Adolf Felix Reichardt (* 1. August 1869 in Leipzig; † 8. November 1927 in Dresden) war ein sächsischer Generalmajor.
Leben
Karriere
Reichardt trat gegen 1888 in das Pionier-Bataillon Nr. 12 der sächsischen Armee ein und wurde am 20. November 1888 zum Fähnrich ernannt. Am 7. September 1889 erfolgte seine Beförderung zum Leutnant und am 30. März 1895 die zum Oberleutnant im Bataillon. 1901 wurde er unter Verwendung beim Großen Generalstab in Berlin zum sächsischen Generalstab befehligt und in dieser Eigenschaft am 23. März 1901 zum Hauptmann befördert. Am 1. April 1904 wurde er dann zum Generalstab des XII. (I. Königlich Sächsischen) Armee-Korps abkommandiert und blieb bis 1905 in dieser Position. Er wurde dann als Kompaniechef der 4. Kompanie in das Pionier-Bataillon Nr. 12 zurückversetzt.
Am 21. Mai 1907 wurde er zum preußischen Ingenieur-Komitee befehligt und in dieser Position am 27. März 1909 zum Major befördert. Am 8. August 1911 wurde er in den Generalstab des XII. (I. Königlich Sächsischen) Armee-Korps abkommandiert. Nachfolgend wurde er am 23. September 1913 als Bataillonskommandeur in das Infanterie-Regiment „Kronprinz“ (5. Königlich Sächsisches) Nr. 104 unter Oberst Rudolph Hammer versetzt. In dieser Eigenschaft erfolgte am 20. April 1914 seine Beförderung zum Oberstleutnant. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er im August 1914 von seiner Position enthoben und als Chef des Generalstabes in das XXVII. Reserve-Korps versetzt. Im Dezember desselben Jahres wurde er Chef des Generalstabes der Etappeninspektion des AOK 3. Einige Monate später wurde er am 25. Februar 1915 Regimentskommandeur des Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 23. In dieser Eigenschaft konnte er als Kommandeur eines Vogesenabschnittes bei Badonviller den Ausbau der Stellung deutlich fördern und die Linie des II. Bataillons vorschieben ohne größerere Verluste zu erhalten. Er wurde dafür am 20. Oktober 1915 mit dem Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet. Am 17. Januar 1916 wurde er zum Oberst befördert und wurde im Dezember 1916 Chef des Generalstabes des XIX. (II. Königlich Sächsisches) Armee-Korps. Er konnte sich Anfang 1917 erneut auszeichnen; er konnte einen materiell überlegenen Großangriff der englischen Truppen unter größter Umsicht abhalten. Im Juni desselben Jahres koordinierte er zahlreiche Divisionen und veranlasste mit zahlreichen offensiven Stößen, bedrängte kämpfende Truppen zu entlasten. Er wurde dafür am 3. Juli 1917 mit dem Kommandeurkreuz II. Klasse des Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet. Er blieb bis zum 31. März 1918 Chef des Generalstabes und wurde am 1. April 1918 Brigadekommandeur der 88. Infanterie-Brigade und führte diese auch nach der Novemberrevolution und dem Waffenstillstand von Compiègne bis zum 10. Januar 1919. Er wurde darauf in das sächsische Ministerium für Militärwesen befehligt, erhielt am 20. April den Charakter eines Generalmajors und wurde ab dem 24. April 1919 als Abteilungschef im Ministerium verwendet. Nachfolgend übernahm er ab dem 1. Oktober 1919 die Reichswehr-Brigade Nr. 12 und kommandierte diese bis 1920, wonach er zum Chef der sächsischen Landespolizei ernannt wurde. Er trat aus Gesundheitsgründen bis 1921 von seiner Position zurück.
Einzelnachweise
- ↑ SLUB Dresden: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden. Abgerufen am 18. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 28.09.1921. Abgerufen am 18. Juli 2023 (deutsch).