Enzo Barboni (* 10. Juli 1922 in Rom; † 23. März 2002 ebenda) war ein italienischer Kameramann und Filmregisseur, der häufig unter dem Pseudonym E. B. Clucher arbeitete. Bekannt wurde er vor allem durch seine Komödien und Westernparodien mit Terence Hill und Bud Spencer.

Biografie

Nachdem Barboni im Zweiten Weltkrieg ab 1942 als Berichterstatter für das Istituto Luce an der Ostfront gedient hatte, wandte er sich der Kameraarbeit zu und assistierte seinem Bruder Leonida. Als Kameraassistent war er oftmals für Václav Vich und Regisseur Sergio Corbucci bereits zu dessen Sandalenfilm-Zeiten tätig. 1961 wurde er Chefkameramann und fotografierte in dieser Eigenschaft unter anderem 1966 den Italowestern Django von Corbucci.

Ab 1970 startete Barboni unter dem Pseudonym E. B. Clucher seine Karriere als Regisseur. Nach „ernstem“ Start galt er in der Folgezeit als Erfinder des humorvollen Prügel-Western. 1967 drehte er mit der Sängerin Rita Pavone und dem vom Karl-May-Film zum Italowestern übergewechselten Terence Hill den Musik-Western Blaue Bohnen für ein Halleluja (Rita nel West). Danach schrieb Clucher die Drehbücher und führte auch Regie bei den erfolgreichen Filmen mit Bud Spencer und Terence Hill. Auch abseits der Italowestern konzentrierte er sich auf Komödien.

Sein später Versuch, den Erfolg der Spencer/Hill-Filme ohne die Hauptdarsteller zu wiederholen, scheiterte 1994.

Filmografie (Auswahl)

Kameramann
Drehbuchautor
  • 1970: Ein Halleluja für Camposanto (Gli fumavano le Colt… lo chiamavano Camposanto)
  • 1974: Auch die Engel mögen’s heiß (I due superpiedi quasi piatti)

Regisseur

Literatur

  • Ulrich P. Bruckner: Für ein paar Leichen mehr. Der Italo-Western von seinen Anfängen bis heute, Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag 2002 (Neuauflage: 2006). ISBN 3-89602-705-0
  • Christian Heger: Die rechte und die linke Hand der Parodie: Bud Spencer, Terence Hill und ihre Filme, Marburg: Schüren Verlag 2009, ISBN 978-3-89472-664-5

Einzelnachweise

  1. Clucher war der Nachname seiner Großmutter mütterlicherseits: Enzo Barboni. In: Eco del Cinema. 20. Juni 2013, abgerufen am 13. Februar 2020 (italienisch).
  2. Roberto Poppi: Dizionario del cinema italiano, I Registi, Gremese 2002, S. 41/42
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