Finger-Zahnwurz | ||||||||||||
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Finger-Zahnwurz (Cardamine pentaphyllos) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cardamine pentaphyllos | ||||||||||||
(L.) Crantz |
Die Finger-Zahnwurz (Cardamine pentaphyllos) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schaumkräuter (Cardamine) innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Finger-Zahnwurz ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 50 Zentimetern. Das waagrecht kriechende Rhizom ist fleischig.
Es sind meist drei wechselständige Stängelblätter vorhanden, wobei die unteren fünfzählig gefingert sind, während das obere dreizählig gefingert ist. Die Teilblättchen sind lanzettlich bis eiförmig und gezähnt.
Generative Merkmale
Der traubige Blütenstand enthält meist 8 bis 17 Blüten, die die Blätter überragen.
Die zwittrige Blüte ist vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier Kelchblätter sind 7 bis 10 Millimeter lang und besitzen einen violetten Hautrand. Die meist violetten Blütenkronblätter sind 15 bis 25 Millimeter lang.
Die Fruchtstiele sind 10 bis 35 Millimeter lang und stehen waagrecht ab. Die Schoten sind 4 bis 7 Millimeter lang und 3 bis 4 Millimeter breit und durch einen 7 bis 10 Millimeter langen Griffel zugespitzt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.
Ökologie
Bei der Finger-Zahnwurz um einen sommergrünen Geophyten. Die Laubblätter bleiben bis September oder Oktober grün. Die vegetative Vermehrung ist durch Teilung der Rhizome möglich.
Die Finger-Zahnwurz ist eine Schatten ertragende, mehr oder weniger montan wachsende Waldpflanze.
Ihre Blütezeit liegt zwischen April und Juni. Es findet Insektenbestäubung und Selbstbestäubung statt.
Die Samenreife erfolgt meist im August. Die Samen werden bei der Reife durch schnelles Aufrollen der Klappen von unten nach oben fortgeschleudert.
Die Keimung der Samen kann wohl nur in mullhaltigen Böden erfolgen.
Vorkommen
Die Finger-Zahnwurz ist ein westlich-alpines Florenelement. Sie gedeiht in den Pyrenäen, Cevennen, Vogesen, Alpen, im Alpenvorland, Schwarzwald, in der schwäbischen Südwestalb sowie im Französischen und Schweizer Jura.
Die Finger-Zahnwurz braucht gut durchsickerten, nährstoffreichen, humosen, steinigen Lehmboden, der sogar leicht sauer sein kann, aber der eine gute Mullauflage aufweisen sollte. Sie besiedelt Schluchtwälder, besonders das Fraxino-Aceretum-pseudoplatani und krautreiche, feuchte Laubwälder. Sehr selten, aber oft in lockeren, zuweilen in individuenreichen Beständen findet man sie in Deutschland auf der Baar, am Hochrhein, im Hegau und im Alpenvorland; die Finger-Zahnwurz steigt hier kaum zu einer Höhenlage von bis zu 1500 Metern auf. In den Alpen steigt sie zu einer Höhenlage von bis zu 1700 Metern, in den Pyrenäen bis 2160 Metern auf.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+ (feucht), Lichtzahl L = 2 (schattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3 (montan), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung erfolgte unter dem Namen (Basionym) Dentaria pentaphyllos durch Carl von Linné. Die Neukombination zu Cardamine pentaphyllos (L.) Crantz wurde 1769 durch Heinrich Johann Nepomuk von Crantz in Cl. Crucif. Emend. 127 veröffentlicht.
Literatur
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 2: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Dilleniidae): Hypericaceae bis Primulaceae. 2. erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3323-7.
- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage, Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. 2. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, Band 3, ISBN 3-440-08048-X.
Einzelnachweise
- 1 2 3 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 462.
- ↑ Friedrich Markgraf: Familie Cruciferae. S. 224–226. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV, Teil 1, Verlag Carl Hanser, München 1958.
- ↑ Cardamine pentaphyllos (L.) Crantz In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 14. März 2021.