Mit Elektrolytkupfer wird eine durch Elektrolyse gewonnene Form des Kupfers bezeichnet. Durch die galvanische Abscheidung des Metalls sind sehr hohe Reinheitsgrade erreichbar. Als Elektrolytkupfer im engeren Sinne wird Kupfermetall mit Reinheitsgraden von mehr als 99,9 % bezeichnet.

Gewonnen wird Elektrolytkupfer aus Kupfererz. Dieses liegt als Carbonate (Kohlenstoffanteil) und Sulfate (Schwefelanteil) vor. Durch Brechen, Zermahlen und Trennen vom Restgestein werden die kupferhaltigen Bestandteile für die Verhüttung vorbereitet. Im Verhüttungsprozess werden Schwefel-, Kohlenstoff- und Wasseranteile entzogen und zu geeigneten Platten (Kupferanoden) für die darauffolgende Elektrolyse eingeschmolzen. In diesen Kupferanoden befinden sich neben Kupfer auch noch weitere Verunreinigungen. Während der Elektrolyse mit Gleichstrom lösen sich Kupfer-Ionen aus der Anodenplatte und wandern zur Kathode, an der sich die Kupfer-Ionen anlagern, um Elektrolytkupfer auszubilden.

Verwendung findet Elektrolytkupfer überwiegend als Halbzeug in der Elektrotechnik (Transformatoren, Leiterplatten, Drähte, Kabel u. a.), im Automobilbau sowie im Baugewerbe.

Elektrolytkupfer ist börsennotiert als Deutsches Elektrolytkupfer für Leitzwecke (DEL-Notiz).

Literatur

  • W. Espe, M. Knoll: Werkstoffkunde der Hochvakuumtechnik. Springer Verlag, Berlin 1936.
  • Carl Schnabel: Handbuch der Metallhüttenkunde. Erster Band: Kupfer – Blei – Silber – Gold. Zweite Auflage, Verlag von Julius Springer, Berlin 1901.

Einzelnachweise

  1. Georg Sachs: Praktische Metallkunde. Schmelzen und Gießen – spanlose Formung – Wärmebehandlung. Zweiter Teil, Verlag von Julius Springer, Berlin 1934.
  2. Jürgen Hagedorn, Florian Sell-Le Blanc, Jürgen Fleischer: Handbuch der Wickeltechnik für hocheffiziente Spulen und Motoren – ein Beitrag zur Energieeffizienz. Springer Vieweg, Berlin/Heidelberg 2016, ISBN 978-3-662-49209-3, S. 96, doi:10.1007/978-3-662-49210-9 (Leseprobe Kupferlackdraht [PDF; 167 kB; abgerufen am 21. März 2020]).
  3. Philipp Schütte: Aufbau einer Kurzzeitsinteranlage zur Herstellung verschleißbeständiger Verbundwerkstoffe. Genehmigte Dissertation an der Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum, Bochum 2012, ISBN 978-3-943063-10-3.
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