Frankenau-Unterpullendorf Frakanava-Dolnja Pulja | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Oberpullendorf | |
Kfz-Kennzeichen: | OP | |
Hauptort: | Unterpullendorf | |
Fläche: | 29,95 km² | |
Koordinaten: | 47° 27′ N, 16° 36′ O | |
Höhe: | 243 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.090 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 7361, 7452 | |
Vorwahlen: | 02615, 02612 | |
Gemeindekennziffer: | 1 08 03 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Frankenau 108 7361 Frankenau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Paul Fercsak (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (19 Mitglieder) |
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Lage von Frankenau-Unterpullendorf Frakanava-Dolnja Pulja im Bezirk Oberpullendorf | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Frankenau-Unterpullendorf (kroatisch Frakanava-Dolnja Pulja, ungarisch Frankó-Alsópulya, Romani Telutni Pulja) ist eine Gemeinde im Bezirk Oberpullendorf, Burgenland, Österreich mit 1090 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023), von denen ca. 80 % der Volksgruppe der Burgenland-Kroaten angehören.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland am Stooberbach. Im Ortsgebiet von Unterpullendorf befindet sich auch der geografische Mittelpunkt des Burgenlands.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):
- Frankenau (414)
- Großmutschen (144)
- Kleinmutschen (91)
- Unterpullendorf (441)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Frankenau, Großmutschen, Kleinmutschen und Unterpullendorf.
Eingemeindungen
Seit der Gemeindezusammenlegung im Jahre 1971 gibt es vier Ortsteile, Frankenau/Frakanava, Großmutschen/Mučindrof, Kleinmutschen/Pervane und Unterpullendorf/Dolnja Pulja.
Nachbargemeinden
Oberpullendorf | Großwarasdorf | Nikitsch |
Steinberg-Dörfl | Lutzmannsburg | |
Mannersdorf an der Rabnitz | Ungarn |
Geschichte
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern lagen die heutigen Orte Frankenau und Unterpullendorf dann in der Provinz Pannonia.
Das Landesmuseum Burgenland hat in den Jahren 2000 und 2001 gemeinsam mit dem Vienna Institute for Archaeological Science (VIAS) in der Ried „Zerrwald“ von Unterpullendorf Grabungen vorgenommen und dort ein Bergbaugebiet der Latènezeit erforscht. In zwei kleineren Pingen (Bodenvertiefungen durch Bergbautätigkeiten) wurde der dort aufgefundene Abraum zwecks Datierung untersucht, eine große Pinge wurde bis in eine Tiefe von 6,5 m ergraben, um die Schachtsohle und damit den Abbauort zu erreichen.
Die ehemals selbstständigen Orte gehörten wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 mussten aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest die ungarischen Ortsnamen Frankó bzw. Alsópulya verwendet werden.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Die Orte gehören seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Frankenau Allerheiligen
- Katholische Pfarrkirche Unterpullendorf
- Filialkirche Großmutschen
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von 1999 bis 2010 halbierte sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe. Während sich die Anzahl der Haupterwerbsbetriebe von 14 auf 16 leicht erhöhte, ging die Anzahl der Nebenerwerbsbetriebe um zwei Drittel zurück.
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige 2) | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 39 | 80 | 22 | 20 |
Produktion | 11 | 6 | 22 | 25 |
Dienstleistung | 45 | 36 | 93 | 81 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, 2) Erwerbstätige am Arbeitsort
Berufspendler
Von den 512 Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in Frankenau-Unterpullendorf wohnten, arbeiteten 78 in der eigenen Gemeinde, 434 pendelten aus. Von anderen Gemeinden pendelten 59 Arbeitnehmer ein.
Bildung
In der Gemeinde befinden sich ein Kindergarten und eine Volksschule.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 19 Mitglieder.
Partei | 2022 | 2017 | 2012 | 2007 | 2002 | 1997 | ||||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
ÖVP | 381 | 40,88 | 8 | 568 | 61,41 | 12 | 534 | 53,83 | 10 | 460 | 49,09 | 10 | 497 | 54,14 | 11 | 584 | 65,47 | 13 |
SPÖ | 322 | 34,55 | 7 | 295 | 31,89 | 6 | 394 | 39,72 | 8 | 408 | 43,54 | 8 | 266 | 28,98 | 6 | 238 | 26,68 | 5 |
MiT | 133 | 14,27 | 2 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||||
FBL | 96 | 10,30 | 2 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||||
Grüne | nicht kandidiert | 62 | 6,70 | 1 | 64 | 6,45 | 1 | 69 | 7,36 | 1 | 111 | 12,09 | 2 | nicht kandidiert | ||||
FPÖ | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 44 | 4,79 | 0 | 70 | 7,85 | 1 | ||||||||
Wahlberechtigte | 1158 | 1167 | 1184 | 1146 | 1128 | 1118 | ||||||||||||
Wahlbeteiligung | 84,54 % | 85,95 % | 88,94 % | 87,17 % | 87,50 % | 90,25 % |
Bürgermeister
Amtierender Bürgermeister ist Paul Fercsak (SPÖ). Bei der Wahl 2022 konnte kein Kandidat im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen erreichen. Bei der Stichwahl siegte Paul Fercsak (SPÖ) mit 50,6 Prozent der Stimmen gegen die amtierende Bürgermeisterin Angelika Mileder (ÖVP).
Nach dem Rücktritt von Anton Blazovich (ÖVP), der seit 2007 der Gemeinde vorstand, wurde Angelika Mileder (ÖVP) am 21. April 2017 vom Gemeinderat zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde Mileder mit 65,12 % im Amt bestätigt. Ihr Mitbewerber Paul Fercsak (SPÖ), der seit 2007 Vizebürgermeister war, kam auf 34,88 % der gültigen Stimmen.
In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Johann Mersits (ÖVP) zum Vizebürgermeister gewählt. Nachdem dieser im Amt verstarb, wurde Stefan Nemeth zum Vizebürgermeister gewählt.
Wappen
Am 4. Oktober 2010 wurde der Gemeinde das Wappen verliehen.
Blasonierung: „In Gold über blauem, mit vier goldenen Wellenfäden belegtem Wellenschildfuß wachsend ein durchgehender roter Baum mit vier blattlosen Ästen, deren Enden vorne mit einem rückgewandten offenen Buch und einem Herz, hinten mit einer fünfblättrigen Rose und einer Pflugschar besteckt sind.“ Gemäß § 4 Abs. 4 Bgld. GemO 2003 werden die vom Gemeinderat der Gemeinde Frankenau-Unterpullendorf festgesetzten Gemeindefarben „Rot-Gold“ genehmigt. |
Persönlichkeiten
- Elfriede Krismanich (* 1940), Politikerin und AHS-Lehrerin, 1987 Vizebürgermeisterin von Frankenau-Unterpullendorf
- Anton Leopold (1928–2021), Burgenländisch-kroatischer Schriftsteller, zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Schulbüchern. Mitglied des Österreichischen P.E.N-Clubs und der Gesellschaft kroatischer Schriftsteller (Društvo hrvatskih književnika – Zagreb). Auszeichnungen: Theodor Kery Preis (1982) und Lorenz Karall Stiftung (1992).
Literatur
- Csenar Aladar, Felix Wanschitz: 750 ljet Dolnja Pulja / 750 Jahre Unterpullendorf. Prugg, Eisenstadt 1975.
Weblinks
- Offizielle Website
- 10803 – Frankenau-Unterpullendorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 79.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. L–Z; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 1896.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Frankenau-Unterpullendorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Frankenau-Unterpullendorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Frankenau-Unterpullendorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Frankenau-Unterpullendorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑ Kindergarten. Abgerufen am 25. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Schulen & Bildung. Abgerufen am 25. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 22. Oktober 2022.
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Frankenau-Unterpullendorf 2017 (abgerufen am 21. Dezember 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Frankenau-Unterpullendorf 2012 (abgerufen am 21. Dezember 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Frankenau-Unterpullendorf 2007 (abgerufen am 21. Dezember 2017)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Frankenau-Unterpullendorf 2002 (abgerufen am 21. Dezember 2017)
- ↑ Mario Kanitsch und Miriam Machtinger-Fister, burgenl, .ORF.at: Bürgermeisterstichwahl in zwölf Gemeinden. ORF, 23. Oktober 2022, abgerufen am 30. Oktober 2022.
- ↑ meinbezirk.t vom 24. April 2017: Angelika Mileder übernimmt das Bürgermeisteramt von Anton Blazovich (ÖVP) in Frankenau-Unterpullendorf (abgerufen am 4. Mai 2017)
- ↑ Nemeth ist neuer „Vize“. Abgerufen am 26. Juni 2019.
- ↑ Gemeindewappen. Abgerufen am 25. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
- ↑ https://volksgruppen.orf.at/v2/hrvati/stories/2778695/
- ↑ https://www.literaturhausmattersburg.at/schriftbilder/leopold-anton/