Die Europawahl in Österreich 2024 wird die siebte Direktwahl zum Europäischen Parlament in Österreich. Sie ist Teil der EU-weiten Europawahl 2024 und findet am 9. Juni 2024 statt. Im Juli 2023 einigten sich die EU-Botschafter vorläufig auf eine Erhöhung der Sitzanzahl von bisher 705 auf 720. Österreich soll nach der Wahl 2024 einen Sitz dazubekommen und statt bisher 19 nunmehr 20 Abgeordnete stellen.
Wahlrecht
Bei der Europawahl in Österreich sind alle Personen wahlberechtigt, die über die österreichische Staatsbürgerschaft und einen Hauptwohnsitz in Österreich verfügen, österreichische Staatsbürger ohne Wohnsitz in Österreich (Auslandsösterreicher) sowie andere Unionsbürger, wenn sie ihren Hauptwohnsitz in Österreich haben. Zudem müssen Wahlberechtigte spätestens am Wahltag das 16. Lebensjahr vollenden und am Stichtag in die Wählerevidenz/Europa-Wählerevidenz einer österreichischen Gemeinde eingetragen sein. Das passive Wahlrecht haben bei der Europawahl all jene Personen, die selbst wahlberechtigt sind und am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Die Sperrklausel liegt bei 4 %, aufgrund des Sitzzuteilungsverfahrens ist jedoch erst ab einem Stimmanteil von 4,76 % mindestens ein Sitz sicher.
Wahlwerbende Parteien
Um zur Wahl anzutreten, muss eine Wahlpartei die Unterstützungsunterschrift eines Mitglieds des Europaparlaments, dreier Mitglieder des Nationalrates oder von 2.600 Wahlberechtigten vorlegen.
Seit Juni 2023 wurde spekuliert, ob Othmar Karas – der die ÖVP in die Wahlen 2014 und 2019 geführt hat – mit einer eigenen Liste bei den Europawahlen 2024 in Österreich antreten könnte. Am 12. Oktober 2023 gab er bekannt, nicht bei der Wahl mit einer eigenen Liste antreten zu werden. Er wird auch nicht mehr für die ÖVP kandidieren.
Folgende Parteien sind im Nationalrat und im Europaparlament vertreten:
Liste | Wahlpartei | Kurzbe-
zeichnung |
Europapartei | Fraktion im EP | Mandate
Europaparlament |
---|---|---|---|---|---|
1 | Österreichische Volkspartei | ÖVP | EVP | EVP | 7 |
2 | Sozialdemokratische Partei Österreichs | SPÖ | SPE | S&D | 5 |
3 | Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen | FPÖ | MENL | ENF | 3 |
4 | Die Grünen – Grüne Alternative | GRÜNE | EGP | Grüne/EFA | 3 |
5 | NEOS – Das Neue Europa | NEOS | ALDE | ALDE | 1 |
Sonntagsfrage
Im Folgenden sind sämtliche bekannte Umfragewerte sowie die zugehörigen Befragungsdaten aufgeführt:
Veröffentlichung | Institut/Auftraggeber | Befragte | Zeitraum | Methodik1 | ÖVP | SPÖ | FPÖ | GRÜNE | NEOS | Sonst. | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
15.10.2023 | IFDD/APA | 837 | 01.10.–04.10.2023 | O | 25 % | 25 % | 25 % | 14 % | 8 % | 3 % | |
26.05.2019 | Europawahl | — | — | — | 34,6 % | 23,9 % | 17,2 % | 14,1 % | 8,4 % | 1,8 % | |
1 laut den VdMI-Qualitätsrichtlinien sind reine Online-Befragungen für Sonntagsfragen nicht geeignet. T = Telefonisch, O = Online, P = Persönlich |
Einzelnachweise
- ↑ Termin für Europawahl 2024 steht. Abgerufen am 17. Mai 2023.
- ↑ Österreich bekommt weiteren Sitz im EU-Parlament. In: ORF.at. 28. Juli 2023, abgerufen am 28. Juli 2023.
- ↑ Kronen Zeitung: Statt ÖVP: Tritt Karas mit neuer Bürgerliste an? 11. Juni 2023, abgerufen am 8. August 2023.
- ↑ ÖVP, SPÖ und FPÖ bei EU-Wahl laut Umfrage gleich auf. Abgerufen am 15. Oktober 2023 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Österreich - Europawahl 2019. Abgerufen am 15. Oktober 2023.
- ↑ Richtlinie für die Erstellung und Veröffentlichung von Ergebnissen der Wahlforschung – sogenannte „Sonntagsfrage“ - in Medien für alle Wahlgänge. Januar 2017, abgerufen am 15. Oktober 2023.