Europäische Gesundheitswissenschaften (englisch: European Public Health) ist eine relativ neue Disziplin, die sich mit Gesundheit aus einer internationalen und europäischen Perspektive beschäftigt, um die Lücke zwischen nationaler und internationaler Gesundheitspolitik und -organisation schließen zu können.

Seit dem Vertrag von Maastricht, in welchem erstmals das Thema der Volksgesundheit in europäisches Kompetenzfeld überging, sind wachsende Zusammenarbeit und Koordination zwischen europäischen Regierungen und Organisationen nötiger denn je. Eine zusammenwachsende Europäische Union wird in den kommenden Jahren eine immer präsentere Rolle in allen politischen Bereichen ihrer Mitgliedsstaaten einnehmen. Dies wird auch Probleme und Angelegenheiten im Gesundheitswesen betreffen.

In der Europäischen Union ist es notwendig, Gesundheitsprobleme über Grenzen hinweg zu bewältigen. Dies beinhaltet zum einen die innereuropäische Zusammenarbeit von Krankenhäusern, Rettungsdiensten, Gesundheitsversicherungen und Medizinern. Zum anderen müssen Rechte und Pflichten von Versicherten und Patienten geregelt werden, die in den entsprechenden Mitgliedsstaaten arbeiten oder sich dort medizinischen Behandlungen unterziehen wollen oder müssen. Die Europäische Union unterstützt und fördert den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen über Grenzen und Gesundheitssektoren hinweg. Dies schafft eine Nachfrage nach europäischen Gesundheitsspezialisten, die sich nicht nur auf ein nationales Gesundheitssystem konzentrieren, sondern die Zusammenarbeit durch Übersicht fördern können.

Der Schwerpunkt von Europäischen Gesundheitswissenschaften liegt im politischen, organisatorischen und Management-Bereich – nicht so sehr in der praktischen, medizinischen Versorgung von Individuen. Das Ziel dieses Faches ist das Schaffen und Unterstützen eines „Gesundheit-für-alle-“ (Health for all) -Grundsatzes in allen Mitgliedsländern sowie ein gleichwertiger Zugang zu Gesundheitseinrichtungen für alle Bevölkerungsgruppen. Europäische Gesundheitswissenschaften arbeitet mit der Definition von Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation, wonach Gesundheit ein Zustand von vollständigem körperlichem, geistigem und sozialem Wohlbefinden ist und nicht nur die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen.

Arbeitsfeld

Arbeitsfelder von Europäischen Gesundheitsspezialisten sind:

  • Grenzüberschreitende Behandlung und Zusammenarbeit:
    • Krankenhäuser
    • Versicherungsgesellschaften
    • Gesundheitsämter
    • Gesundheitsministerium
    • Umweltministerium
  • Regionale/nationale/internationale Gesundheitsagenturen
    • Institutes of Public Health and Environmental Protection
    • Patientenorganisationen
    • Lebensmittelsicherheit
    • Anwaltschaft Agenturen in Brüssel
  • Europäische and supranationale Institutionen
    • Weltgesundheitsorganisation (WHO)
    • Europäisches Parlament und Kommissionen

Beschreibungen des Arbeitsfeldes von europäischen Gesundheitsspezialisten beinhalten: Gesundheitsanwälte, Berater, Informationsbeamte, Projekt-Manager, Personal European affairs, Beamte, Forscher. Dabei ist auch eine Arbeit in Nichtregierungsorganisationen (NRO) möglich.

Europäische Gesundheitswissenschaften – Studium

Europäische Gesundheitswissenschaften sind ein relativ neues Wissenschaftsgebiet. Das Studium beschränkt sich bisher sehr auf aufbauende Master-Kurse an verschiedenen Universitäten innerhalb Europas. Der derzeit einzige Bachelor-Studiengang European Public Health wird von der Universität Maastricht an der Faculty of Health, Medicine and Life Sciences angeboten.

Einzelnachweise

  1. http://www.europarl.europa.eu/factsheets/4_10_3_de.htm
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