Type D
„Flexity Wien“
D 332 am Westbahnhof
Nummerierung: 301–419 (optional 37 weitere); geliefert wurden bis September 2023 nur 301–360
Anzahl: 119 (optional 37 weitere)
Hersteller: Alstom
bis 2021: Bombardier Transportation
Baujahr(e): 2017 (W.-Nr. 301)
2018 (W.-Nr. 302)
2019 (W.-Nr. 303–307)
2020 (W.-Nr. 308–318)
2021 (W.-Nr. 319–326)
2022 (W.-Nr. 327–340)
2023 (W.-Nr. 341–360)
Gattung: Flexity
Spurweite: 1435 mm (Regelspur)
Länge: 33,8 m
Höhe: 3,40 m
Breite: 2,38 m
Leermasse: 42 t
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Stromsystem: 600 V =
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 8
Antrieb: Elektrisch
Sitzplätze: 62
Stehplätze: 149
Fußbodenhöhe: 215 mm
Niederfluranteil: 100 %

Die Flexity Wien (Eigenbezeichnung FLEXITY Wien) sind niederflurige Straßenbahnwagen der Flexity-Reihe von Alstom (bis 2021 Bombardier Transportation). Sie sind eine Weiterentwicklung des Grundtyps Adtranz Incentro.

Allgemeines

Im Herbst 2013 schrieben die Wiener Linien die Beschaffung der nächsten Fahrzeuggeneration neu aus. Ende 2014 wurde dann die Bestellung von 119 Einheiten des Grundtyps Bombardier Flexity bekanntgegeben. Die Auslieferung soll in den Jahren 2018 bis 2026 erfolgen. Die Order mit einem Auftragsvolumen von 562 Millionen Euro umfasst auch einen Wartungsvertrag und eine Option auf weitere 37 Einheiten. Der Vergabe vorangegangen war eine erfolglose Beschwerde der unterlegenen Firma Siemens gegen die Entscheidung beim Verwaltungsgericht Wien. Intern trägt die Baureihe Flexity Wien die Typenbezeichnung „D“.

Aufbau

Die auf dem Typ Adtranz Incentro basierenden Straßenbahnwagen sind fünfteilige Multigelenkwagen in Einrichtungsbauart. Sie werden in einer einheitlichen Länge von 34 Metern geliefert und weisen sechs Doppeltüren auf – eine weniger als die Langversion des zuletzt beschafften Typs ULF. Um ebenerdiges Einsteigen zu garantieren, beträgt die Einstiegshöhe eines 211 Personen fassenden Triebwagens 215 Millimeter. Wegen des mit 21 % im Vergleich zu den Typen E2 und ULF geringeren Sitzplatzanteils wurden die Flexity kritisiert.

Betrieb

Die im Werk Wien gefertigten Gelenkwagen werden seit Ende 2017 an die Wiener Linien ausgeliefert, der erste Zug war zwischen Dezember 2018 und August 2019 vom Betriebsbahnhof Favoriten aus auf der Linie 67 im Einsatz. Seit September 2019 wurden die bis dahin abgenommenen fünf Züge auf der Linie 6 eingesetzt. Bis Ende 2019 hätten nach ursprünglicher Planung 16 Fahrzeuge in Betrieb sein sollen, tatsächlich waren sieben ausgeliefert und sechs in Betrieb. Seit 7. September 2020 wird ein Teil der Ausläufe der Linie 11 (faktischer Nachfolger der Linie 67) mit Flexitys bestritten. Seit 6. April 2021 werden die Garnituren des Types Flexity auch auf der Wiener Ringstraße als Linie 71 eingesetzt – seit 14. Februar 2022 außerdem auf dem Gürtel als Linie 18. Seit dem 5. September 2022 sind drei Flexitys im Betriebsbahnhof Rudolfsheim stationiert, aber sie werden vorerst nur auf der Straßenbahnlinie 18 eingesetzt, weil die Züge dieser Linie von den Betriebsbahnhöfen Favoriten und Rudolfsheim gestellt werden. Seit 9. Jänner 2023 werden 6 Flexity-Garnituren auf der Straßenbahnlinie 60 eingesetzt. Seit 3. Juli 2023 wird die Linie 49 teilweise mit Flexitys betrieben. Ab 4. September 2023 werden die Flexitys auch auf der Linie 46 eingesetzt, der Auslauf der Linie 46 soll ausschließlich mit Flexitys bestritten werden.

Probleme im März 2020

Im März 2020 waren sämtliche Flexity-Einheiten abgestellt. Als Grund wurden von den Wiener Linien „Unregelmäßigkeiten bei den Antrieben“ genannt. Nach Nachbesserungen durch Bombardier waren bereits sechs Tage nach der Abstellung wieder drei der zu diesem Zeitpunkt sieben ausgelieferten Flexitys im Netz unterwegs.

Testeinsatz in Graz

Am 15. Oktober 2019 wurde der Triebwagen 306 für Testfahrten im Netz der Graz Linien nach Graz transportiert. Auf Grundlage dieser und weiterer Testfahrten mit Münchner Avenios soll die nächste Fahrzeuggeneration für die Straßenbahn Graz ausgeschrieben werden. Dazu wurde das Fahrzeug von Bombardier mit grünen Folien und den Werbesprüchen „I man i tram - a neicha Cityrunner fia Graz“ und „Aus Österreich für Österreich“ beklebt.

Commons: Straßenbahn Wien Type D – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Keine neuen ULFs: Auftrag für Bims neu ausgeschrieben. Kurier, 29. Oktober 2013.
  2. Wiener Linien: Bombardier erhält Auftrag für neue Bim-Generation, der Standard, 1. Dezember 2014
  3. Ab 2018 sind die neuen Flexity-Bims unterwegs, Kurier, 2. Februar 2015
  4. Bim-Deal: Siemens blitzte mit Einspruch ab Meldung des ORF vom 22. Jänner 2015
  5. Type D Straßenbahnjournal. Abgerufen am 5. Januar 2019.
  6. Flexity – Die neue Bim für Wien. Wiener Linien, abgerufen am 2. März 2018.
  7. Sitzplätze in „Öffis“ werden weniger. In: wien.ORF.at. Österreichischer Rundfunk, 26. Mai 2018, abgerufen am 1. Oktober 2022.
  8. Wiener "Flexity"-Straßenbahn fährt ab 6. Dezember regulär. In: Die Presse. Abgerufen am 30. November 2018.
  9. Type D. Abgerufen am 30. Dezember 2019.
  10. Flexity-Bims verspäten sich. ORF, abgerufen am 30. Dezember 2019.
  11. Type D – Straßenbahnjournal-Wiki. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
  12. zwei weitere Flexity in Betrieb gegangen. In: Instagram. viennatram, 3. September 2022, abgerufen am 3. September 2022.
  13. Hier kommt der Flexity. Abgerufen am 28. Dezember 2022.
  14. Wiener Linien ziehen alle Flexity-Straßenbahnen aus dem Verkehr.
  15. Testlauf: Straßenbahnen aus Wien fahren seit heute durch Graz auf kleinezeitung.at
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