Ernst Wilhelm Meyer (* 2. April 1892 in Leobschütz, Schlesien; † 15. Mai 1969 in Berlin) war ein deutscher Diplomat, Wissenschaftler und Politiker (SPD).

Leben und Beruf

Meyer, der evangelischen Glaubens war, studierte an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau Rechtswissenschaft. 1910 wurde er als Meyer 2 im Corps Marcomannia recipiert. Nach dem zweiten Staatsexamen (1921) trat er in den Auswärtigen Dienst der Weimarer Republik ein. Nach Tätigkeiten als Gesandtschaftsrat in Athen, Belgrad und Washington, D. C. schied er 1937 aus dem Diplomatischen Dienst aus und wurde Professor für politische Wissenschaften an der Bucknell University in Pennsylvania. 1947 kehrte er nach Deutschland zurück, da er auf einen Lehrstuhl für politische Wissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main berufen worden war. Von 1952 bis 1957 kehrte er als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Neu-Delhi noch einmal in den Diplomatischen Dienst zurück. Ab 1957 lehrte er als Honorarprofessor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Ernst Wilhelm Meyer starb 1969 im Alter von 77 Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf.

Am 5. November 2021 wurde vor dem ehemaligen deutschen Außenministerium, Berlin-Mitte, Wilhelmstraße 92, ein Stolperstein für ihn verlegt.

Abgeordneter

Dem Deutschen Bundestag gehörte Meyer von 1957 bis 1965 an. Von 1958 bis 1966 war er zudem Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Wilhelm Meyer, in: Internationales Biographisches Archiv 28/1969 vom 30. Juni 1969, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 3: Gerhard Keiper, Martin Kröger: L–R. Schöningh, Paderborn u. a. 2008, ISBN 978-3-506-71842-6.
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Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 20/223
  2. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 634.
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