Erika Seywald (* 18. November 1955 in Berg im Drautal) ist eine österreichische Malerin.

Leben und Wirken

Erika Seywald beschäftigt sich seit den 1970er Jahren mit abstrakter Malerei und präsentiert ihre teilweise großformatigen, farbkräftigen Bilder in Einzel- oder Gruppenausstellungen. Ihr Werk umfasst grafische Arbeiten in Monotypietechnik, Eitempera- und Ölbilder. Themen sind die Entstehung des Lebens und seine Vergänglichkeit, die Bestimmung der Natur und des Kosmos und der Mensch in seiner Ausgeliefertheit.

Nach der Matura in Lienz besuchte sie von 1974 bis 1979 die Akademie der bildenden Künste Wien und war dort Schülerin von Gustav Hessing. Nach dem Abschluss des Kunststudiums an der Akademie und der Geschichte an der Universität Wien erhielt sie 1978 bis 1982 ein Auslandsstipendium für die Türkei und befasste sich mit byzantinischer Höhlenmalerei, Himmelsbeobachtungen und Naturstudien in Kappadokien bei Ürgüp und Göreme. Von 1982 bis 2021 unterrichtete sie am GRG3 Gymnasium Hagenmüllergasse in Wien. Seit 1993 ist sie Mitglied des Künstlerhaus Wien.

In der von ihr entwickelten „Sandtechnik“ verwendet sie feinkörnigen Korund, um auf der horizontal liegenden Leinwand Spuren zu ziehen und so die verdünnten Ölfarben voneinander zu trennen, und grobkörnigen Quarz, um den Farbflächen der abstrakten Figuren eine eigene Struktur zu geben. Während die groben Sandkörner nach Abschluss der Arbeit wieder entfernt werden, bleiben die feinkörnigen Sandlinien quer über die Leinwand bestehen und geben dem Bild durch ihr Glitzern im künstlichen Licht eine Aura. Diese Technik hat Erika Seywald mehrfach verfeinert und weiterentwickelt.

Neben großformatigen Arbeiten mit poetischen Titeln schuf sie auch Variationen von Köpfen, Engeln, Tieren und Fabelwesen ebenso wie Himmelsstudien, Wasserbilder und grafische Einblicke in den Mikrokosmos.

Erika Seywald lebt und arbeitet in Wien.

Auszeichnungen

Mitgliedschaften

Ausstellungen

Seit Beginn der Ausstellungstätigkeit 1989 (Wesen - Wesenhaft, Städtische Galerie Lienz) hatte sie etwa 30 Einzelausstellungen und 100 Ausstellungsbeteiligungen in Österreich, Deutschland, Schweiz und Polen. Werksverkäufe erfolgten an Museen, Sammlungen und Sammler in Europa, USA, VAE, Malaysia, Singapur, Hongkong und China. Eine größere permanente Ausstellung von früheren Werken der 1970er Jahre sowie Werken der 2000er Jahre befindet sich im Hotel Glocknerhof in Kärnten. Seit 2022 werden einige Kunstwerke in digitaler Form als NFTs vermarktet.

Literatur

  • Blanka Schmidt-Felber: Farbfelder, zur Ausstellung in Krakau 2012 (Rede)
  • Anna Rutkowski: Die Metaphysik des Farbflecks in der Krypta u Pjiaróv in Krakau
  • Blanka Schmidt-Felber: Flowers of People, Stuttgart 2006 (Rede)
  • Blanka Schmidt-Felber: Farbe in mir, DerKunstraum, Wien 2005 (Katalog)
  • Hubert Thurnhofer: Erika Seywald und der poetische Realismus, Wien 2005 (Rede)
  • Hubert Thurnhofer zur Personale Erika Seywald: Farbe in mir
  • Studio Vienna
  • Kleine Galerie

Film

  • Tadeusz Oratowski: Erika Seywald, Kolorowe pola, Krakau 2012
  • Art Movement BLOG, Erika Seywald: Die Unruhe der Farben
  • Künstlerporträt Erika Seywald, 2011
  • Erika Seywald: Leben in Farbe, 2011

Einzelnachweise

  1. Glocknerhof: Permanente Ausstellung. Abgerufen am 22. Dezember 2022.
  2. OpenSea. Ozone Networks, Inc, abgerufen am 22. März 2022 (englisch).
  3. wiadomosci24.pl (3. Dezember 2012)
  4. Farbe in mir
  5. Studio Vienna
  6. Kleine Galerie
  7. Tadeusz Oratowski
  8. Art Movement
  9. Künstlerporträt
  10. Leben in Farbe
  • Wesen - Wesenhaft (Ausstellungskatalog 1989) und Farbe in mir (Ausstellungskatalog 2005).
  • Edition Zehn will nicht mehr zehn sein und vibriert zweimal. Danach tritt Stille ein. Mappe mit 10 Siebdrucken auf Rives Büttenpapier 250g, 65 × 50 cm, Auflage 50 + 10 e.a. (Kunstwerkstatt Andreas Stalzer Wien, 1999/2000), studiovienna.at
  • CD TRANCE: Interdisziplinäres Kunstprojekt in Text, Musik und Bild (2014)
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