Das Fastnet Race ist eine berühmte Segelregatta für Yachten im Ärmelkanal und in der Keltischen See. Es wird in ungeraden Jahren am Ende der (alljährlichen) Cowes Week ausgetragen.

Geschichte

Einer der Hauptpreise ist der Fastnet Challenge Cup. Von 1957 bis 1999 war das Fastnet-Rennen die Abschlussregatta des Admiral’s Cups. Seit 2001 trägt die Regatta den Namen Rolex Fastnet Race, weil seither Rolex Hauptsponsor des Rennens ist. Das Rennen wird vom Royal Ocean Racing Club (RORC) und der Royal Yacht Squadron ausgerichtet.

Die Regatta über 608 Seemeilen startet im Solent vor Cowes, rundet Land’s End und umrundet den Fastnet Rock vor der Südwestküste Irlands. Sie rundet auf dem Rückweg die Scilly-Inseln und endet in Plymouth. Das Rennen geht über mehrere Tage und ist für Flauten und extreme Wetterlagen berüchtigt. Viele Boote erlitten Havarien.

Im Jahr 1979 endete das Fastnet-Rennen tragisch, als das Regattafeld in einen sehr spät vorhergesagten Orkan geriet. Im Bereich der Labadie-Sandbank kenterten viele Boote. 15 Regattateilnehmer und vier weitere Segler ertranken. Mindestens 75 Yachten kenterten. In der Folge wurden die Sicherheitsregeln verschärft und die Teilnehmerzahl beschränkt. Insbesondere wurde den Schiffsführern mit Nachdruck empfohlen, nur dann eine Rettungsinsel zu besteigen, wenn das Schiff bereits eindeutig sinkt oder unlöschbar brennt; denn von den 24 während des Rennens 1979 aufgegebenen Yachten sanken tatsächlich nur fünf, während Mannschaften in den Rettungsinseln ertranken. Dadurch zeigte sich, dass selbst eine schwer beschädigte Yacht in den meisten Fällen sicherer ist als eine Rettungsinsel. Das Fastnet-Rennen von 1979 gilt als größte Katastrophe des Yachtsports.

1999 war das Fastnet Race zum letzten Mal Abschlussregatta des Rennens um den Admiral’s Cups, das in der Folge mehrfach abgesagt wurde.

Der Start des Rennens 2007 wurde auf Grund der Wetterlage um 25 Stunden verschoben. Es war die erste Startverschiebung in der Geschichte des Rennens. Sturmböen und schwerer Seegang führten zu zahlreichen Schäden und zur Aufgabe des Rennens bei 207 der 271 gestarteten Schiffe. Mike Slades Icap Leopard 3 (Baujahr 2007) stellte unter diesen Bedingungen mit 44 Stunden und 18 Minuten einen neuen Streckenrekord auf. Berechneter Sieger wurde Ger O’Rourke mit Chieftain.

Liste der Sieger

Sieger nach berechneter Zeit

JahrYachtFlaggeEignerKonstrukteur
1925Jolie Brise Vereinigtes KönigreichLt Cdr E. G. MartinAlexandre Pâris
1926Ilex Vereinigtes KönigreichRoyal EngineersCharles E. Nicholson
1927Tally Ho Vereinigtes KönigreichLord StalbridgeAlbert Strange
1928Niña Vereinigte StaatenPaul HammondStarling Burgess
1929Jolie Brise Vereinigtes KönigreichBobby SomersetAlexandre Pâris
1930Jolie Brise Vereinigtes KönigreichBobby SomersetAlexandre Pâris
1931Dorade Vereinigte StaatenOlin StephensSparkman & Stephens
1933Dorade Vereinigte StaatenOlin StephensSparkman & Stephens
1935Stormy Weather Vereinigte StaatenOlin StephensSparkman & Stephens
1937Zeearend NiederlandeKees BruynzeelSparkman & Stephens
1939Bloodhound Vereinigtes KönigreichIke BellCamper & Nicholsons
1947Myth of Malham Vereinigtes KönigreichCapt. J.H.IllingworthJohn Laurent Giles
1949Myth of Malham Vereinigtes KönigreichCapt. J.H.IllingworthJohn Laurent Giles
1951Yeoman Vereinigtes KönigreichOwen AisherCamper & Nicholsons
1953Favona Vereinigtes KönigreichSir Michael NewtonRobert Clark
1955Carina Vereinigte StaatenDick NyePhilip Rhodes
1957Carina Vereinigte StaatenDick NyePhilip Rhodes
1959Anitra SchwedenSven HansenSparkman & Stephens
1961Zwerver II NiederlandeOtto van der VormSparkman & Stephens
1963Clarion of Wight Vereinigtes KönigreichDerek Boyer DFCSparkman & Stephens
1965Rabbit Vereinigte StaatenDick CarterDick Carter
1967Pen Duick III FrankreichÉric TabarlyÉric Tabarly
1969Red Rooster Vereinigte StaatenDick CarterDick Carter
1971Ragamuffin AustralienSyd FischerSparkman & Stephens
1973Saga BrasilienErling LorentzenSparkman & Stephens
1975Golden Delicious Vereinigtes KönigreichRichard & Harvey BagnallRon Holland
1977Imp Vereinigte StaatenDavid AllenRon Holland
1979Tenacious Vereinigte StaatenTed TurnerSparkman & Stephens
1981Mordicus FrankreichTaylor and VolterysMauric/Gaubert
1983Shamrock NiederlandeMaller & SnoerenHellevoetsluis
1985Panda Vereinigtes KönigreichPeter WhippPhilippe Briand
1987Juno III Vereinigtes KönigreichM. PeacockRob Humphries
1989Great News Vereinigte StaatenJohn Calvert-Jones/Tom BlackallerBruce Farr
1991Min-O-Din Vereinigtes KönigreichJohn Humphries/Matt HumphriesDavid Thomas
1995Nicorette SchwedenLudde IngvallRibadeau-Dumas/Simonis Voogd
1997Royal Blue SchwedenGunnar EkdahlRibadeau-Dumas/Simonis Voogd
1999Whirlpool-Europe 2 FrankreichCatherine ChabaudMarc Lombard
2001Tonnerre de Breskens NiederlandePiet VroonLutra Design Group
2003Nokia Vereinigtes KönigreichCharles DunstoneReichel/Pugh
2005Iromiguy FrankreichJean-Yves ChateauRon Holland
2007Chieftain IrlandGer O’RourkeBruce Farr
2009Rán 2 Vereinigtes KönigreichNiklas ZennströmFriedrich Judel Rolf Vrolijk
2011Rán 2 Vereinigtes KönigreichNiklas ZennströmJudel/Vrolijk
2013Night and Day FrankreichPascal LoisonJacques Valer
2015Courrier Du Leon FrankreichGéry TrentesauxJacques Valer
2017Lann Ael 2 FrankreichDidier GaudouxJoubert-Nivelt
2019Wizard Vereinigte StaatenDavid and Peter Askew
2021Sunrise Vereinigtes KönigreichTom Kneen
2023Caro SchweizMaximilian KlinkBotin Partners

First Ship Home

Mit First Ship Home wird diejenige Regattayacht bezeichnet, die als erste Yacht die Ziellinie überquert (engl.: line honours winner).

JahrYachtFlaggeEignerKonstrukteurgesegelte Zeit
1925Jolie Brise Vereinigtes KönigreichLt Cdr E. G. MartinAlexandre Pâris6d 3h
1926Halloween Vereinigtes KönigreichCol J. F. N. BaxendaleWilliam Fife III.3d 19h 5m
1927La Goleta Vereinigte StaatenR. St. L. BeverleyAlden
1928Niña Vereinigte StaatenPaul HammondStarling Burgess
1929Jolie Brise Vereinigtes KönigreichBobby SomersetAlexandre Pâris
1930Jolie Brise Vereinigtes KönigreichBobby SomersetAlexandre Pâris
1931Patience Vereinigtes KönigreichH. E. WestCharles Nicholson
1935Kismet III Vereinigtes KönigreichWilliam Fife III.
1937Bloodhound Vereinigtes KönigreichIsaac BellCharles Nicholson
1939Nordwind Deutsches ReichKriegsmarineHenry Gruber
1947Latifa Vereinigtes KönigreichMichael MasonWilliam Fife III.
1949Latifa Vereinigtes KönigreichMichael MasonWilliam Fife III.
1953Bloodhound Vereinigtes KönigreichIsaac BellCharles Nicholson
1955Mare Nostrum SpanienSparkman & Stephens
1979Condor of Bermuda BermudaBob BellJohn Sharp2d 23h 25m
1981Condor BermudaBob BellRon Holland
1983Condor BermudaBob BellRon Holland
1985Nirvana Vereinigte StaatenMarvin GreenDave Pedrick2d 12h 34m
1989Steinlager II NeuseelandPeter BlakeBruce Farr
1995Nicorette SchwedenLudde IngvallRibadeau-Dumas/Simonis Voogd
1999RF Yachting NeuseelandRoss FieldBruce Farr2d 5h 8m
2001Stealth ItalienGianni AgnelliFrers2d 10h 58m
2003Alfa Romeo I NeuseelandNeville ChrichtonReichel/Pugh2d 9h 2m 0s
2005Maximus NeuseelandEBS YachtingGreg Elliott2d 20h 2m 7s
2007ICAP Leopard Vereinigtes KönigreichMike SladeBruce Farr1d 20h 18m 53s
2009ICAP Leopard Vereinigtes KönigreichMike SladeBruce Farr2d 11h 9min 36s
2011Banque Populaire V FrankreichLoick PeyronVPLP1d 8h 48m 46s
2013Spindrift 2 FrankreichYann Guichard und Dona BertarelliVPLP1d 14h 53m 58s
2015Spindrift 2 FrankreichYann Guichard und Dona BertarelliVPLP2d 10h 57m 41s
2017Concise 10 Vereinigtes KönigreichTony LawsonVPLP1d 18h 55m 00s
2019Gitana 17 FrankreichCyril DardashtiGuillaume Verdier1d 04h 02m 26s
2021Maxi Edmond de Rothschild FrankreichGuillaume Verdier1d 9h 15m 54s

Literatur

  • Nick Ward / Sinéad O’Brien, Allein mit dem Tod. Eine verschwiegene Tragödie vom Fastnet Race 1979. 1. Aufl. Bielefeld, 2009, ISBN 978-3-7688-2548-1
  • Svante Domizlaff, Yachten im Orkan: Das Fastnet-Rennen 1979. 1. Auflage. Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1090-9
  • John Rousmaniere, Sturm Stärke 10 – Der Schwarze Tag von FASTNET. Bielefeld 1986, ISBN 3-7688-0533-6
Commons: Fastnet Race – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Royal Ocean Racing Club. Abgerufen am 25. Juli 2023 (englisch, Offizielle Webseite des Royal Ocean Racing Clubs, Veranstalter des Fastnet-Rennens).

Einzelnachweise

  1. Website: regattanews.com Karte des Regattakurses, abgerufen am 5. September 2015
  2. Admiral's Cup 1979: Katastrophe in der Irischen See. Abgerufen am 18. März 2019.
  3. John Rousmaniere: Revisiting Lessons from the Fastnet. SailNet.com, Januar 2000, abgerufen am 25. November 2013.
  4. d = Tag, h = Stunden, m = Minuten, s = Sekunden
  5. website transatlanticrace.org Yachtportrait Nordwind, (englisch), abgerufen am 11. September 2015
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