Franz Jakob (* 17. November 1891 in Veitsaurach; † 10. September 1965 in Ingolstadt) war ein deutscher nationalsozialistischer Politiker.

Werdegang

Von 1918 bis 1921 gehörte Jakob der SPD an. Seit 1919 arbeitete er bei der Reichsbahn, zuletzt als Reichsbahnobersekretär. 1925 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 20.755), für die er 1930 als Abgeordneter in den Stadtrat von Fürth einzog. Ab 1932 war er Kreisleiter der NSDAP Fürth. Als die NSDAP bei der letzten freien Landtagswahl in Bayern am 24. April 1932 die Zahl ihrer Mandate von 9 auf 43 erhöhen konnte, wurde er zudem Abgeordneter im Bayerischen Landtag.

Von 1933 bis 1940 war er Oberbürgermeister der Stadt Fürth. Er war aktiv an der Beraubung und der Deportation von Juden beteiligt. Seit 1939 war er kommissarisch, ab 1940 dann auch formell Oberbürgermeister der Stadt Thorn, die nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939 dem Deutschen Reich angegliedert worden war. Auch hier war Jakob an der Deportation der jüdischen Bevölkerung beteiligt. Sowohl in Fürth als auch in Thorn wurden ihm "Sittlichkeitsverbrechen" vorgeworfen.

Im Spruchkammerverfahren nach 1945 wurde er als "Belasteter" eingestuft.

Literatur

  • Wolfgang Proske: Kleine Herrgötter! : die Kreisleiter der Nazis in Bayern. Kugelberg, Gerstetten [2021], ISBN 9783945893197, S. 42.
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