Franz Joseph Herrlein (* 28. Februar 1818 in Sieberzmühle bei Hosenfeld; † 31. Juli 1890 auf dem Hofgut Margretenhaun bei Petersberg bei Fulda) war ein deutscher Politiker.

Leben

Herrlein entstammt der Malerfamilie Herrlein, die überwiegend im 18. Jahrhundert wirkte und im Raum Fulda ansässig war. Sein Vater war der Revierförster Heinrich Joseph Herrlein, seine Mutter Elisabeth Romstad. Er besuchte das Gymnasium in Fulda. Nach Abschluss seiner Schulausbildung zog er sich auf das ihm gehörende Gut Margartenhaun bei Fulda zurück. 1849 wurde er Mitglied des Bezirksrats. Ab 1852 war er regelmäßig wiedergewählter Vertreter der Gutsbesitzer von Kurhessen in der hessischen Zweiten Ständekammer und nach deren Umwandlung in eine Ständeversammlung im Jahr 1862 dort Mitglied bis 1867.

Ab Sommer 1867 war er für den Wahlkreis Kassel 12 (Fulda – Schlüchtern – Gersfeld) Abgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus, er war zunächst fraktionslos, trat im Dezember 1870 in die neu gegründete Zentrumsfraktion ein. Nach der Gründung des Deutschen Reichs war Herrlein Mitglied des Reichstags, wo er als Abgeordneter von 1871 bis 1879 den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 7 (Fulda – Schlüchtern – Gersfeld) vertrat. Am 10. Januar 1879 legte er seine Mandate im Abgeordnetenhaus und sein Reichstagsmandat nieder.

Er war mit Sophie Gößmann verheiratet. Aus der Ehe stammte der preußische Offizier und Abgeordnete Georg Herrlein (1851–1902).

Literatur

  • Ewald Grothe (Hrsg.): Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866. (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 13 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 43). Historische Kommission für Hessen, Marburg 2016, ISBN 978-3-942225-33-5, Nr. KSV-179.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 178.
  • Philipp Losch: Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlung 1830–1866. Elwert, Marburg 1909, S. 27–28.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 82–83.

Einzelnachweise

  1. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 177; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 664–666.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 151–152; vergleiche auch A. Phillips (Hrsg.) : Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin : Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 98
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