Der Eisenbahnunfall von Herne am Morgen des 13. Januar 1925 war der Auffahrunfall zweier Züge im Bahnhof Herne. 24 Menschen starben.
Ausgangslage
Im Bereich des Bahnhofs Herne waren nach den Beschädigungen der Eisenbahnanlagen während der alliierten Rheinlandbesetzung und dem dabei durchgeführten Regiebetrieb nach der Rückgabe der Anlagen am 15. November 1924 an die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft neue Sicherungstechnik eingebaut worden. Dies geschah wohl in großer Eile und ohne die erforderlichen Kontrollen.
Der P 230 von Dortmund nach Wanne hielt im Bahnhof Herne. Seine Abfahrt dort verzögerte sich um drei Minuten.
Unfallhergang
Das Personal auf der Lokomotive des D 10 fand alle Signale in Fahrtstellung vor. Da der Zug in Herne halten sollte, bremste der Lokomotivführer bei der Einfahrt seines Zuges in den Bahnhof. Als er das Zugschlusssignal des P 230 bemerkte, löste er sofort eine Notbremsung aus, was aber nicht mehr ausreichte, den Aufprall auf den Personenzug, der gerade in der Anfahrt begriffen war, zu verhindern. Die vier letzten Wagen des Personenzugs wurden zertrümmert, zwei weitere schwer beschädigt.
Folgen
24 Menschen starben – zwei davon später im Krankenhaus – und 91 weitere wurden darüber hinaus verletzt.
Die offizielle Unfalluntersuchung blieb in entscheidenden Punkten vage, so dass die Unfallursache aus heutiger Sicht als ungeklärt zu werten ist.
Sonstiges
Die Zug D 10 von Berlin nach Köln war knapp 15 Jahre später in den Eisenbahnunfall von Genthin verwickelt, mit über 200 Toten die bis heute folgenreichste deutsche Eisenbahn-Katastrophe. Dort war dieser Zug allerdings der gerammte Unfallgegner.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd. 1: Landsberg-Pürgen 1979, S. 85.
Koordinaten: 51° 32′ 37,4″ N, 7° 13′ 6″ O