Frankenfeld
Koordinaten: 49° 38′ N, 10° 30′ O
Höhe: 297 m ü. NHN
Fläche: 2,85 km²
Einwohner: 49 (25. Mai 1987)
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 91460
Vorwahl: 09164

Frankenfeld ist ein Gemeindeteil des Marktes Baudenbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf liegt am Laimbach, der der linke Oberlauf des Ehebachs ist. Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Bundesstraße 8 (0,2 km südwestlich) über eine Brücke über den Laimbach, der unweit davon die Frankenfelder Mühle speist, talaufwärts nach Unterlaimbach zur Kreisstraße NEA 30 (1 km nordwestlich) und talabwärts zur Staatsstraße 2256 bei Baudenbach (2,6 km östlich).

Geschichte

Der Ort wurde im Jahr 1303/17 im Lehenbuch des Hochstifts Würzburg als „Frankenfeld“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Flurnamen ab. Als Franken wurden unter Karl dem Großen speziell die Beamten und Königsbauern bezeichnet, die damals in der Königsmark Laimbach ansässig waren. Später entstand auf den Feldern ein kleines Haufenwegedorf. In diesem Lehenbuch steht, dass dem Ritter Friedrich Kropf vom Hochstift der Zehnte in Frankenfeld aufgetragen wurde. Gerlach von Hohenlohe erhielt im 14. Jahrhundert von Heinz Markolf und später Betzolt Schwarzenberger und dessen Schwestern den Zehnt von „Frankenfelt“. Daneben gab es noch Güter, die Rüdiger von Sugenheim unterstanden. Neben den von Hohenlohe hatten auch die Grafen von Castell Besitz in Frankenfeld. Außerdem gab es Zinsgüter und Untertanen der Klöster Birkenfeld und Münchsteinach sowie einen Untertan des Rittergutes Obersteinbach. Landesherren waren die Fürsten von Schwarzenberg, in deren Territorium der Ort lag.

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Jahre 1810 kam Frankenfeld an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Frankenfeld dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Baudenbach und 1813 gebildeten Ruralgemeinde Baudenbach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Frankenfeld. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand ein Anwesen dem Hochgericht Schwarzenberg, ein Anwesen dem Patrimonialgericht Obersteinbach (bis 1848) und ein Anwesen dem Patrimonialgericht Stübach (bis 1848). Ab 1862 gehörte Frankenfeld zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt an der Aisch (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,850 km².

Am 1. Juli 1969, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, wurde Frankenfeld nach Baudenbach eingemeindet.

Baudenkmäler

  • Zu Haus Nr. 9: Scheune mit Quadersockel, Fachwerkaufbau, steiles abgewalmtes Dach mit offenem First. West- und Ostseite verbrettert. Innen 3 × 2 Säulen mit Kopfstreben. Zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts
  • Haus Nr. 19: Ursprünglich eingeschossiges Frackdachhaus mit Halbwalm, nur Wohnteil erhalten. Zweiflügelige Haustür dreifeldrig mit Oberlichte, Felder mit Netzwerk, zweites Viertel des 18. Jahrhunderts, abgerissen
  • Grenzstein
  • Steinkreuz

von Ludwig Eisen im Laimbach gefunden und von den Frankenfeldern am jetzigen Ort aufgestellt.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818184018521855186118671871187518801885189018951900190519101919192519331939194619501952196119701987
Einwohner 122126122125136133139122127107106106105109117106959890146147116996749
Häuser 20201919191918171917
Quelle

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Veit (Unterlaimbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Mariä Himmelfahrt (Ullstadt).

Literatur

Fußnoten

  1. 1 2 3 4 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
  2. 1 2 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 338 (Digitalisat).
  3. Gemeinde Baudenbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. 1 2 H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 96.
  6. P. Schneider: Der Steigerwald in der Gesamtschau, S. 235.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 59 (Digitalisat).
  8. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 220.
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 185.
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536.
  11. 1 2 R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 69. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 26 (Digitalisat).
  14. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 198 (Digitalisat).
  15. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 168 (Digitalisat).
  18. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1221, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 66 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 190 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1155 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 191 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 191 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1265 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.