EHF European League
Aktuelle Saison Männer: 2023/24
Frauen: 2023/24
Sportart Handball
Verband EHF
Ligagründung 1981 (als IHF-Pokal)
Mannschaften Männer: 24 (Gruppenphase)
Frauen: 16 (Gruppenphase)
Land/Länder Europa Alle Mitglieder der EHF
Titelträger Männer: Deutschland Füchse Berlin
Frauen: Danemark Ikast Håndbold
Rekordmeister Männer: Deutschland Frisch Auf Göppingen
Deutschland THW Kiel
Deutschland SC Magdeburg (4)
Frauen: Danemark Viborg HK
Danemark Ikast Håndbold (3)
TV-Partner DAZN/Dyn
Website ehfel.eurohandball.com
EHF Champions League

Die EHF European League (bis 1993 IHF-Pokal, von 1993 bis 2020 EHF-Pokal) ist ein von der Europäischen Handballföderation (EHF) jährlich organisierter Europapokalwettbewerb für Handball-Vereinsmannschaften. Er bietet Handballvereinen aus kleineren Staaten sowie Vereinen, die nicht die Qualifikation zur EHF Champions League erreicht haben, die Möglichkeit zur Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Die EHF European League steht damit in der Wertigkeit hinter der Champions League und vor dem EHF European Cup.

Der Vorläufer des heutigen Wettbewerbs wurde 1982 sowohl für Männer- als auch für Frauenmannschaften von der Internationalen Handballföderation (IHF) unter der Bezeichnung IHF-Pokal eingeführt. 1993 übernahm die Europäische Handballföderation die Organisation des Wettbewerbs, der seitdem EHF-Pokal hieß. In der Saison 2012/13 (Männer) bzw. 2016/17 (Frauen) wurde der Wettbewerb mit dem Europapokal der Pokalsieger vereinigt.

Modus

Gewinner des IHF-Pokals / des EHF-Pokals / der EHF European League
SaisonMännerSaisonFrauen
1981/82  VfL Gummersbach 1981/82  Trešnjevka Zagreb
1982/83  SIL Saporoschje 1982/83  Awtomobilist Baku
1983/84  TV Großwallstadt 1983/84  Chimistul Râmnicu Vâlcea
1984/85  HC Minaur Baia Mare 1984/85  ASK Vorwärts Frankfurt
1985/86  Győri ETO KC 1985/86  SC Leipzig
1986/87  Granitas Kaunas 1986/87  ŽRK Budućnost Titograd
1987/88  HC Minaur Baia Mare (2) 1987/88  Eglė Vilnius
1988/89  TuRU Düsseldorf 1988/89  Chimistul Râmnicu Vâlcea (2)
1989/90  SKIF Krasnodar 1989/90  ASK Vorwärts Frankfurt (2)
1990/91  RK Borac Banja Luka 1990/91  ŽRK Lokomotiva Zagreb
1991/92  SG Wallau/Massenheim 1991/92  SC Leipzig (2)
1992/93  TEKA Santander 1992/93  Rapid Bukarest
1993/94  CBM Alzira Avidesa 1993/94  Viborg HK
1994/95  BM Granollers 1994/95  Debreceni VSC
1995/96  BM Granollers (2) 1995/96  Debreceni VSC (2)
1996/97  SG Flensburg-Handewitt 1996/97  RK Olimpija Ljubljana
1997/98  THW Kiel 1997/98  Dunaferr SE
1998/99  SC Magdeburg 1998/99  Viborg HK (2)
1999/00  RK Metković 1999/00  El Ferrobús Mislata
2000/01  SC Magdeburg (2) 2000/01  MKS Montex Lublin
2001/02  THW Kiel (2) 2001/02  Ikast-Bording EH
2002/03  FC Barcelona 2002/03  Slagelse FH
2003/04  THW Kiel (3) 2003/04  Viborg HK (3)
2004/05  TUSEM Essen 2004/05  Cornexi-Alcoa Fehérvár
2005/06  TBV Lemgo 2005/06  Ferencváros Budapest
2006/07  SC Magdeburg (3) 2006/07 Swesda Swenigorod
2007/08  HSG Nordhorn 2007/08 GK Dynamo Wolgograd
2008/09  VfL Gummersbach (2) 2008/09  SD Itxako
2009/10  TBV Lemgo (2) 2009/10  Randers HK
2010/11  Frisch Auf Göppingen 2010/11  FC Midtjylland Håndbold (2)
2011/12  Frisch Auf Göppingen (2) 2011/12 GK Lada Toljatti
2012/13  Rhein-Neckar Löwen 2012/13  Team Tvis Holstebro
2013/14  Pick Szeged 2013/14 GK Lada Toljatti (2)
2014/15  Füchse Berlin 2014/15  Team Tvis Holstebro (2)
2015/16  Frisch Auf Göppingen (3) 2015/16  Dunaújvárosi Kohász KA (2)
2016/17  Frisch Auf Göppingen (4) 2016/17 GK Rostow am Don
2017/18  Füchse Berlin (2) 2017/18  SCM Craiova
2018/19  THW Kiel (4) 2018/19  Siófok KC
2019/20 abgebrochen 2019/20 abgebrochen
2020/21  SC Magdeburg (4) 2020/21  Nantes Atlantique Handball
2021/22  Benfica Lissabon 2021/22  SG BBM Bietigheim
2022/23  Füchse Berlin (3) 2022/23  Ikast Håndbold (3)

Seit der Zusammenlegung mit dem Europapokal der Pokalsieger in der Saison 2012/13 werden bei den Männern zunächst drei Qualifikationsrunden im K.-o.-System mit je einem Hin- und Rückspiel pro Runde ausgetragen, wobei in jeder Runde aufgrund ihrer Einstufung spielstärkere Teams hinzukommen. Die Runde der letzten 16 Mannschaften wird in einer Gruppenphase durchgeführt, bei der sich die zwei Ersten jeder der vier Gruppen für das Viertelfinale qualifizieren. Ist auch der Gastgeber der Endrunde darunter, ist dieser automatisch für das Halbfinale gesetzt; der schlechteste Gruppenzweite scheidet aus und das Viertelfinale besteht aus drei Begegnungen. Das Halbfinale, das Finale und das Spiel um Platz drei werden im Rahmen eines Final-Four-Turniers ausgetragen. 2013 und 2016 fand es in Nantes statt, 2014 und 2015 in Berlin, 2017 in Göppingen, 2018 in Magdeburg, 2019 in Kiel und 2021 in Mannheim.

Auch bei den Frauen gibt es seit der Spielzeit 2016/17 drei Qualifikationsrunden im K.-o.-System und anschließend eine Gruppenphase mit vier Vierergruppen. Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich für das Viertelfinale, ab dem wieder im K.-o.-System gespielt wird.

Bis 2012 bzw. 2016 wurden alle Spielrunden im K.-o.-System gespielt. Auch die Finalspiele wurden mit Hin- und Rückspiel ausgetragen.

Bei Gleichstand nach beiden Spielen entscheidet bei K.-o.-Spielen die höhere Zahl erzielter Tore im Auswärtsspiel. Ist auch diese gleich, wird im Anschluss an das Rückspiel ein Siebenmeterwerfen ausgetragen.

Nationale Qualifikation

Welche Platzierung in einer bestimmten nationalen Liga für eine Qualifikation zur EHF European League notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen ist die Anzahl der Startplätze für die EHF Champions League je nach Liga unterschiedlich, aus dieser Zahl ergibt sich beginnend mit dem Landesmeister die Mindestplatzierung für die Teilnahme an diesem Wettbewerb. Eine bestimmte Anzahl der nachfolgend platzierten Mannschaften qualifiziert sich für die EHF European League.

Darüber hinaus konnte sich die Mindestplatzierung für eine Teilnahme am EHF-Pokal nach unten verschieben, wenn sich der Sieger im nationalen Pokalwettbewerb über seine Position in der Liga für den EHF-Pokal qualifiziert hätte, dieses Startrecht aufgrund der Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger jedoch nicht wahrnahm. Gleiches gilt für den Fall, wenn der European-League-Sieger des Vorjahres, der automatisch für eine erneute Teilnahme gesetzt ist, sich auch über seine Liga-Platzierung qualifizieren würde.

Bisherige Sieger

Die erfolgreichsten Mannschaften des Wettbewerbs der Männer sind mit jeweils vier Siegen Frisch Auf Göppingen (2011, 2012, 2016 und 2017), der THW Kiel (1998, 2002, 2004 und 2019), der bei jeder seiner Teilnahmen auch den Titel gewann, und der SC Magdeburg (1999, 2001, 2007 und 2021). Die Vereine VfL Gummersbach (1982, 2009), TBV Lemgo (2006, 2010), Füchse Berlin (2015, 2018), HC Minaur Baia Mare (1985, 1988) und Balonmano Granollers (1995, 1996) gewannen den Pokal je zweimal. Weitere Mannschaften aus Deutschland mit einem Sieg im EHF-Pokal der Männer sind TV Großwallstadt (1984), TuRU Düsseldorf (1989), SG Wallau/Massenheim (1992), SG Flensburg-Handewitt (1997), TUSEM Essen (2005), HSG Nordhorn (2008) und Rhein-Neckar Löwen (2013).

Bei den Frauen gewannen Viborg HK (1994, 1999 und 2004) und Ikast Håndbold (2002, 2011 und 2023) jeweils dreimal den Pokal. Je zwei Siege erreichten Chimistul Râmnicu Vâlcea (1984, 1989), ASK Frankfurt/Oder (1985, 1990), SC Leipzig (1986, 1992), Debreceni VSC (1995, 1996), GK Lada Toljatti (2012, 2014), Team Tvis Holstebro (2013, 2015) und Dunaújvárosi Kohász (1998, 2016).

Erfolgreichste Nationen

Männer

Rang Nation letzter Titel Titel
1.  Deutschland 2022/23 26
2.  Spanien 2002/03 5
3.  Rumänien 1987/88 2
 Ungarn 2013/14 2
5. Ukraine (als  UdSSR) 1982/83 1
 Litauen (als  UdSSR) 1986/87 1
Russland (als  UdSSR) 1989/90 1
 Bosnien und Herzegowina (als  Jugoslawien) 1990/91 1
 Kroatien 1999/00 1
 Portugal 2021/22 1

Frauen

Rang Nation letzter Titel Titel
1.  Dänemark 2022/23 10
2.  Ungarn 2018/19 7
3. Russland 2016/17 5
 Deutschland (einschließlich  DDR) 2021/22 5
5.  Rumänien 2017/18 4
6.  Kroatien (auch als  Jugoslawien) 1990/91 2
 Spanien 2008/09 2
8.  Aserbaidschan (als  UdSSR) 1982/83 1
 Montenegro (als  Jugoslawien) 1986/87 1
 Litauen (als  UdSSR) 1987/88 1
 Slowenien 1996/97 1
 Polen 2000/01 1
 Frankreich 2020/21 1

Pokal

Der Pokal zum Wettbewerb European League wurde zur Spielzeit 2020/21 neu gestaltet. Seitdem zeigt der Pokal ein stilisiertes Tornetz, auf das ein Handball trifft. Dies soll ein Tor als Hauptziel des Sports zeigen, das Handballspiel als Mannschaftssport symbolisiert die Form des Netzes, die an ein Schild erinnert. Entworfen wurde der Pokal von der spanischen Agentur Oiko Design Office.

Der EHF Cup war eine als Pokal (Trinkgefäß) gestaltete Trophäe.

Siehe auch

Commons: EHF Cup – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. European Club Competitions to Merge. auf: eurohandball.com, 9. April 2011.
  2. Trophy, In: ehfel.eurohandball.com abgerufen am 2. März 2023.
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