Erpe

Die Erpe südlich von Oelshausen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 4448
Lage Landkreise Kassel und
Waldeck-Frankenberg,
Hessen, Deutschland
Flusssystem Weser
Abfluss über Twiste Diemel Weser Nordsee
Quelle im Naturpark Habichtswald nahe
Zierenberg-Oelshausen am Wattenberg und Hundsberg
51° 17′ 45″ N,  15′ 55″ O
Quellhöhe ca. 390 m ü. NHN
Mündung nahe Volkmarsen in die TwisteKoordinaten: 51° 25′ 20″ N,  7′ 14″ O
51° 25′ 20″ N,  7′ 14″ O
Mündungshöhe ca. 176 m ü. NHN
Höhenunterschied ca. 214 m
Sohlgefälle ca. 8,2 
Länge 26 km
Einzugsgebiet 153,651 km²
Abfluss am Pegel Ehringen
AEo: 137 km²
Lage: 5,6 km oberhalb der Mündung
NNQ (12.11.1964)
MNQ 1962/2012
MQ 1962/2012
Mq 1962/2012
MHQ 1962/2012
HHQ (08.06.1984)
100 l/s
223 l/s
740 l/s
5,4 l/(s km²)
13,2 m³/s
60,7 m³/s
Abfluss MQ
877 l/s
Linke Nebenflüsse Lohbach, Mühlenwasser, Viesebeckerbach
(siehe auch: Zuflusstabelle)
Rechte Nebenflüsse Dase, Rhödaer Bach
(siehe auch: Zuflusstabelle)
Durchflossene Stauseen Hochwasserrückhaltebecken Ehringen
Kleinstädte Zierenberg, Wolfhagen, Volkmarsen

Die Erpe ist ein 26 km langer, südlicher und rechter Zufluss der Twiste in den hessischen Landkreisen Kassel und Waldeck-Frankenberg (Deutschland).

Geographie

Verlauf

Die Erpe entspringt im nordhessischen Naturpark Habichtswald südlich von Oelshausen (südsüdwestlicher Stadtteil von Zierenberg). Ihr Quellgebiet mit 6 Quellbächen liegt auf dem westlichen bis nördlichen Hängen des Wattenbergs (516,2 m ü. NHN); in nordnordöstlicher Nachbarschaft des Quellgebiets befindet sich der Hundsberg (496 m). Die Kilometrierung der Erpe beginnt auf dem Westhang des Wattenbergs etwa 390 m Höhe.

Die von Beginn an und den Großteil ihrer Strecke im Landkreis Kassel verlaufende Erpe fließt zunächst in nördlicher Richtung durch Oelshausen, wonach sie von der Bundesstraße 251 überbrückt ist und dann die Teichmühle und den östlich gelegenen Burghasunger Berg (Hasunger Berg; 479,7 m) passiert. Danach verläuft sie nordwestwärts durch Wenigen- und Altenhasungen (östliche Stadtteile von Wolfhagen), wobei sie am nordöstlich aufragenden Großen Bärenberg (600,7 m) vorbeifließt.

Nach Passieren der Rasenmühle mündet der vom Osthang des Isthabergs (523,1 m) heran fließende Lohbach ein. Anschließend fließt die Erpe am Schützeberger Hof und, nach Unterqueren der Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar (Erpetalbrücke), an der Neuen Mühle und der Oleimühle vorbei; beide stehen südlich des Schützebergs (277,2 m). Dann ist der Bach im Abschnitt Nothfelden–Wolfhagen von der Landesstraße 3214 überbrückt, die dort Teil der Deutschen Fachwerkstraße ist. Nach der Einmündung des von Südwesten kommenden Mühlenwassers, etwa 1,5 km nordöstlich von Wolfhagen, passiert der Bach die Wüstung Renlewessen sowie das zu Wolfhagen gehörende Elmarshausen mit dem Wasserschloss Elmarshausen und der Dorfwüstung Witmarsen und verläuft dann entlang der Bahnstrecke vorbei an der Stadtwüstung Landsberg und der Burgruine Rodersen.

Danach fließt die Erpe durch das Hochwasserrückhaltebecken Ehringen, in dem sie die Grenze zum Landkreis Waldeck-Frankenberg übertritt. Rechtsseitig mündet die von Niederelsungen (Stadtteil von Wolfhagen) kommende Dase ebenfalls in das Hochwasserrückhaltebecken Ehringen. Etwas unterhalb von dessen Staudamm verläuft die Erpe durch Ehringen (südsüdöstlicher Stadtteil von Volkmarsen), wo linksseitig von Viesebeck (zu Wolfhagen) kommend der Viesebeckerbach einfließt. Nach rechtsseitigem Einmünden des Rhödaer Bachs passiert der Bach direkt östlich die Kernstadt von Volkmarsen bei der Vogelsangmühle.

Etwa 1 km nördlich von Volkmarsen bzw. unweit nordnordwestlich der Ruine Kugelsburg, die sich östlich über dem Bach auf dem Kugelsberg befindet, mündet die Erpe in die dort von Südwesten kommende Twiste, einem südlichen Zufluss der Diemel im Flusssystem der Weser.

Naturräumliche Zuordnung

Die Erpe entspringt in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Westhessisches Bergland (Westhessisches Berg- und Senkenland; Nr. 34) und innerhalb der Haupteinheit Habichtswälder Bergland (342) in der Untereinheit Hinterhabichtswälder Kuppen (342.2). Anschließend fließt sie in der Haupteinheit Ostwaldecker Randsenken (341) durch die Naturräume Isthaebene (341.34), Altenhasunger Graben (341.33) und Ehringer Senke (341.30), die zur Untereinheit Wolfhager Hügelland (341.3) gehören; die Mündung liegt in der Untereinheit Volkmarser Becken (341.2).

Einzugsgebiet und Zuflüsse

Die Einzugsgebiet der Erpe ist 153,651 km² groß. Zu ihren Zuflüssen gehören bachabwärts betrachtet (Daten laut im Tabellenkopf genannten Einzelnachweisen):

Name Seite Länge
(km)
Quell- Mündungs- Mündungs-
ort (Abk.)
Mü-Stat.
(km)
EZG
(km²)
GKZ
höhe (m ü. NHN)
Bach vom Hundsberg rechts 1,4 400 328 Oelshausen (u) 23,1 4448-1192
Linsebach links 2,7 353 294 Wenigenhasungen (i) 20,4 4448-1196
Bach vom Sollberg rechts 2,8 395 292 Wenigenhasungen (u) 20,05 4448-192
Bach vom Rohrberg rechts 1,3 340 285 Wenigenhasungen (u) 19,45 4448-194
Bach vom Großen Bärenberg rechts 0,9 310 276 Altenhasungen (i) 18,75 4448-196
Lohbach links 4 334 248 Schützeberger Hof (o) 16,25 5,05 4448-2
Mühlenwasser links 11,3 345 235 Oleimühle (u) 15,1 54,27 4448-4
Bach vom Warteberg rechts 2 309 226 Elmarshausen (u) 11,55 4448-514
Bach im Schmiedegrund rechts 1,8 330 214 Elmarshausen (u) 11 4448-516
Dase rechts 9,9 307 201 Ehringen (o) 8,45 31,54 4448-6
Viesebeckerbach links 7,3 315 194 Ehringen (i) 7,2 21,23 4448-72
Bach vom Heidelbeerenberg rechts 1,5 300 193 Ehringen (i) 7,1 4448-7322
Rhödaer Bach rechts 3,6 280 184 Volkmarsen (o) 3,75 8,7 4448-8
Bach vom Hohen Steiger rechts 1,2 225 177 Volkmarsen (u) 0,55 4448-94
Abkürzungen:   o = oberhalb, i = im, u = unterhalb vom Mündungsort

Wasserscheide

Das Quellgebiet der Erpe liegt auf der Diemel-Eder/Fulda/Weser-Wasserscheide. Während das Wasser der Erpe, die in nördliche Richtung fließt, durch die Twiste und Diemel die Weser erreicht, läuft jenes des Spolebachs, der etwa 900 m westlich der Erpequelle entspringt und überwiegend südwestwärts verläuft, durch die Elbe, Eder und Fulda zur Weser, und auch die südostwärts fließende Ems, die etwas südlich des Wattenbergs bei Schauenburg-Martinhagen vorbeifließt, entwässert durch die Eder und Fulda zur Weser.

Sehenswertes und Kulturbauten

Zu den Sehenswürdigkeiten an und nahe der Erpe gehören der Burghasunger Berg (früher Standort des Klosters Hasungen), der Große Bärenberg mit dem Bärenbergturm, der Schützeberg, die Erpetalbrücke, das Wasserschloss Elmarshausen, die Stadtwüstung Landsberg, die Burgruine Rodersen und die Ruine der Kugelsburg.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. 1 2 3 4 Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. 1 2 3 4 5 6 7 8 Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2012. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 154, abgerufen am 4. Oktober 2017 (PDF, deutsch, 6523 kB).
  4. Die oben erwähnte Quelle der Erpe ist in der Realität im Prinzip nicht bekannt. Wer beim Fahrweg bei den angegebenen Quellkoordinaten einen Bach sucht, wird nicht fündig. Eine gefasste Quelle gibt es nicht. Wohl erst weiter bachabwärts wird der Wasserlauf sichtbar. Festgestellt im Sommer 2015 während einer Erkundung der Erpequelle durch Wikipedia-Benutzer Dirk Schmidt im Rahmen eines möglichen radtouristischen Projektvorschlags Ems-Erpe-Radweg.
  5. Martin Bürgener: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 111 Arolsen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
  6. Mündungslage der Zuflüsse bei/nahe der Fließgewässer-kilometrierung der Erpe laut Kilometrierung (Stat.) in Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  7. Zur besseren Übersicht und Sortierung bachabwärts ist pro Fließgewässer in die Gewässerkennzahl (GKZ) nach der Ziffer „4448“, die für die Erpe steht, jeweils ein Bindestrich eingefügt.
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