Es geht einfach darum, jemanden im Internet sicher und zweifelsfrei zu identifizieren.»
«Das E-ID-Gesetz will erstmals einen amtlichen Ausweis kommerzialisieren und durch private Anbieter herausgeben lassen. An die Stelle der Passbüros würden Unternehmen wie Banken und Versicherungen treten und die sensiblen Daten der Bürgerinnen und Bürger verwalten. Die Herausgabe von Identitätsausweisen muss in staatlicher Verantwortung bleiben und gehört unter demokratische Kontrolle.»
«Der Bundesrat und das Parlament wollen einen historischen Systemwechsel: Private Unternehmen sollen in Zukunft den digitalen Schweizer Pass (E-ID) ausstellen und sensible private Daten verwalten. An die Stelle des staatlichen Passbüros treten Grossbanken, Versicherungsgesellschaften und staatsnahe Konzerne.»
Abstimmung
In der Abstimmung vom 7. März 2021 lehnten die Stimmberechtigten die Vorlage ab. Die Abstimmungsfrage: «Wollen Sie das Bundesgesetz vom 27. September 2019 über elektronische Identifizierungsdienste (E-ID-Gesetz, BGEID) annehmen?» beantworteten 35,6 % mit Ja, 64,4 % mit Nein.
Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste (E-ID-Gesetz), Abstimmung vom 07.03.2021 – Anteil der Stimmen in % | |
Ja | Nein |
35.6 | 64.4 |
▲ | |
Vorläufige Ergebnisse der Abstimmung am Sonntag. Die endgültigen Ergebnisse werden nach ihrer Validierung durch den Bundesrat in etwa 2 Monaten nach der Abstimmung veröffentlicht. Sie können etwas von den vorläufigen Ergebnissen abweichen. |
Nach der Abstimmung
In den Monaten vor der Abstimmung warnten die Befürworter vor Verzögerungen der gesetzlichen Regelung auf Bundesebene beim ablehnenden Entscheid der Stimmberechtigten. Solche Appelle kamen auch von einigen Parlamentariern und der Justizministerin:
«Bei einem Nein müsste der Gesetzgebungsprozess von neuem beginnen und würde mindestens zwei zusätzliche Jahre kosten. Dies bedeutet weitere Jahre ohne eine staatlich anerkannte und geprüfte Schweizer Lösung. Der heutige, unregulierte Flickenteppich von verschiedenen Identifikationslösungen und Log-in-Prozessen bliebe bestehen, und populäre Lösungen von ausländischen Grossunternehmen würden sich weiter durchsetzen.»
«Bei einem Nein läge der Ball nicht beim Bundesrat. Wenn eine Mehrheit die Vorlage am 7. März ablehnt, gibt es dafür ja verschiedene Gründe. Der Bundesrat hätte deshalb nicht automatisch die Legitimation, erneut ein Gesetz vorzulegen. Und wenn ich an die Diskussionen im Parlament zurückdenke, kann ich Ihnen heute schon sagen, wie die Vernehmlassung zu einer rein staatlichen Lösung ausfallen würde. Vernichtend. Wir würden uns im Kreis drehen und viel Zeit verlieren.»
Noch am Abstimmungssonntag, 7. März 2021, gab eine Gruppe um die Nationalrätin Min Li Marti (SP), Jörg Mäder (GLP) und Gerhard Andrey (Grüne) bekannt, dass sie zwei Vorstösse vorbereitet und nach breiterer überparteilichen Unterstützung suchte:
- das Parlament soll den Bundesrat beauftragen, eine staatliche E-ID herauszugeben, die auf den Prinzipien der Datensparsamkeit und des Privatsphärenschutzes aufbaue.
- der Bund soll prüfen, ob die neue Identitätskarte, die 2023/24 erscheinen wird, mit einem Chip versehen werden könnte, was erlauben würde, die physische Identitätskarte als Trägermedium für die E-ID zu nutzen.
Min Li Marti sagte auch, dass in zwei bis drei Jahren ein neues Projekt vorliegen würde, welches das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger gewinnen kann: «Wir wollen rasch eine neue Lösung, die ausserdem datensparsam und technologisch auf einem hohen Niveau ist». Jörg Mäder ergänzte: «Wir haben immer klargemacht, dass der Bund der Betreiber der E-ID sein muss. Doch der Bund ist keine Software-Firma, hier gilt es, die bestmögliche Lösung für eine allfällige Zusammenarbeit mit Privatfirmen zu finden.»
Die Justizministerin Karin Keller-Sutter erklärte, dass sie (d. h. das Justizdepartement) in den nächsten Wochen ein «Aussprachepapier» zum weiteren Vorgehen in den Bundesrat bringen wolle, um anschliessend «im Dialog mit dem Parlament» eine tragfähige Lösung für eine elektronische Identität zu finden.
Doris Leuthard, ehemalige Bundesrätin, sagte rückblickend im Mai 2021 im Interview mit der NZZ:
«Bis heute ist das Ziel der E-ID nicht ganz geklärt. Geht es um eine elektronische ID, welche die Identitätskarte ersetzt? Oder nur um ein Log-in? Das sorgte für Verwirrung.»
Andere rechtliche Grundlagen für den elektronischen Geschäftsverkehr
Elektronische Signaturen und Siegel
Elektronische Signaturen und Siegel werden im Bundesgesetz über die elektronische Signatur (ZertES) geregelt. Die erste Version dieses Gesetzes, das Bundesgesetz vom 19. Dezember 2003 über Zertifizierungsdienste im Bereich der elektronischen Signatur ist am 1. Mai 2005 in Kraft getreten. Es regelte insbesondere elektronische Signaturen von natürlichen Personen.
Nach einer Totalrevision ist das Bundesgesetz vom 18. März 2016 über Zertifizierungsdienste im Bereich der elektronischen Signatur und anderer Anwendungen digitaler Zertifikate (Bundesgesetz über die elektronische Signatur, ZertES) seit 1. Januar 2017 in Kraft. Neu werden neben Signaturen (für natürliche Personen) auch Siegel (für juristische Personen) eingeführt.
Folgende Organisationen sind zurzeit gemäss Art. 3 ZertES anerkannte Anbieterinnen von Zertifizierungsdiensten (Trust Service Providers):
- Swisscom (Schweiz) AG
- QuoVadis Trustlink Schweiz AG
- SwissSign AG, Tochterfirma der Schweizerischen Post
- Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT
Elektronische Übermittlung im Rahmen eines Verwaltungsverfahrens
Die Verordnung über die elektronische Übermittlung im Rahmen eines Verwaltungsverfahrens (VeÜ-VwV) regelt den Datenverkehr auf Bundesstufe. In Zukunft soll der elektronische Datenverkehr im Justizbereich mit dem Bundesgesetz über die Plattformen für die elektronische Kommunikation in der Justiz (BEKJ) geregelt werden. Damit möchte der Bund die Digitalisierung der Justiz in der Schweiz vorantreiben, in welchen die E-ID für den Zugriff auf die neu zu erstellende entsprechende Plattform vorgesehen ist. Sollte das E-ID-Gesetz nicht angenommen werden, muss der Bund eine andere, genügend sichere Lösung finden.
Elektronisches Patientendossier
Das Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier (EPDG) regelt das elektronische Patientendossier. Es ist per 15. April 2015 in Kraft getreten. Gemäss Art. 7 muss über eine elektronische Identität verfügen, wer Daten in einem elektronischen Patientendossier bearbeiten will. Der Bundesrat bestimmt die Anforderungen an die elektronische Identität und legt die Identifikationsmittel und das Verfahren für deren Ausgabe fest.
Gemäss Art. 11 EPDG müssen Herausgeber von Identifikationsmitteln zertifiziert sein. Zurzeit sind es Folgende:
- Health Info Net AG mit der HIN-ID (zertifiziert seit: 9. Dezember 2019)
- Cloud Trust AG, Tochterfirma von ELCA Informatik AG, mit der TrustID (13. Dezember 2019)
- SwissSign Group, Tochterfirma der Schweizerischen Post, mit der SwissID (7. April 2021)
- Kanton Genf mit der GenèveID (1. August 2021)
- Kanton Waadt mit der VaudID-santé (1. August 2021)
Andere staatliche elektronische Identitäten
Neben den oben erwähnten, auf Bundesebene gesetzlich geregelten elektronischen Identitäten stehen insbesondere folgende weitere Angebote zur Verfügung:
Kanton Schaffhausen
Die Schaffhauser eID+, eine Anwendung der eID+ des Zürcher Unternehmens Procivis, ist eine eID-App auf Smartphone mit darin erfassten Daten, bestätigt vom Einwohneramt, und erlaubt Zugriff auf verschiedene eServices des Kantons, alternativ zu den üblichen Logins. Die Nutzungsdaten werden nicht zentral, sondern auf einem Smartphone gespeichert. Über die App können unter anderem amtliche Informationen bestellt werden (z. B. Betreibungsregisterauszug), die Nutzer können rechtskräftig Dokumente signieren, oder auch Formulare ausfüllen und einsenden. Die so bestellten Bescheinigungen können sicher und digital signiert auf dem Nutzer-Smartphone gespeichert werden.
Stadt Zug
Siehe auch
- elektronische Identität
- Swiss Digital Initiative
- Digital Trust Label
EU
Open Access
E-Democracy und -Government
- E-Collecting
- E-Government
- E-Voting
Weblinks
- Elektronische Identität (eID, E-ID – Verwaltung, Kantone, Bund, auf Web von E-Government Schweiz, egovernment.ch)
- E-ID umsetzen – E-ID als Projekt der Verwaltung, Bundesamt für Polizei fedpol, auf Web von E-Government Schweiz, egovernment.ch
- Digitale Nachhaltigkeit – Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit / Numérique Responsable – Groupe Parlementaire pour un Numérique Responsable, parldigi.ch (de, fr)
- Swiss Digital Initiative, swiss-digital-initiative.org
- Digital Trust Label, swiss-digital-initiative.org/digital-trust-label
Referendum, Abstimmung
- Elektronische Identität: das E-ID-Gesetz – Volksabstimmung vom 7. März 2021 (de, fr, it), auf Web des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements EJPD, ejpd.admin.ch
- Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste (de, fr, it), auf Web des Bundesamtes für Justiz BJ, bj.admin.ch
- Abstimmungen: Gesetz über elektronische Identifizierungsdienste, in der Datenbank swissvotes der Uni Bern, swissvotes.ch
Referendumskomitee
- NEIN zum E-ID-Gesetz, e-id-referendum.ch
Befürworter
- e-ID Schweiz · Suisse · Svizzera c/o digitalswitzerland (ICTswitzerland), e-id.info
Artikel, Videos
- Jasmine Helbling: Endlich verständlich: Darum geht es beim E-ID-Gesetz – Am 7. März stimmt die Schweiz über das E-ID-Gesetz ab. Besonders umstritten ist die Frage: Wer soll künftig Personendaten verwalten?, beobachter.ch, 28. Januar 2021
- David Hess, Larissa Rhyn, Erich Aschwanden: Die E-ID: Darüber stimmen wir ab. NZZ online (Video), abgerufen am 13. Februar 2021
- Elektronische Identifizierungsdienste (E-ID-Gesetz), SRF-Portal zur Abstimmung, auf srf.ch
Einzelnachweise
- ↑ Fedlex. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Meilensteine | SwissSign Group. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Fedlex. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Fedlex. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Meilensteine | SwissSign Group. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Meilensteine | SwissSign Group. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Historie der EPDG-Einführung. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Eidgenössisches Justiz-und Polizeidepartement: Elektronische Identität: das E-ID-Gesetz. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Geschäft Ansehen. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Geschäft Ansehen. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Geschäft Ansehen. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Geschäft Ansehen. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Geschäft Ansehen. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Geschäft Ansehen. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ E-ID: Bundesrat will vorwärts machen. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Staatliche digitale Identität: Bundesrätin Keller-Sutter startet öffentliche Konsultation. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Bundesamt für Justiz: Öffentliche Konsultation zum "Zielbild E-ID". Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Meilensteine | SwissSign Group. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Breite Diskussion über staatliche E-ID. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Bundesamt für Justiz: Öffentliche Konsultation zum "Zielbild E-ID". Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Bundesrat trifft Richtungsentscheid zur E-ID. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Willkommen. Mitwirkung erwünscht! Swiss E-ID Ecosystem, 6. März 2023, abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Swiss E-ID Ecosystem. Abgerufen am 8. März 2023 (englisch).
- ↑ E-ID: Bundesrat eröffnet Vernehmlassung. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Stellungnahmen zum Vernehmlassungsverfahren. 12. Januar 2023, abgerufen am 9. März 2023.
- ↑ Erste Auswertung der Vernehmlassung zum neuen E-ID-Gesetz. Abgerufen am 8. März 2023.
- 1 2 Ein E-ID-Gesetz für die Schweiz – wichtige Frage und Antworten, ictswitzerland.ch, 18. Januar 2019
- ↑ Adrienne Fichter: Die Lobby, die bei der E-ID die Fäden zieht – Warum sich der Bund früh als Anbieter einer elektronischen Identität aus dem Spiel nahm – und wie die Privatwirtschaft den Gesetzgebungsprozess beeinflusste: eine Rekonstruktion. republik.ch, 17. Februar 2021
- ↑ Othmar von Matt: Abstimmung: Biometrische Identitätskarte mit Chip: Schweiz gerät unter Zugzwang – Eine geheime Machbarkeitsstudie zeigte 2013: Eine staatliche elektronische Identität (E-ID) ist über den Chip des biometrischen Passes machbar. Mit einer Identitätskarte mit Chip wäre sie auch praktikabel. Und diese steht nun zur Diskussion. Luzerner Zeitung, 8. Februar 2021
- 1 2 3 Lukas Mäder: Ist die E-ID ein «digitaler Pass» – oder nicht? – In der Debatte um neue elektronische Identifizierungsmittel (E-ID) ist gerne auch vom «digitalen Pass» die Rede. Justizministerin Karin Keller-Sutter bezeichnet dies als falsch. Doch der Bund selbst macht die Analogie zum Pass. NZZ, 5. Juni 2019
- 1 2 3 4 Lukas Mäder: Wie Experten den Bund beim digitalen Pass beraten wollten – und schnöde zurückgewiesen wurden. Fachleute von Bund, Kantonen und Hochschulen sollen im Bereich der digitalen Verwaltung für einheitliche Standards sorgen. Bei der E-ID war das Wissen der Experten aber nicht gefragt – obwohl sie mehrmals Kontakt aufnahmen. NZZ, 19. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.
- 1 2 3 Lukas Mäder: Digitaler Pass hat Mängel beim Datenschutz – wegen veralteter Technologie – Experten kritisieren die E-ID des Bundes, weil der Datenschutz nicht von Beginn an mitgedacht wurde. Mit modernerer Technik könnten heikle Nutzungsdaten vermieden werden. NZZ 4. Juni 2019, abgerufen am 20. Februar 2021.
- ↑ Lukas Mäder: Die Mär vom sicheren Log-in – warum die E-ID keinen Passwortmanager ersetzt – Die E-ID soll dereinst die vielen verschiedenen Log-ins ablösen und damit den Alltag im Internet einfacher machen. So argumentieren die Befürworter. Doch für die Sicherheit ist das nicht unbedingt ein Vorteil. NZZ, 28. Januar 2021
- 1 2 3 Elektronische Identität (E-ID), Abschlusspublikation 2016–2019, E-Government Schweiz (egovernment.ch) 2019
- 1 2 Othmar von Matt: Abstimmung: Der Streit um die Rolle des Staates: Neun Fragen und Antworten zur elektronischen Identität (E-ID) – Am 7. März kommt das Gesetz über elektronische Identifizierungsdienste an die Urne. Im Zentrum steht die Frage, ob die E-ID eine hoheitliche Frage des Staates ist oder nicht. Doch es geht um mehr. Ein Überblick. Luzerner Zeitung, 10. Februar 2021
- 1 2 Erich Aschwanden und Lukas Mäder: Gegner des E-ID-Gesetzes legen Abstimmungsbeschwerde ein, weil die Rolle von Schaffhausen unklar ist. NZZ online, 18. Februar 2021
- ↑ Gaudenz Wacker: Das Für und Wider der elektronischen ID. In: Echo der Zeit. 14. Januar 2021, abgerufen am 14. Januar 2021.
- ↑ Othmar von Matt: Der Streit um die Rolle des Staates: Neun Fragen und Antworten zur elektronischen Identität (E-ID). In: Luzerner Zeitung. 10. Februar 2021, abgerufen am 10. Februar 2021.
- 1 2 Erich Aschwanden und Lukas Mäder: Daniel Graf zur E-ID: «Als Campaigner bin ich ein professioneller Verlierer». Interview mit Daniel Graf, NZZ online, 2021-02-18, abgerufen am 19. Februar 2021
- ↑ eCH-0219 IAM Glossar, Version 1, eCH.ch, 30. November 2018
- ↑ BBl 2019 6567 Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste (E-ID-Gesetz, BGEID) (PDF), Fedlex Die Publikationsplattform des Bundesrechts, auf admin.ch
- ↑ E-ID-Gesetz: Referendum zustande gekommen, Medienmitteilung, 13. Februar 2020, admin.ch
- 1 2 Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste (E-ID-Gesetz) Bundesrat, Portal der Schweizer Regierung admin.ch (de, fr, it, rm, en)
- 1 2 Web-Startseite (Home), Referendumskomitee «E-ID-Referendum» c/o Verein Public Beta, Daniel Graf, e-id-referendum.ch (seit Oktober 2019)
- 1 2 3 Die digitale Identität muss Staatsaufgabe bleiben Medienmitteilung, Referendumskomitee «E-ID-Referendum» c/o Verein Public Beta, Daniel Graf, 1./14. Dezember 2020, auf e-id-referendum.ch
- ↑ Nein zum E-ID-Gesetz. Verein Public Beta, abgerufen am 14. Januar 2021.
- ↑ Jasmine Helbling: Endlich verständlich: Darum geht es beim E-ID-Gesetz – Am 7. März stimmt die Schweiz über das E-ID-Gesetz ab. Besonders umstritten ist die Frage: Wer soll künftig Personendaten verwalten?, beobachter.ch, 28. Januar 2021
- ↑ Jörg Mäder: E-ID: Der Bund darf nicht zum reinen Datenlieferanten verkommen. NZZ, 2021-02-11, abgerufen am 13. Februar 2021
- ↑ Jasmine Helbling: SwissID und E-ID: Dazu braucht es eine digitale Identität. In: Beobachter. 9. Oktober 2019, abgerufen am 14. Januar 2021.
- 1 2 Rudolf Strahm: Wir sind Staatsbürger, nicht Konzernbürger. Tagesanzeiger, 2021-01-26, abgerufen am 13. Februar 2021.
- 1 2 Lukas Mäder: Wie funktioniert der «digitale Pass» genau, über den wir am 7. März abstimmen? NZZ online, 2021-02-13, abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ Lukas Mäder: Die Mär vom sicheren Log-in – warum die E-ID keinen Passwortmanager ersetzt. NZZ online, 2021-01-28, abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ Erich Aschwanden: Das Misstrauen gegenüber der nichtstaatlichen E-ID reicht weit ins bürgerliche Lager. NZZ online, 2021-02-10, abgerufen am 13. Februar 2021.
- 1 2 3 «Abstimmungs-Arena» zur elektronischen ID. SRF.ch, 2021-02-19, abgerufen am 21. Februar 2021.
- 1 2 3 Lukas Mäder, Erich Aschwanden: Keller-Sutter zur E-ID: «Bei einem Nein läge der Ball nicht beim Bundesrat.» – Für die Wirtschaft und die Behörden bringe eine elektronische Identität viele Vorteile, sagt Justizministerin Karin Keller-Sutter. Denn ohne das Gesetz, das am 7. März zur Abstimmung kommt, würden sich Google und Apple durchsetzen – ohne jegliche Regulierung der heiklen Daten. NZZ, 16. Januar 2021
- 1 2 3 4 Befürworterin des Gesetzes: «Es war nicht optimal, diesem Log-in den Namen E-ID zu geben» – Die Thurgauer SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher bedauert, dass der Abstimmungskampf so emotional verläuft. Sie verteidigt die Zusammenarbeit von Staat und Privatfirmen. Interview Erich Aschwanden, NZZ 27. Februar 2021
- ↑ «Sicher, einfach und praktisch»: Karin Keller-Sutter weibelt für die E-ID. In: St. Galler Tagblatt. 14. Januar 2021, abgerufen am 14. Januar 2021.
- ↑ E-ID umsetzen. E-Government Schweiz, abgerufen am 11. Februar 2021.
- ↑ Lukas Mäder und Erich Aschwanden: Keller-Sutter zur E-ID: «Bei einem Nein läge der Ball nicht beim Bundesrat». NZZ online, 2021-01-16, abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ Rolf Auf der Maur : Bei der Digitalisierung ist der Staat kein Spezialist. Handelszeitung online, 2021-02-01, abgerufen am 13. Februar 2021.
- 1 2 Manuel Imhasly: Umfrage zu den Abstimmungen – Gesetz vor Absturz: Das grosse Unbehagen an der E-ID. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), 24. Februar 2021, abgerufen am 24. Februar 2021.
- ↑ Edgar Schuler: Letzte Umfrage vor der Abstimmung: Dem Bundesrat droht am 7. März eine dreifache Niederlage – Eine Abfuhr für das Prestigeprojekt E-ID ist wahrscheinlich, ebenso ein Ja zum Burkaverbot. Beim Freihandelsabkommen wird es knapp., derbund.ch, 24. Februar 2021
- ↑ 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfrage – Eidgenössische Volksabstimmungen vom 7. März 2021, Auswertung 3. Umfragewelle, Sperrfrist: 24. Februar, 6.00 Uhr, Tamedia/LeeWas GmbH, auf tamedia.ch
- ↑ 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfrage – Eidgenössische Volksabstimmungen vom 7. März 2021, Auswertung 2. Umfragewelle, Sperrfrist: 10. Februar, 6.00 Uhr, Tamedia/LeeWas GmbH, auf leewas.ch
- ↑ 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfrage – Eidgenössische Volksabstimmungen vom 7. März 2021, Auswertung 1. Umfragewelle, Sperrfrist: 22. Januar, 6.00 Uhr, Tamedia/LeeWas GmbH, auf leewas.ch
- 1 2 Christoph Lenz: Nein zum E-ID-Gesetz: Jetzt setzen alle auf mehr Staat – Nach dem wuchtigen Nein zur privaten E-ID wollen Gegner und Befürworter rasch eine staatliche Lösung realisieren. Doch so einfach ist das gar nicht. [Tamedia](hier derbund.ch), 7. März 2021
- 1 2 Erich Aschwanden: Debakel für Befürworter der E-ID soll nicht zum Bremsklotz für die Digitalisierung werden – Bereits in der kommenden Woche wollen SP und GLP Vorstösse für eine rein staatliche elektronische Identitätskarte einreichen. Trotz bürgerlicher Unterstützung ist nicht garantiert, dass schnell eine Lösung auf den Tisch kommt. NZZ, 7. März 2021
- ↑ Alt Bundesrätin Leuthard zur Digitalisierung: «Die Defizite beim Bundesamt für Gesundheit haben mich nicht überrascht» – Die Schweiz könnte Vorreiterin einer guten Digitalisierung werden, glaubt Doris Leuthard – trotz den gegenwärtigen Mängeln. Ein neues Label für gute Apps, das die frühere Bundesrätin vorantreibt, soll dabei helfen. Auch international. Interview Lukas Mäder, Ruth Fulterer, NZZ 10. Mai 2021
- ↑ Fedlex. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Fedlex. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Schweizerische Akkreditierungsstelle SAS: Elektronische Signatur. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Fedlex. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Bundesamt für Justiz: Elektronische Kommunikation mit Gerichten und Behörden. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Elektronische Kommunikation mit Gerichten und Behörden in: Laufende Rechtsetzungsprojekte / Staat & Bürger, auf Web des Bundesamtes für Justiz BJ, bj.admin.ch
- ↑ Bundesrat schlägt zentrale Plattform für den elektronischen Rechtsverkehr vor, Medienmitteilung, Bundesrat, 11. November 2020, auf admin.ch
- ↑ Kathrin Alder: Digitalisierung der Justiz: Ein Monsterprojekt stösst auf Widerstand. NZZ, 3. März 2021
- ↑ Fedlex. Abgerufen am 9. März 2023.
- ↑ Historie der EPD-Einführung. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Health Info Net AG (HIN): Digitale Persönlichkeit im HIN Vertrauensraum. In: HIN. 29. Juni 2020, abgerufen am 8. März 2023 (deutsch).
- ↑ TrustID : the trusted Swiss digital identity (eID). Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Home | SwissID. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Mon identité numérique GenèveID. Abgerufen am 8. März 2023 (französisch).
- ↑ Register. Abgerufen am 8. März 2023.
- ↑ Über uns auf Web von Procivis, procivis.ch
- ↑ Schaffhauser eID+ auf Web des Kantons sh.ch