Filziges Herzgespann | ||||||||||||
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Filziges Herzgespann (Chaiturus marrubiastrum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Chaiturus | ||||||||||||
Ehrh. ex Willd. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Chaiturus marrubiastrum | ||||||||||||
(L.) Ehrh. ex Rchb. |
Das Filzige Herzgespann (Chaiturus marrubiastrum), auch Andorn-Herzgespann, Andorn-Löwenschwanz, Falscher Andorn oder Katzenschwanz genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Chaiturus innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Es ist die einzige Art dieser Gattung.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Das Filzige Herzgespann ist eine zweijährige, seltener einjährige Pflanze, die 50 bis 100 (bis 200) Zentimeter hoch wird. Ihre Sprosse sind einfach oder ästig. Die Stängel sind schwach flaumig behaart oder kahl. Die Laubblätter sind alle in einen kurzen Stiel verschmälert, sie sind eiförmig-lanzettlich, etwa 4 Zentimeter lang und 1 Zentimeter breit. Ihr Rand besitzt wenige und grobe Sägezähne. Die Blattspreite ist oberseits fast kahl, unterseits schwach grauflaumig behaart und hat unterseits stark hervortretende Bogennerven. Die obersten Hochblätter sind lanzettlich und oft ganzrandig.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen in kugeligen, bis 1,5 Zentimeter breiten, viel- und dichtblütigen Scheinquirlen zu 10 und mehr übereinander. Diese Blütenquirle sind durch etwa 3 bis 5 Zentimeter lange Internodien getrennt und haben dornige herabgebogene Deckblätter. Der Kelch ist röhrig-glockig, 6 bis 7 Millimeter lang mit 10 Nerven und mit dreieckigen, in starr auswärts abstehende Grannen auslaufende Kelchzähne. Die Blütenkrone ist kürzer oder nur wenig länger als der Kelch; sie ist bleichrosa und flaumig behaart. Die Oberlippe erreicht meist die Spitzen der Kelchzähne nicht. Die Blütenröhre ist gerade und ohne Haarkranz. Die Oberlippe ist deutlich gewölbt, die Unterlippe ist in 3 gleichartige Zipfel gespalten. Die Staubblätter ragen aus dem Kronschlund kaum hervor. Die Klausen sind etwa 2 Millimeter lang, schwarz und oben behaart. Die Blütezeit ist Juli bis August.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.
Vorkommen
Das Filzige Herzgespann kommt von Europa bis Xinjiang vor. Es ist eine „Stromtalpflanze“ (mit Bindung an Stromtäler). Es gibt ursprüngliche Fundangaben von Spanien, Deutschland, Italien, Polen, der früheren Tschechoslowakei, Österreich, dem früheren Jugoslawien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Belarus, der Ukraine, Russland, der Türkei, dem Kaukasusraum, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Xinjiang. In Frankreich und in Nordamerika ist die Art ein Neophyt. Die Art gedeiht an Wegen, auf Schuttplätzen, an Waldrändern auf sommerwarmen, frischen, meist kalkreichen Lehm- oder Tonböden. Sie kommt vor allem vor in Gesellschaften des Verbands Senecion fluviatilis, auch in Gesellschaften der Ordnung Convolvuletalia oder der Klasse Artemisietea.
Ökologie
Bei den Blüten findet sowohl Selbstbestäubung als auch Bestäubung durch Bienen und Hummeln statt.
Taxonomie
Das Filzige Herzgespann wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus 2, S. 584 als Leonurus marrubiastrum erstbeschrieben. Die Art wurde 1831 von Jakob Friedrich Ehrhart in Ludwig Reichenbachs Flora germanica excursoria S. 317 als Chaiturus marrubiastrum (L.) Ehrh. ex Rchb. in die Gattung Chaiturus gestellt. Ein Synonym ist Leonurus marrubifolius St.-Lag.
Einzelnachweise
- 1 2 3 Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 4. Verlag Carl Hanser, München 1964. S. 2390–2391.
- 1 2 3 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 805.
- ↑ Datenblatt Chaiturus marrubiastrum bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.