Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan (französisch François-Eugène de Savoie-Carignan, italienisch Eugenio di Savoia-Carignano; * 18. Oktober 1663 in Paris; † 21. April 1736 in Wien) – bekannt geworden unter dem Namen Prinz Eugen – war einer der bedeutendsten Feldherren des Habsburgerreiches, dessen Stellung als Großmacht er wesentlich ausbaute. Er war ab 1697 Oberbefehlshaber im Großen Türkenkrieg. Neben dem Herzog von Marlborough war er während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714) Oberkommandierender der antifranzösischen Koalition. Nach der Wiederaufnahme des Krieges gegen die Osmanen (1714–1718) sicherte er die österreichische Vorherrschaft in Südosteuropa. Daneben war er lange Hofkriegsratspräsident sowie als Diplomat tätig und übte weitere hohe Staatsämter aus.

Prinz Eugen war als Bauherr und Kunstsammler einer der bedeutendsten Mäzene seiner Zeit.

Herkunft

Eugen stammte aus dem Haus Savoyen-Carignan, einer in Frankreich ansässigen Nebenlinie des in Italien souverän herrschenden savoyischen Herzogsgeschlechts. Der Titel eines Fürsten von Carignan wurde 1620 von dem savoyischen Herzog Carlo Emanuele I. (1562–1630) für seinen jüngsten Sohn Tommaso Francesco (1595–1656) geschaffen, Eugens Großvater. Tommaso Francesco heiratete 1625 die französische Prinzessin Marie de Bourbon (1606–1692) aus dem Hause Condé, einer Nebenlinie des herrschenden französischen Königshauses der Bourbonen. Nach dem Tod ihres Bruders 1641 erbte sie die französische Grafschaft Soissons, wurde Comtesse de Soissons aus eigenem Recht und Pair de France, ihr Ehemann führte den Titel eines Grafen von Soissons. Nach seinem Tod 1656 wurde Eugens Vater Eugène-Maurice (1635–1673) Graf von Soissons; als Angehöriger einer Nebenlinien des Königshauses trug er zudem den am französischen Königshof hochangesehene Titel eines Prinzen von Geblüt.:1 Fürst von Carignan wurde nach dem Tod von Tommaso Francesco 1656 sein ältester Sohn Emmanuel Philibert (1628–1709). Die Könige von Sardinien-Piemont und die Könige von Italien stammen von ihm ab.

Eugens Vater Eugène-Maurice heiratete 1657 Olympia Mancini (1639–1708), die Nichte des mächtigen Kardinals Mazarin (1602–1661). Aus der Ehe gingen fünf Söhne und drei Töchter hervor:

  • Louis Thomas (1657–1702), Graf von Soissons
  • Philippe (1659–1693), Abt
  • Louis-Jules (1660–1683), Chevalier de Savoie
  • Emanuel-Philibert (1662–1676), Graf von Dreux
  • Eugen Franz (1663–1736), Prinz von Savoyen-Carignan
  • Marie-Jeanne (1665–1705), Mademoiselle de Soissons
  • Louise-Philiberte (1667–1726), Mademoiselle de Carignan
  • Françoise (1668–1671).:3,10,125

Der Titel eines Grafen von Soissons ging nach dem Tod von Eugens Vaters auf den ältesten Sohn Louis-Thomas über.

Eugen gehörte dem europäischen Hochadel an. Seine Familie besaß Verbindungen zu den spanischen und österreichischen Habsburgern genauso wie zu den französischen Bourbonen und den deutschen Häusern Wittelsbach und Baden-Baden. Eugen selbst war mit führenden Häuptern der europäischen Politik verwandt, so mit Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen, der kurzzeitig König von Sizilien und danach von Sardinien war, mit Maximilian II., dem Kurfürsten von Bayern, und mit Ludwig Wilhelm, dem Markgrafen von Baden-Baden, der wegen seiner militärischen Erfolge im Türkenkrieg auch „Türkenlouis“ genannt wurde. Auch mit Louis II. de Bourbon, prince de Condé, und Louis II. Joseph de Bourbon, duc de Vendôme, war Eugen verwandt.

Viele von Eugens Familienmitgliedern schlugen eine militärische Karriere in verschiedenen europäischen Heeren ein. Sein Großvater hatte Spanien und Frankreich gedient, sein Vater diente im französischen Heer. Eugen konnte diesem Karriereweg nicht folgen, da die Familie inzwischen in Ungnade gefallen war. Er musste sein Glück deshalb wie seine Brüder Louis-Jules und Emanuel-Philibert außerhalb Frankreichs suchen. Bei der Wahl seiner Dienstherren achtete er nicht darauf, in welchem Land er Dienst tun wollte, was für den europäischen Adel der Frühen Neuzeit nicht ungewöhnlich war. Eugen vertrat zeit seines Lebens treu die Interessen seiner österreichischen Dienstherren, war aber dennoch stolz auf seine franco-italienische Herkunft, wie seine Unterschrift erkennen lässt: Sie bestand aus dem italienischen Eugenio, dem deutschen von und dem französischen Savoy oder Savoye.

Wappen

Da Eugen aus der Nebenlinie Savoyen-Carignan stammte, trug er deren Wappen, unter anderem in der hier gezeigten Form. Daneben existierte noch eine Variante, die als heraldisch linke Schildhälfte das Wappen der spanischen Habsburger zeigte. Vom Wappen der Hauptlinie Savoyens unterschied sich Eugens Wappen durch den Herzschild, der heraldisch links neben dem Wappen von Savoyen (silbernes Kreuz auf Rot) auch das Soissons-Wappen (drei goldene Lilien auf Blau mit rotem Schrägbalken) zeigt.

Leben

Jugendjahre in Paris (1663–1683)

Eugen wurde in Paris im Hôtel de Soissons geboren. Dort wuchs er auch auf. Der Vater starb, als er zehn Jahre alt war. Die Mutter war zeitweise eine Favoritin König Ludwigs XIV., ehe es zu einer Entfremdung kam. Die Erziehung ihrer sieben Kinder vernachlässigte sie, weil sie ganz in das Leben am Hof und die dortigen Intrigen eingebunden war. In der Giftaffäre wurde sie 1679 verhaftet und verdächtigt, ihren Mann vergiftet zu haben, 1680 floh sie aus Frankreich.

Eugen wuchs unter der Obhut seiner Großmutter Marie de Bourbon und seiner Tante Luise Christine von Savoyen-Carignan auf, auch Eugens Onkel, der hochgebildete Fürst Emmanuel Philibert Amadeus von Savoyen-Carignan griff in die Erziehung ein. Trotz ständiger Geldsorgen erhielt Eugen eine sehr gute Erziehung und wurde schon früh für den geistlichen Stand bestimmt, wie es für den jüngsten Sohn einer Adelsfamilie üblich war. In seiner Muttersprache, dem Französischen, konnte er sich am besten ausdrücken, auch Italienisch sprach er gut, seine Kenntnisse in Spanisch und Latein waren mangelhaft, Englisch blieb ihm fremd, Deutsch konnte er zwar verstehen, aber nicht sprechen oder schreiben. Im Alter von 15 Jahren erhielt er die niederen Weihen:23 und bekam zwei Abteien, am Hofe wurde er deshalb „der kleine Abbé“ genannt.

Im Alter von 19 Jahren erklärte er, nicht Geistlicher werden zu wollen. Daraufhin entzog ihm die Familie seine Rente, die Großmutter verbot ihm das Haus. Sein Gesuch an Ludwig XIV., ihm seinem Stande entsprechend das Kommando über ein Regiment zu übertragen, lehnte der König ab, wohl aus Misstrauen gegen Eugens ehemals mächtige Mutter, andere Quellen nennen als Grund Eugens schmächtige Gestalt.

Etwa 30 Jahre später, Eugen war inzwischen als Feldherr europaweit bekannt, da erinnerte sich Liselotte von der Pfalz an seine Zeit am französischen Hof: „er war nichts alß ein schmutziger, sehr debauchirter [ausschweifender, lasterhafter] Bub, der gar keine Hoffnung zu nichts gab.“ (Brief an Kurfürstin Marie von Hannover vom 8. Mai 1710) An anderer Stelle schrieb sie ihm homoerotische Neigungen zu: „er incommodirt sich nicht mitt damen, ein par schonne pagen weren beßer sein sach.“ (Brief an Luise Raugräfin zu Pfalz vom 17. August 1710)

Aufstieg im Dienst der Habsburger (1683–1697)

Im Juli 1683 erfuhr Eugen vom Tod seines Bruders, Oberst Ludwig Julius von Savoyen (Louis-Jules Chevalier de Savoie). Dieser war in einem Gefecht gegen 40.000 Krimtataren bei Petronell in Österreich schwer verwundet worden und Tage später seinen Verletzungen erlegen. Eugen verließ heimlich Paris. Er hoffte, das kaiserliche Dragonerregiment seines Bruders zu erhalten, und ging nach Passau zu Kaiser Leopold I.

In Österreich erhielt er zwar ein Offizierspatent, das Regiment ritt aber bereits unter Donat Johann Graf Heißler von Heitersheim Angriffe gegen den osmanischen Nachschub bei Wien, das gerade von den Türken belagert wurde. Als junger Oberstleutnant zog Eugen dann mit dem Entsatzheer nach Wien und kämpfte in der Schlacht am Kahlenberg an der Seite seines Cousins Ludwig Wilhelm von Baden. Offenbar bewährte er sich und genoss so die Protektion des Badeners, der Spanier und die Gunst des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel.

Am 14. Dezember 1683 erhielt er daher als Oberst ein eigenes Dragonerregiment in der Stärke von zehn Kompanien. In den folgenden Jahren zog er noch den Wechsel in die Dienste Savoyens oder Spaniens in Erwägung. Als er 1685 nach Madrid reiste, wurde er zum spanischen Granden erhoben und in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen. Die Versuche seiner Mutter, ihn mit spanischen Damen zu verheiraten, scheiterten. Letztlich blieb er in österreichisch-habsburgischen Diensten.

Eugen nahm an den Schlachten der ersten Phase des großen Türkenkrieges teil. Am 16. Oktober 1685 wurde er Generalfeldwachtmeister, was einem Generalmajor entspricht, wurde am 31. Januar 1688 Feldmarschallleutnant, 1690 General der Kavallerie und am 25. Mai 1693 Feldmarschall. Bei der Belagerung von Belgrad (1688) und Mainz 1689 wurde er jeweils verwundet. Ohne sich wirklich hervorzutun, befehligte er seit 1690 eine größere Einheit. Bei der Niederlage von Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen gegen die Franzosen in der Schlacht bei Staffarda deckte Eugen den Rückzug der Savoyer. Im Jahr 1693 nahm er an der Schlacht bei Marsaglia teil. 1696 befehligte er die kaiserliche Armee in Oberitalien während des Pfälzischen Erbfolgekriegs und räumte nach dem Frieden von Vigevano den Kriegsschauplatz.

Türkenkrieg und folgende Jahre (1697–1700)

Maßgebliche Kreise wurden auf Eugen aufmerksam, und der Hofkriegsratspräsident Ernst Rüdiger von Starhemberg empfahl ihn 1697 für den Oberbefehl im noch immer andauernden Großen Türkenkrieg. 1697 wurde er zunächst Stellvertreter des Oberbefehlshabers in Ungarn. Seit dem 5. Juli 1697 befehligte Eugen als Oberbefehlshaber den habsburgischen Gegenangriff in Ungarn. Er reorganisierte die Truppen und stellte ihre gesunkene Kampfkraft wieder her. Seinen Ruf als Feldherr begründete der entscheidende Sieg in der Schlacht bei Zenta (in der heutigen Vojvodina) am 11. September 1697, wo er die Hauptmacht des osmanischen Heeres bei einer Flussüberquerung vernichtend schlagen konnte. Unmittelbar danach nahm er Sarajevo ein, wobei die Stadt fast vollständig niedergebrannt wurde. Die unmittelbare Folge war der Friede von Karlowitz 1699, bei dem Österreich Türkisch-Ungarn, Siebenbürgen und Slawonien erwarb und so den Status als Großmacht festigte.

Zu Beginn des Jahres 1700 ernannte Leopold I. den Prinzen Eugen zum Mitglied des geheimen Rates. Seitdem gehörte Eugen zu den bedeutendsten Männer des Reiches. Durch prachtvolle Barockbauten demonstrierte er dies auch in der Öffentlichkeit.

Spanischer Erbfolgekrieg (1701–1714)

Die Koalition in der Offensive

Politisch spielte Prinz Eugen vor dem Ausbruch des Spanischen Erbfolgekrieges noch kaum eine Rolle. Auf die Entscheidungen des Kaisers, die schließlich zum Krieg führten, nahm er keinen direkten Einfluss. Möglicherweise hat aber sein Drängen vor dem Abschluss des Bündnisses Österreichs mit Großbritannien und den Niederlanden dazu beigetragen, die Auseinandersetzung mit einem Angriff in Oberitalien zu beginnen. Im Jahr 1700 wurde Eugen zum Oberbefehlshaber in Italien ernannt. Das Vorhaben war organisatorisch schlecht vorbereitet. Eugen gelang es, seine Truppen über die Alpen zu führen. Er besiegte die überraschten französischen Truppen 1701 in den Schlachten bei Carpi und Chiari. Im Jahr 1702 folgte der Handstreich von Cremona und die Schlacht bei Luzzara. Im Laufe der Auseinandersetzung zeigte sich, dass die Wiener Behörden nicht in der Lage waren, für ausreichenden Nachschub zu sorgen, und so einen vollständigen Sieg auf diesem Kriegsschauplatz verspielten. Gleichzeitig sah Eugen, dass Österreich durch das Bündnis Frankreichs mit Bayern und den Aufstand von Franz II. Rákóczi in Ungarn akut bedroht war.

Ende 1702 ging Eugen nach Wien, um auf Veränderungen bei den zentralen militärischen Positionen zu drängen, zunächst mit wenig Erfolg. Am 27. Juni 1703 wurde er zum Präsidenten des Hofkriegsrates in Wien und am 2. Mai 1708 zum Generalleutnant ernannt, in Österreich damals der höchste militärische Titel als Stellvertreter des Kaisers im Oberkommando der Armee. Er vereinte nun den Posten des Ministers und den des Generals. Zunächst kümmerte er sich um eine vorerst improvisierte Reorganisation des Militärwesens und nahm bei der Frage der Finanzierung keine Rücksichten auf überkommene Rechte der Stände. Eine wichtige Rolle bei der politischen Flankierung des Krieges spielte der Diplomat Johann Wenzel Wratislaw von Mitrowitz, der sein außenpolitischer Berater und Freund wurde und der maßgeblich für das Zustandekommen der Haager Koalition aus Großbritannien, den Niederlanden und Österreich war.

Seit 1704 kommandierte er die Truppen im Westen. Im weiteren Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges errang er zusammen mit dem Duke of Marlborough, dem Kommandeur der verbündeten britischen Truppen, den glänzenden Sieg bei Höchstädt (1704). Obwohl der Duke of Marlborough militärisch eine wichtige Rolle spielte, lag die eigentliche strategische Planung des Krieges bei Eugen von Savoyen. Aber auch bei den Operationen und während der Schlachten übernahm er die schwierigen Aufgaben.

In Österreich selbst stieß Eugen allerdings auf Widerstand. Als Führer der „Kriegspartei“ neben dem späteren Kaiser Joseph drängte er Kaiser Leopold in dessen letzten Jahren weitgehend in den Hintergrund. Die Probleme in der Hauptstadt endeten erst, als Joseph die Nachfolge seines Vaters antrat. Der neue Kaiser ließ Eugen und Johann Wenzel Wratislaw von Mitrowitz weitgehend freie Hand.

Eugen besiegte die französischen Truppen in der Schlacht von Turin im Jahr 1706 auch auf dem italienischen Kriegsschauplatz. Damit war der Einfluss Ludwigs XIV. in Italien gebrochen. Am 21. Februar 1707 wurde Eugen vom Reichstag zum Reichsfeldmarschall gewählt. Von 1707 bis 1715 war er zudem Generalgouverneur von Mailand. Um diese Zeit hatte er den Maler Jan van Huchtenburgh in Dienst. Auf Druck der Seemächte unternahm er 1707 eine Expedition nach Toulon. Nach einer vergeblichen Belagerung der Stadt führte er seine Truppen nach Oberitalien zurück.

Zusammen mit dem Duke of Marlborough siegte er 1708 in der Schlacht bei Oudenaarde. Mit der Stadt Lille fiel der antifranzösischen Koalition eine strategische Schlüsselstellung in die Hände. Frankreich schien geschlagen und es kam zu Verhandlungen über einen Präliminarfrieden in Den Haag. Eugen vertrat dabei die kaiserliche Seite, die das gesamte Königreich Spanien für sich forderte. Eugen setzte sich zusätzlich für die Forderung ein, die Reichsgrenzen von 1648 wiederherzustellen, also Frankreich zur Rückgabe des Elsass und der Trois-Évêchés zu zwingen. Die Alliierten forderten von Ludwig XIV. schließlich nur einen Teil des Elsass um die Stadt Straßburg, aber vor allem auf niederländischen Druck auch je drei französische und spanische „Kautionsstädte“ unter alliierter Besatzung, bis Frankreich die Friedensbedingungen umgesetzt hatte. Zusätzlich sollte Ludwig XIV. selbst durchsetzen, dass sich auch sein Enkel Philipp für Spanien diesen Bedingungen anschloss. Diese, nicht von Eugen zu verantwortenden, überzogenen Forderungen verhinderten ein Ende des Krieges. Eugen und der Duke of Marlborough siegten 1709 noch einmal in der Schlacht bei Malplaquet. Gleichwohl konnte dies den Krieg nicht beenden, der mit wechselndem Erfolg fortgesetzt wurde.

Defensive und Friedensschluss

Nach dem Tod des Kaisers 1711 und der Machtübernahme durch dessen Bruder Karl VI. brach die Kriegskoalition auseinander. Hintergrund war, dass Karl auch den spanischen Thron beanspruchte und die bisherigen Verbündeten darin die Gefahr eines übermächtigen Österreich sahen.

Eugen selbst reiste 1712 im Auftrag des Kaisers zur britischen Königin Anne, wo er den Verbleib Großbritanniens in der Allianz gegen Frankreich erreichen sollte. Er erhielt zwar eine Audienz, doch blieb seine Mission erfolglos. Dabei spielte auch eine Rolle, dass der Duke of Marlborough gestürzt worden war. Die Kriegsführung Eugens geriet damit in die Defensive. Ein von ihm geführtes holländisches Heer wurde in der Schlacht bei Denain von den Franzosen geschlagen, auch die Niederländer schieden daraufhin aus dem Krieg aus. Der Versuch Karls VI., nach der Auflösung der Großen Allianz im Frieden von Utrecht im Jahr 1713 den Kampf nur gestützt auf die Kräfte des Reiches und Österreichs fortzusetzen, erwies sich als erfolglos. Anfang 1714 verhandelte Eugen mit dem französischen Marschall Claude-Louis-Hector de Villars über eine Beendigung der Kämpfe. Im Frieden von Rastatt wurde die Teilung des spanischen Erbes bestätigt: Während Spanien und die Kolonien an den französischen Thronprätendenten fielen, gingen die Spanischen Niederlande und die italienischen Besitzungen an Österreich. Als gefeierter Diplomat und Generalbevollmächtigter trat Eugen wenige Monate später beim Friedenskongress in Baden auf, auf dem der abschließende Friedensvertrag in eine rechtskräftige Form überführt wurde.

Venezianisch-Österreichischer Türkenkrieg (1714–1718)

Auf sein Drängen wurde der Krieg gegen die Türken wieder aufgenommen. Er kämpfte 1716 bis 1718 im Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieg. Dabei ging es vor allem darum, die Macht Habsburgs in Südosteuropa zu sichern. Eugen errang den Sieg von Peterwardein und eroberte mit seinen Truppen die Festung Belgrad am 17. August 1717, indem er nicht wie erwartet vom Land, sondern mittels einer Pontonbrücke vom Wasser aus angriff. Dieser Sieg ist im Lied vom Prinzen Eugen (auch bekannt als Prinz Eugen, der edle Ritter) verewigt. Der anschließende Frieden von Passarowitz (1718) vergrößerte Österreich um das nördliche Serbien, das Banat und die westliche Walachei. Eugen stand auf dem Höhepunkt seines Ansehens, und Friedrich der Große hat ihn später als den eigentlichen Kaiser bezeichnet.

Letzte Jahre in Wien (1718–1736)

Tatsächlich verband er nunmehr sein Amt als Hofkriegsratspräsident mit dem des Vorsitzenden der Geheimen Konferenz. Zudem war er offiziell von 1716 bis 1724 Statthalter in den österreichischen Niederlanden. Allerdings war er keineswegs übermächtig. Vom Kaiser vielfach geehrt, blieb das persönliche Verhältnis eher distanziert. Er überstand indes zahlreiche Intrigen am Hof, aber große politische Impulse gingen von ihm kaum noch aus. Insbesondere versäumte er die Anpassung der militärischen Organisation an die sich wandelnden Verhältnisse. Auch in der Außenpolitik konnte er nicht mehr ohne Einmischung anderer Kräfte wirken. Hatte er zunächst eine Annäherung an Frankreich gesucht, suchte er später wieder das Bündnis mit Großbritannien und den Niederlanden.

Im Polnischen Thronfolgekrieg befehligte Prinz Eugen die Reichstruppen am Rhein. Er war zu dieser Zeit gesundheitlich sehr angeschlagen, und sein strategisches Geschick wurde durch seine Ängstlichkeit blockiert. So wagte er nicht, die Franzosen daran zu hindern, vor seinen Augen Philippsburg zu nehmen. Derweil betrieb Johann Christoph Bartenstein im Hintergrund die Ablösung Eugens. So schloss der Kaiser Frieden, ohne Prinz Eugen zu konsultieren.

Tod und Ehrenbegräbnis 1736

Als er am 21. April 1736 an einer Lungenentzündung starb, fiel sein Vermögen an seine Nichte Anna Viktoria von Savoyen (1683–1763), weil er kein Testament gemacht hatte. Sein Besitz bestand aus teuer eingerichteten Schlössern, Ländereien, Bar- und Bankvermögen sowie Kunstsammlungen und einem Zoo mit Tieren aus der ganzen Welt im Wert von 1,8 Millionen Gulden. Seine Nichte verkaufte nach und nach den Großteil des Besitzes oder ließ ihn versteigern. Ihr eigenes großes Vermögen überschrieb sie ihrem späteren, sehr viel jüngeren Ehemann Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen (1702–1787). Das Castrum doloris, welches bei den Begräbnisfeierlichkeiten verwendet wurde, ist nur noch in Teilen erhalten, weil es aus nicht dauerhaften Materialien gestaltet wurde. Diese Teile der Trauerdekoration befinden sich heute im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien.

Zur letzten Ruhe liegt Prinz Eugen in der Kapelle im Wiener Stephansdom, die nach ihm benannt ist, aber auch Kreuz- oder Tirnakapelle heißt. Das Marmorgrabmal in der linken Seitenwand ließ 1752 die Gattin seines Neffen, Maria Theresia Anna Felicitas Herzogin von Savoyen-Carignano, geb. Prinzessin Liechtenstein, errichten. Ausführende Künstler waren Joseph Wurschbauer als Bildhauer und Goldschmied sowie als Steinmetz Gabriel Steinböck.

Inschrift auf dem Grabmal im Stephansdom zu Wien

Α  Χ  Ω
EUGENIO
Imperatori
Victoriosissimo
In Tutelam Christiani
Nominis Divinitus Concesso
Imp[eratoris] Caes[aris] Aug[usti] Caroli VI
Purpurato
Moderandis Rebus Bellicis
Praefecto
In Germania Legato
In Italia Vicario
Utrobique Exercituum
Duci Felicissimo
Cujus Profecto Imperia Provinciae
Monumenta
In Alma Hac Basilica
Summo Honore
Celebrata
Magnifico Hoc Mausoleo
Perpetuabuntur.

„Christus Anfang und Ende.
Für Eugenius,
den Feldherrn,
überaus siegreich,
zum Schutz des Christen-
namens von Gott geschenkt,
des erhabenen Kaisers Karl VI.
Hofkavalier,
mit der Leitung des Kriegswesens
beauftragt,
Gesandter in Deutschland,
Statthalter in Italien,
hier wie dort äußerst erfolgreicher
Heerführer,
dessen Feldzüge, Provinzen
und Denkwürdigkeiten,
in dieser erhabenen Basilika
wahrhaftig mit höchster Ehre
gefeiert,
durch dieses prachtvolle Grabmal
verewigt werden.“

Sein Herz wurde in der Grabkirche des Königshauses Savoyen, der Basilica di Superga in Turin, getrennt bestattet.

Hugo von Hofmannsthal schrieb: Eugens letzte Tage und der Löwe im Belvedere … der König von Frankreich, den er so oft besiegt hatte, verehrte ihm einen afrikanischen Löwen … endlich kamen drei Tage, wo der Löwe seinen Herrn nicht mehr sah, er verweigerte alles Fressen und lief unruhig im Käfig auf und nieder … gegen drei Uhr morgens stieß er ein solches Gebrüll aus, daß der Tierwärter hinauslief in die Menagerie um nachzusehen. Da sah er Lichter in allen Zimmern des Schlosses, zugleich hörte er in der Kapelle das Sterbeglöcklein und so wußte er, daß sein Herr, der große Prinz Eugen, zu eben dieser Stunde gestorben war.

Privatmann

Über Prinz Eugen waren bereits zu seinen Lebzeiten Gedichte im Umlauf (Mars ohne Venus), die ihm Homosexualität nachsagten. Der Prinz hatte nie geheiratet, über Affären mit Frauen wurde nichts bekannt. Bis heute wird er regelmäßig in Listen berühmter Homosexueller geführt, obwohl es keine handfesten Beweise dafür gibt.

Bauherr und Mäzen

Von seinem Lieblingsarchitekten Johann Lukas von Hildebrandt ließ er sich mehrere Schlösser entwerfen, so 1701–02 Schloss Ráckeve in Ungarn. 1694 kaufte er sich ein Haus in der Wiener Himmelpfortgasse und ließ es bis 1697 umbauen. 1703 wurde das Stadtpalais in Wien nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach gebaut und 1708 bis 1709 erweitert, 1726 Schloss Hof im Marchfeld umgebaut. Für den Prinzen wurde auch das Hauptwerk Hildebrandts, das Schloss Belvedere, in zwei Etappen (1714ff. und 1721ff.) erbaut, das heutige Obere Belvedere. Eine gewisse Unklarheit besteht noch darin, wie er diese Sammler- und Bautätigkeit finanzieren konnte. Nach seinem Tod erwarb das Kaiserhaus seine Schlösser, aus dem Belvedere wurde zeitweilig eine Art zweite Residenz.

Auch mit den geistigen Strömungen seiner Zeit war er bestens vertraut: die Monadologie von Leibniz ist auf seine Anregung hin entstanden. Auch mit Montesquieu und Voltaire stand er in Kontakt.

Bleibende Bedeutung hat seine Tätigkeit als Sammler und Kunstmäzen. Seine riesige Büchersammlung, die Eugeniana, füllt heute den Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek.

Rezeption und Benennungen

Die Popularität des Prinzen war schon zu Lebzeiten groß, vor allem bei seinen Soldaten und Bediensteten. Diesen gegenüber war er sozial, die Gärtner seiner Schlösser etwa wurden auch im Winter weiter beschäftigt.

Eugen ist in zahlreichen Büsten und Reiterstatuen verewigt. Die bekannteste ist das am 18. Oktober 1865 enthüllte Prinz-Eugen-Reiterdenkmal auf dem Heldenplatz in Wien, ein Werk des Bildhauers Anton Dominik Fernkorn und seines Schülers Franz Pönninger.

Die Statue Apotheose des Prinzen Eugen von Balthasar Permoser steht heute im Unteren Belvedere. Es heißt, dass sie dem Prinzen nicht gefiel, sie sei ihm zu überladen gewesen.

Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Eugen von Savoyen in die Liste der berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs aufgenommen, zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgroße Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute Heeresgeschichtliches Museum) errichtet wurde. Die Statue wurde 1869 vom Bildhauer Carl Kundmann aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie vom Dragoner-Regiment Nr. 13 seinem einstigen Inhaber.

Im Heeresgeschichtlichen Museum sind zahlreiche weitere Erinnerungsstücke, auch solche aus dem persönlichen Besitz des Prinzen Eugen, ausgestellt. Zu sehen sind zwei seiner persönlichen Kleidungsstücke (Koller und Kamisol), sein Kürass, Kommandostab und Degen, die Standarte seines Dragonerregiments „Eugen Prinz von Savoyen“ sowie die nach seinem Tode 1736 aufbewahrten Teile der Trauerdekoration. Weiters sind Objekte ausgestellt, die Prinz Eugen während seiner zahlreichen Feldzüge erbeutet hatte, wie das Siegel des türkischen Sultans Mustafa II. aus der Schlacht bei Zenta, ein türkisches Staatszelt, erbeutet bei Peterwardein 1716, sowie der zehnpfündige Mörser von Belgrad, der 1717 mit einem einzigen Schuss in ein türkisches Pulvermagazin einen ganzen Stadtteil Belgrads zerstörte.

In der Österreichischen Marine, der britischen Royal Navy, der italienischen Marina Militare, der United States Navy und der deutschen Kriegsmarine dienten nach ihm benannte Schiffe.

Die für den Nachschub zu den Isonzoschlachten um 1915 errichtete Militärstraße über den Vršičpass wurde von Österreich-Ungarn Prinz-Eugen-Straße benannt.

Die vor allem im nordserbischen Banat aus Volksdeutschen aufgestellte 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ wurde nach dem Feldherrn benannt, da er durch die Vertreibung der Osmanen vom Balkan die Ansiedlung Volksdeutscher ermöglichte. Damit hatte man, wie der spätere Divisionskommandeur Otto Kumm ausführte, bewusst an die jahrhundertelange Tradition der Grenzer-Regimenter angeknüpft.

Der Bund Deutscher Pioniere (BDPi) vergibt einen Prinz-Eugen-Preis für den jeweils Lehrgangsbesten der Bautechnikerlehrgänge an der Schule des Heeres für Bautechnik.

Unter anderem in München gibt bzw. gab es Prinz-Eugen-Kasernen.

Daneben gibt es zahlreiche Straßenbenennungen, etwa die Prinz-Eugen-Straße in Wien (die an der Westseite des Schlosses Belvedere verläuft). Auch in Berlin-Wedding trägt eine Straße aufgrund seiner Teilnahme am Spanischen Erbfolgekrieg seinen Namen (siehe Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wedding). Ebenso trägt eine alleeartige Straße im Bozener Stadtteil Gries-Quirein den Namen Prinz-Eugen-Allee.

Ein TEE (später EC und dann ICE) zwischen Norddeutschland und Wien hieß 1971 bis 2004 Prinz Eugen.

Nach ihm sind die Pflanzengattungen Eugenia L. und Eugeniopsis O.Berg aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) benannt.

Prinz Eugens Popularität schlug sich auch in dem Lied Prinz Eugen, der edle Ritter nieder.

Literatur

  • Alfred Ritter von Arneth: Prinz Eugen von Savoyen. Nach den handschriftlichen Quellen der kaiserlichen Archive. 3 Bände. Typographisch-Literarische-Artistische Anstalt, Wien 1858.
  • Irma Hift: Prinz Eugen – Aus seinen Briefen und Gesprächen, Leipzig 1917 (Österreichische Bibliothek 17)
  • Max Braubach: Prinz Eugen von Savoyen. Eine Biographie. 5 Bände. Oldenbourg, Wien 1963–65.
  • Max Braubach: Eugen Prinz von Savoyen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 673–678 (Digitalisat).
  • Peter Broucek, Erich Hillbrand, Fritz Vesely: Prinz Eugen. Feldzüge und Heerwesen. Deuticke, Wien 1986, ISBN 3-7005-4561-4.
  • Hanne Egghardt: Prinz Eugen. Der Philosoph in Kriegsrüstung. Kremayr & Scheriau, Wien 2007, ISBN 978-3-218-00770-2.
  • Hanne Egghardt: Auf den Spuren Prinz Eugens. Barocke Pracht in und um Wien. Kremayr & Scheriau, Wien 2008, ISBN 978-3-218-00782-5.
  • Friedrich Jakob Heller: Militarische Korrespondenz des Prinzen Eugen von Savoyen. Aus Österreichischen Original-Quellen.(Jahr 1694 bis 1702.), Wien 1848 Digitalisat bei Bayerischer Staatsbibliothek
  • Friedrich Jakob Heller: Militärische Korrespondenz des Prinzen Eugen Von Savoyen. Aus österreichischen Original-Quellen. (Jahr 1703 bis Ende August 1705.), Wien 1848 Digitalisat bei Bayerischer Staatsbibliothek
  • Agnes Husslein-Arco, Marie-Louise von Plessen (Hrsg.): Prinz Eugen. Feldherr und Philosoph. Hirmer Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-7774-2521-4.
  • Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich. Ausstellung der Republik Österreich und des Landes Niederösterreich; Marchfeldschlösser Schlosshof und Niederweiden, 22. April bis 26. Oktober 1986. Niederösterreichisches Landesmuseum, Wien 1986, ISBN 3-900464-37-6.
  • Franz Herre: Prinz Eugen. Europas heimlicher Herrscher. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1997, ISBN 3-421-05085-6.
  • Gottfried Mraz: Prinz Eugen. Ein Leben in Bildern und Dokumenten. Süddeutscher Verlag, München 1985, ISBN 3-7991-6224-6.
  • Georg Piltz: Prinz Eugen von Savoyen. Biografie. Verlag Neues Leben, Berlin 1991, ISBN 3-355-01192-4.
  • Peter Stephan: Das Obere Belvedere in Wien. Ikonographie und Architektonisches Konzept. Das Schloss des Prinzen Eugen als Ausdruck seines Selbstverständnisses. Böhlau-Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-205-77785-4.
  • Harald Waitzbauer (Red.): Prinz Eugen – Winterpalais. Barockjuwel im Verborgenen. Bundesministerium für Finanzen, Wien 1998.

Filme

  • Prinz Eugen und das Osmanische Reich. 2-teiliges Doku-Drama, insg. 110 Min., Regie: Heinz Leger, F/A 2014. Eine auf 88 Min. gekürzte, einteilige Version ist unter dem Titel Prinz Eugen und die Türken – Kampf um Europa ausgestrahlt worden. (Thema: Vergrößerung des Habsburger Reiches durch die Feldzüge des Eugen von Savoyen. Der Weg zum eigenen Reichtum des Prinz Eugen.)
Commons: Prinz Eugen von Savoyen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich, Wien 1986, S. 1.
  2. Louis de Bourbon, comte de Soissons
  3. 1 2 Alfred Ritter von Arneth: Prinz Eugen von Savoyen, Bd. 1, Wien 1864
  4. Franz Herre: Prinz Eugen: Europas heimlicher Herrscher, Stuttgart 1997, S. 11.
  5. 1 2 Franz Herre: Prinz Eugen: Europas heimlicher Herrscher, Stuttgart 1997, S. 10.
  6. Zu Tommaso Francesco siehe: Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich, Wien 1986, S. 122, zu Eugène-Maurice siehe: ebd. S. 119.
  7. siehe Eugen Moritz von Savoyen-Carignan#Ehe und Nachkommen
  8. Alfred Ritter von Arneth: Prinz Eugen von Savoyen, Bd. 1, Wien 1864, S. 10.
  9. Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich, Wien 1986, S. 6.
  10. Die Fachliteratur zum Wappen des Prinzen Eugen ist bislang begrenzt. Behandelt wird es lediglich bei Franz Gall: Österreichische Wappenkunde. Handbuch der Wappenwissenschaft, Wien 1992, S. 369/70 und bei Andreas Cornaro: Das Gesamtwappen des Prinzen Eugen in: Festschrift zum zehnjährigen Bestand des Reiterordens Prinz Eugen, Wien 1983. Auf beide Beiträge bezieht sich Karl Gutkas in Prinz Eugen und das barocke Österreich, Wien 1986, S. 88. Cornaro und Gutkas nahmen an, dass das spanische Wappen dem Wappen von Savoyen nach dem Frieden von Utrecht hinzugefügt wurde. In Korbinian Erdmann: Das Wappen des Prinzen Eugen von Savoyen, Univ., Bachelorarbeit, Passau 2011, S. 41–45 wird das allerdings widerlegt. Die spanische Schildhälfte ist dem Autor zufolge bereits früher nachweisbar, zum Beispiel in einer Abbildung von Eugens Vater Eugen Moritz von Savoyen-Carignan und scheint bereits 1585, nach der Heirat Karl Emanuels I.von Savoyen mit Katharina Michaela von Spanien in das Savoyerwappen gekommen zu sein. Beide Wappenvarianten wurden laut Erdmann, S. 4/5 parallel verwendet.
  11. Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich, Wien 1986, S. 87. Siehe hierzu auch Andreas Cornaro: Das Gesamtwappen des Prinzen Eugen in: Festschrift zum zehnjährigen Bestand des Reiterordens Prinz Eugen, Wien 1983, S. 8–19 sowie Korbinian Erdmann: Das Wappen des Prinzen Eugen von Savoyen, Univ., Bachelorarbeit, Passau 2011.
  12. 1 2 3 4 Ernst Joseph Görlich und Felix Romanik: Geschichte Österreichs. Tosa Verlag, Edition Zeitgeschichte, Wien 1995, S. 234–236.
  13. Ulrike Seeger: Stadtpalais und Belvedere des Prinzen Eugen. Böhlau, Wien 2004, ISBN 3-205-77190-7.
  14. Wolfgang Oppenheimer: Prinz Eugen von Savoyen. Feldherr, Staatsmann und Mäzen 1663–1736. Callwey, München 1979, ISBN 3-7667-0481-8, S. 35.
  15. Rolf Hellmut Foerster: Die Welt des Barock. Grosse Kulturepochen in Texten, Bildern und Zeugnissen. Rheingauer Verlagsgesellschaft, Neuauflage 1981, ISBN 3881020519, S. 234.
  16. Eduard Bodemann (Hrsg.): Aus den Briefen der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans an die Kurfürstin Sophie von Hannover. Band 2. Hannover 1891, S. 248 (archive.org).
  17. Wilhelm Ludwig Holland (Hrsg.): Briefe der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans aus den Jahren 1707 bis 1715. Tübingen 1871, S. 196.
  18. siehe Zweite Wiener Türkenbelagerung#Vorgeschichte Abschnitt "Gefecht bei Petronell"
  19. Patent für Prinz Eugen von Savoyen als Obristen über ein Regiment Dragoner, datiert Linz, 14. Dezember 1683, heute im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv, zit. bei: Heeresgeschichtliches Museum (Hrsg.): Prinz Eugen von Savoyen 1663–1736. Ausstellung zum 300. Geburtstag 9. Oktober bis 31. Dezember 1963, Wien 1963, S. 17 f.
  20. R.R. Heinrich: Leopold I. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas Bd. 3, L – P. München, 1979 S. 24
  21. Alfred Arneth: Prinz Eugen von Savoyen. Bd. 1 1663–1707 Wien, 1858 S. 422–435.
  22. Derek McKay: Prinz Eugen von Savoyen, Styria, Graz - Wien - Köln 1979. S. 112–114.
  23. Das Diarium des Badener Friedens 1714 von Caspar Joseph Dorer. Mit Einleitung und Kommentar herausgegeben von Barbara Schmid. (= Beiträge zur Aargauer Geschichte. 18). Baden: Hier und Jetzt, 2014, ISBN 978-3-03919-327-1.
  24. Max Braubach: Prinz Eugen von Savoyen. In: Hermann Heimpel u. a. (Hrsg.): Die grossen Deutschen. Band 2, Gütersloh 1978, S. 27.
  25. Manfried Rauchensteiner: Das Bahrtuch des Prinzen Eugen, in: Viribus Unitis. Jahresbericht 2003 des Heeresgeschichtlichen Museums, Wien 2004, S. 7–22
  26. Gianluigi de Freddy: Descrizione della città, sobborghi, e vicinanze di Vienna. Band 1. Wien 1800, S. 99–100 (archive.org).
  27. Damit waren die Trauerfeierlichkeiten gemeint, für die ein figurenreiches „Trauergerüst“ aufgebaut und der ganze Dom schwarz ausgeschlagen und mit Wappen und Gedenkinschriften ausgeschmückt worden war ( (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2023. Suche in Webarchiven.))
  28. Laut Die letzten Jahre des Prinzen Eugen von Reinhold Schneider in Herrscher und Heilige, ersch. 1904 bei J. Hegner in Köln & Olten
  29. Hugo von Hofmannsthal, Franz Wacik: Prinz Eugen der edle Ritter, sein Leben in Bildern. Verlag Seidel und Sohn, Wien 1913.
  30. Bernd-Ulrich Hergemöller: Mann für Mann. S. 210.
  31. Magnus Hirschfeld: Die Homosexualität des Mannes und des Weibes. 1914/1984, S. 661.
  32. Albert Moll: Berühmte Homosexuelle. Wiesbaden 1910, S. 36.
  33. Homepage der Österreichischen UNESCO-Kommission, Dokumentenerbe: Bibliotheca Eugeniana, Stand 31. August 2020
  34. Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der Neuen Burg. In: Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes 1891–1941. Verlag Ferdinand Berger, Wien 1941, S. 66–67.
  35. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 33
  36. auf dem Kürass sind insgesamt 7 Kugelmale zu sehen, vgl. Heeresgeschichtliches Museum (Hrsg.): Prinz Eugen von Savoyen 1663–1736. Ausstellung zum 300. Geburtstag 9. Oktober bis 31. Dezember 1963, Wien 1963, S. 241
  37. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Saal I – Von den Anfängen des stehenden Heeres bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Salzburg 1982, S. 31 f.
  38. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz/Wien 2000 S. 10–15.
  39. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
VorgängerAmtNachfolger
von den Briten besetzt; Unabhängigkeitsstreben d. NiederländerStatthalter der habsburgischen Niederlande
1716–1724
Maria Elisabeth von Österreich
Heinrich Franz Graf von MansfeldPräsident des Hofkriegsrats
1703–1736
Lothar Joseph Graf Königsegg
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