Emil Dursy (* 5. April 1828 in Grünstadt; † 17. März 1878 in Tübingen) war ein deutscher Mediziner und Zoologe.

Leben

Emil Dursy, Sohn des zur Zeit seiner Geburt am Progymnasium Grünstadt tätigen Lehrers Andreas Dursy und seiner Gattin Anna Wilhelmina geb. Fitz, besuchte zunächst die Lateinschule Bad Dürkheim, dann das Herzog-Wolfgang-Gymnasium in Zweibrücken. An der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg studierte er Medizin. Er wurde im Corps Isaria (1847) und im Corps Suevia Heidelberg (1848) recipiert. Als Schüler des berühmten Jakob Henle wurde er 1852 promoviert.

Er wurde 1856 Prosektor und Professor der Anatomie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er beschäftigte sich als einer der ersten Forscher mit der Embryogenese des Menschen. Neben seinen medizinischen Publikationen veröffentlichte er auch als Fachautor für Zoologie über Schlangen in Deutschland. 1869 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. 1875 war Dursy als Nachfolger des verstorbenen Institutsdirektors der Tübinger Anatomie Hubert von Luschka im Gespräch, wurde aber mit Blick auf seinen bereits sehr angegriffenen gesundheitlichen Zustand übergangen. Er wurde keine 50 Jahre alt.

Dursy war verheiratet mit Margarethe Elisabeth geb. Kauschinger; sie hatten 5 Kinder.

Literatur

  • August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker, Urban & Schwarzenberg, Wien, 1885, Band 2, S. 245; Digitalansicht
  • Armin Danco: Das Gelbbuch des Corps Suevia zu Heidelberg, 3. Auflage (Mitglieder 1810–1985), Heidelberg 1985, Nr. 392
  • Klaus D. Mörike: Geschichte der Tübinger Anatomie, Franz Steiner Verlag, 1988, S. 59 ff. (Digitalisat)
Wikisource: Emil Dursy – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Friedrich Ernst: Die Geschichte des bayerischen Pro-Gymnasiums zu Grünstadt 1819–1929, Verlag Emil Sommer, Grünstadt, 1929, S. 20
  2. Jahresbericht über den Stand der Lateinischen Schule und den Realcursus zu Dürkheim an der Haardt: 1835/36, Neustadt, 1836, S. 7; (Digitalscan)
  3. Jahresbericht über das Königliche Gymnasium und die Lateinische Schule zu Zweibrücken, Zweibrücken, 1845, S. 21; (Digitalscan)
  4. Kösener Corpslisten 1930, 111/295, 72/391.
  5. Heinz-Peter Schmiedebach: Robert Remak (1815-1865): ein jüdischer Arzt im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik, Gustav Fischer Verlag, 1995, S. 186, ISBN 3437116401; Ausschnittscan
  6. Dissertation: Beiträge zur Kenntniss der Muskeln, Bänder und Fascien der Hand.
  7. Digitalansicht der Dissertation
  8. Geschichte der Anatomie der Universität Tübingen
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