Francesco Mauro (* 3. März 1887 in Domodossola; † 13. Januar 1952 in Mailand) war ein italienischer Ingenieur, Unternehmer, Abgeordneter und Sportfunktionär.

Leben

Während des Studiums in Mailand spielte er Fußball, sein jüngerer Bruder Giovanni Mauro war jedoch der bessere Spieler. Mauro engagierte sich als Bergsteiger im Club Alpino Italiano. Nach dem Diplom als Ingenieur für Elektrotechnik am Polytechnikum Mailand, wo er später auch als Dozent arbeitete, setzte er sich mit der Elektrifizierung Norditaliens auseinander. Von ihm stammen grundsätzliche Arbeiten über die Lagerung und die Kühlung von Obst und landwirtschaftlichen Produkten, über die Elektrifizierung von Bergbahnen und verbesserte Arbeitsorganisation durch elektrisch betriebene Fließbänder.

Um entsprechende öffentlich finanzierte Aufträge zu bekommen, engagierte er sich in Politik und Sport. So wurde er in die technische Kommission des Fußballverbandes der Lombardei gewählt und wurde Sportwart von Inter Mailand. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er kommissarischer Vorsitzende zunächst des Regionalverbandes, dann des Italienischen Fußballverbandes (FIGC). Von 1921 bis 1923 stand er dem Olympischen Komitee Italiens vor und war von 1920 bis 1923 Präsident von Inter Mailand, von 1921 bis 1924 Abgeordneter im Italienischen Abgeordnetenhaus. Als konservativer Unternehmer stand er den Faschisten nahe, ohne sich in deren Partei Partito Nazionale Fascista (PNF) zu engagieren, so dass er nach einer Legislaturperiode wieder ausschied und sich im Unternehmerverband engagierte. Dieser wurde in die Arbeitsorganisation Opera Nazionale Dopolavoro integriert. Er stand auch dem internationalen Unternehmerverband der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) vor. Er reiste in die USA, um von der dortigen Arbeitsorganisation des Taylorismus zu lernen.

Zum 50. Jahrestag des FIGC im Jahr 1948 wurde er mit dem Titel Pioneer des italienischen Fußballs ausgezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Cinquant'anni di vita della sezione di Milano : 1873-1923 / Club alpino italiano ; scritti di F. Mauro ..,Milano : Bertieri e Vanzetti, 1923
  2. Giuliana Gemelli: Alle origini dell’ingegneria gestionale in Italia. Francesco Mauro e il Politecnico di Milano: dal taylorismo ai sistemi compless, S. 48–83. In: Benito Brunelli & Giuliana Gemelli (Hrsg.): All’origine dell’ingegneria gestionale in Italia Materiali per un cantiere di ricerca. Bologna 1998. http://www.biblioteche.unibo.it/ingegneria/immagini/inggestionale_1998.
  3. Impianti frigoriferi rurali per la conservazione della frutta ; Gli isolamenti degli impianti frigoriferi e le applicazioni alle strutture in cemento armato ; Origini e finalità della stazione sperimentale del freddo in Milano ; Norme per la prova ed il controllo dei termometri ; Numero, potenzialità e distribuzione degli impianti frigoriferi nel regno d'Italia e sue colonie per l'anno 1922 ; Grandi frigoriferi italiani / Francesco Mauro. Pavia tipografia succ. Fusi, 1920-1923
  4. L'automatismo nell'elettrotrazione e l'elettrificazione della Ferrovia Porto San Giorgio-Fermo-Amandola / Francesco Mauro, Felice Fiorentini Milano : Bertieri, 1928
  5. Arnd Krüger: Sport im faschistischen Italien (1922–1933). In: G. Spitzer, D. Schmidt (Hrsg.): port zwischen Eigenständigkeit und Fremdbestimmung. Festschrift für Prof. Dr. Hajo Bernett. P. Wegener, Bonn 1986, S. 213–226.
  6. http://storia.camera.it/deputato/francesco-mauro-18870303
  7. Thomas Cayet: The ILO and the iMi: A Strategy of Influence on the Edges of the League of Nations, 1925-1934. In: J. Van Daele (Hrsg.): ILO histories : essays on the International Labour Organization and its impact on the world during the twentieth century. ISBN 978-3-0343-0516-7, S. 256
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