Fabius Mela (bei den Klassikern häufig nur Mela genannt) war ein Jurist der römischen Kaiserzeit. Gewirkt hatte er in der Zeit von Augustus und dessen Nachfolger Tiberius. Allein Ulpian ist es über die Kompilation der Digesten zu verdanken, dass heute Aufmerksamkeit für ihn besteht, denn er ist in Schriftzeugnissen nur von ihm erwähnt. Vermutungen gehen dahin, er könnte literarisch zu Labeo parallel aktiv gewesen sein. Eine weitere Vermutung, die auf den Geographen Pomponius Mela zurückgeht, besteht dahingehend, Mela sei Spanier gewesen.
Mela findet häufig zitatweise Erwähnung in den Fragmenten der Digesten, ebenso in den libri ad edictum – alle zurückgehend auf Ulpian. Er selbst soll zwar mindestens zehn Bücher verfasst haben, Titel sind aber keine überliefert. Lediglich über Ulpian kann es auch möglich sein, dass juristische Autoren wie Proculus (die Rechtsschule der Sabinianer und Prokulianer bestand noch nicht), Pomponius, Africanus und Venuleius Mela indirekt verwertet haben. Über den direkten Zugang zu Melas Schriften besteht keinerlei schriftlicher Nachweis.
Literatur
- Stephan Brassloff: Fabius 117. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,2, Stuttgart 1909, Sp. 1830 f.
- Paul Krüger: Geschichte der Quellen und Litteratur des Römischen Rechts. 2. Auflage. Leipzig 1912, S. 146 f.
- Otto Lenel: Palingenesia juris civilis. Band 1, 1887–1889. S. 691 ff.