Ercole Baldini
Ercole Baldini, 1962
Zur Person
Spitzname Il treno di Forlì
Geburtsdatum 26. Januar 1933
Geburtsort Forlì, Italien
Sterbedatum 1. Dezember 2022
Sterbeort Forlì, Italien
Nation Italien Italien
Disziplin Straße / Bahn
Fahrertyp Rundfahrer, Zeitfahrer
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
GS Giberti-Borelli di Carpi
Internationale Team(s)
1957–1958
1959–1962
1963
1964
Legnano
Ignis
Cynar
Salvarani
Wichtigste Erfolge
als Profi
Gesamtwertung Giro d’Italia 1958
Weltmeister – Straßenrennen 1958
als Amateur
Olympiasieger – Straßenrennen 1956
Weltmeister – Einerverfolgung 1956

Ercole Baldini (* 26. Januar 1933 in Forlì; † 1. Dezember 2022 ebenda) war ein italienischer Radrennfahrer. Er wurde 1956 Olympiasieger, gewann 1958 den Giro d’Italia und den Straßenweltmeistertitel.

Werdegang

Drei Jahre nachdem Baldini 1951 mit dem Radsport begann, verbesserte er 1954 den Stundenweltrekord für Amateure auf 44,870 km. Im Jahr 1956 wurde er bei den Weltmeisterschaften 1956 Titelträger der Amateure in der Einerverfolgung. Im selben Jahr verbesserte er am 19. September 1956 auf der Mailänder Vigorelli-Bahn mit 46,394 km den allgemein geltenden Stundenweltrekord und übertraf die gerade erst drei Monate alte Bestmarke des fünfmaligen Tour-de-France-Siegers Jacques Anquetil um 235 m. Bei den anschließenden Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne wurde er Olympiasieger im Straßenrennen und kam in der Mannschaftswertung auf den 4. Platz.

Im Jahr 1957 wurde Baldini Profi und belegte in seinem ersten Jahr als Berufsfahrer den dritten Gesamtrang des Giro d’Italia 1957, bei dem er eine Etappe gewann. Den Giro d’Italia 1958 beendete er als Gesamtsieger, nachdem er vier Etappen gewinnen konnte. Im selben Jahr wurde er bei den Weltmeisterschaften 1958 in Reims Straßenweltmeister.

Auch in den Folgejahren blieb Baldini bei den Grand Tours erfolgreich: Bei der Tour de France 1959 gewann er eine Etappe und wurde Sechster, die Tour de France 1962 beendete er als Achter, nachdem er zuvor den Giro d’Italia 1962 als Siebter beendet hatte.

Aufgrund seiner Stärke im Zeitfahren auf der Straße wie auf der Bahn erhielt Baldini den Beinamen Il Treno di Forlì (ital.= der Zug aus Forli). Neben dem erwähnten Stundenweltrekord und dem Weltmeistertitel in der Einerverfolgung gewann er bedeutende Einzelzeitfahren, wie den Gran Premio di Lugano, den Grand Prix des Nations viermal den Grand Prix Forlì und ebenfalls viermal das Paarzeitfahren Trofeo Baracchi.

Baldini beendete seine Laufbahn als Radrennfahrer am Ende der Saison 1964. In der Folge war er als Sportlicher Leiter von Radsportteams – zuletzt bei SCIC – und zur Zeit der Präsidentschaft von Hein Verbruggen für die Union Cycliste Internationale tätig.

Baldini verstarb am 1. Dezember 2022 an seinem Wohnort Villanova in Forlì nach seiner Rückkehr aus einem Krankenhaus, in dem er sich einer stationären Behandlung unterzogen hatte.

Erfolge

1954

  • Stundenweltrekord (Amateure) – 44,870 km

1956

  • Italienischer Meister – Einerverfolgung (Amateure)
  • Weltmeister – Einerverfolgung (Amateure)
  • Stundenweltrekord – 46,394 km
  • Olympiasieger – Straßenrennen

1957

1958

1959

1960

1961

1962

1963

Grand Tour-Platzierungen

Grand Tour19571958195919601961196219631964
 Giro d’ItaliaGiro311741726DNF
 Tour de FranceTour6338DNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 È morto Ercole Baldini, leggenda del ciclismo azzurro. In: repubblica.it. 1. Dezember 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (italienisch).
  2. 1 2 3 Ciro Scognamiglio: Morto a 89 anni Ercole Baldini: vinse Olimpiade, Giro e Mondiale. In: gazzetta.it. 1. Dezember 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022 (italienisch).
  3. Ercole Baldini - La carriera. In: www.ercolebaldini.com. Archiviert vom Original am 28. April 2009; abgerufen am 6. Mai 2011 (italienisch).

Literatur

  • Rino Negri/Maurizio Rizzi: La storia di Ercole Baldini, il treno de Forli. Edizioni Ciclofer, 2000
Commons: Ercole Baldini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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