Ernst August Jüres (* 16. Oktober 1920 in Münster; † April 2012), zuletzt wohnhaft in Winsen an der Luhe, war ein deutscher Soziologe und Hochschullehrer.
Werdegang
Jüres studierte nach dem Kriegsdienst an den Universitäten in Münster, Mainz und Grenoble, war aber auch als Arbeiter in der Hüttenindustrie tätig. In Mainz wurde er 1952 zum Dr. phil. promoviert und ging dann bis 1958 als Mitarbeiter an die Sozialforschungsstelle der Universität Münster in Dortmund. Es folgten Tätigkeiten für Unternehmen und Organisationen, die Jüres mit Erwachsenenbildung verband, auch Lehraufträge von Hochschulen nahm er an.
Jüres war ein Soziologe, der insbesondere in den zwei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg als Mitautor (neben Heinrich Popitz, Hans Paul Bahrdt und Hanno Kesting) an wegweisenden industriesoziologischen Publikationen beteiligt war, zum Beispiel an „Das Gesellschaftsbild des Arbeiters“. Von 1973 bis 1986 war er Professor für Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) in Hamburg.
Literatur
- Jüres, Ernst August, in: Wilhelm Bernsdorf/Horst Knospe (Hgg.): Internationales Soziologenlexikon, Bd. 2, Enke, Stuttgart ²1984, S. 400.
- Jüres, Ernst August, Kuehl, Herbert.:Gewerkschaftspolitik der KPD nach dem Krieg. Der Hamburger Werftarbeiterstreik 1955, Hamburg 1981, Junius-Verlag, ISBN 9783885061137
- Ernst August Jüres: Erfahrung mit Arbeitern – Kirche zwischen Tradition und Industrialisierung – Auswertung von Industriepraktiken junger Theologen, Verlag Stimme der Arbeit, 1967
- mit Heinrich Popitz, Hans Paul Bahrdt u. a.: Technik und Industriearbeit. Soziologische Untersuchungen in der Hüttenindustrie, J.C.B. Mohr Verlag, 1957
Anerkennung
- Ernst August Jüres erhielt 2001 die Paul-Harris-Medaille der Rotarys
Einzelnachweise
- ↑ Die offene Tür Gemeindebrief St. Marien Winsen (Luhe) Juni 2012 - August 2012, S. 24, abgerufen am 13. Februar 2017