Elias Ashmole (* 23. Mai 1617 in Lichfield, Staffordshire, England; † 18. oder 19. Mai 1692 in South Lambeth bei London) war Wissenschaftler, Rechtsanwalt, Alchemist und Historiker und hatte Verbindungen zur University of Oxford.
Leben
Im Jahr 1646 war er mit dem Astrologen William Lilly, dem Arzt Thomas Wharton, dem Mathematiker William Oughtred und anderen an der Gründung des „Haus Salomonis“ beteiligt. Diese lässt sich auf die Idee Francis Bacons aus dessen utopischem Staatsroman Nova Atlantis zurückführen. Aus Ashmoles Tagebüchern ist bekannt, dass er am 16. Oktober 1646 mit Oberst Henry Mainwaring aus Karincham (Cheshire) Mitglied einer Freimaurerloge in Warrington (Lancashire) wurde; er wird neben Robert Moray (Aufnahme am 20. Mai 1641) als einer der ersten spekulativen Maurer bezeichnet.
Während der 1650er Jahre beschäftigte sich Ashmole intensiv mit Alchemie und übersetzte alchemistische Bücher aus dem Lateinischen ins Englische, darunter auch ein Buch von John Dees Sohn Arthur Dee. Er wurde dabei unterstützt von William Backhouse, einem Gutsbesitzer und Liebhaber der Alchemie, der Ashmole unterrichtete und ein väterliches Verhältnis zu ihm entwickelte. Sein 1652 veröffentlichtes Theatrum Chemicum Britannicum, eine Sammlung alchemistischer Gedichte in englischer Sprache, gilt als sein Meisterwerk und wurde in alchemistischen Kreisen hoch geschätzt. Ashmole veröffentlichte auch unter dem Pseudonym James Hasolle (ein Anagramm seines Namens), zum Beispiel die englische Übersetzung von Fasciculus Chemicus (1650) von Arthur Dee, und hatte den Alchemisten-Beinamen Mercuriophilus Anglicus.
Um 1682 stiftete er der Universität von Oxford seine umfangreiche Sammlung von historischen Dokumenten und Raritäten, welche zu einem großen Teil aus der Übernahme des von den königlichen Gärtnern John Tradescant der Ältere und seinem Sohn John Tradescant der Jüngere aufgebauten Musaeum Tradescantianum stammte. Diese Sammlung bildete den Grundstock des nach Ashmole benannten Ashmolean Museum und war im Old Ashmolean Building, in dem heute das History of Science Museum in Oxford ist.
Ashmole war „Original Fellow“ der Royal Society. Bernard Ashmole war einer seiner Nachkommen.
Literatur
- C. H. Josten (Hrsg.): Elias Ashmole (1617–1692): his autobiographical and historical notes, his correspondence and other contemporary resources related to his life and work. 5 Bände, Clarendon Press, Oxford 1966.
Weblinks
- Literatur von und über Elias Ashmole im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- freimaurerische Biografie (englisch)
- Eintrag zu Ashmole; Elias (1617–1692) im Archiv der Royal Society, London
Einzelnachweise
- ↑ John Ferguson Bibliotheca Chemica, Band 1, 1906, S. 52