Franz von Blon (* 16. Juli 1861 in Berlin; † 21. Oktober 1945 in Seilershof (heute Gransee)) war ein deutscher Komponist, Dirigent und Violinist.

Leben

Franz von Blon wurde 1861 in Berlin geboren. Er besuchte dort das Sophien-Realgymnasium und erhielt privaten Klavier- und Violinunterricht. Danach absolvierte er in Berlin ein Musikstudium am Stern’schen Konservatorium und an der Königlichen Hochschule für Musik. 1880 leistete er seinen Militärdienst beim Grenadier-Regiment Prinz Karl von Preußen (2. Brandenburgisches) Nr. 12 in Frankfurt an der Oder.

Von 1884 bis 1890 war er Konzertmeister im Orchester des Hamburger Stadttheaters. Ab 1890 war er als Komponist tätig. 1897 wurde er Dirigent des Philharmonischen Blasorchesters Berlin. Konzertreisen führten ihn mit dem Orchester u. a. nach England und in die USA. Ab 1901 war er außerdem – gemeinsam mit Richard Strauss – Dirigent des Berliner Tonkünstler-Orchesters und ab 1906 der Philharmonie in Warschau. Auch gastierte er in der Sowjetunion. Im April 1936 erhielt er den Titel eines Professors. An den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin wirkte er als Dirigent mit.

Sein Œuvre umfasst v. a. leichte Orchesterwerke wie Ouvertüren und Suiten sowie Klavierwerke, Lieder und mehrere Operetten. Außerdem schrieb er ein Ballett und eine Oper. Insgesamt komponierte er etwa 30 Märschen, die auch international viel gespielt werden. Die Dramatische Ouvertüre, die er für das 19. Eidgenössische Musikfest in Bern 1931 komponierte, wird den Pionierwerken der sinfonischen Blasmusik zugerechnet.

Ende der 1920er Jahre machte er für Electrola Aufnahmen mit dem Berliner Harmonie Orchester.

Franz von Blon wohnte in Berlin-Wilmersdorf.

Werke

Werke für Orchester

  • 1899 Buren-Marsch op. 72
  • 1907 Chansonette d’amour
  • 1926 Helfer heraus (Nothelfer Marsch)
  • Blumengeflüster Charakterstück
  • Fest-Ouvertüre
  • Frauen-Liebe und -leben Walzer
  • Im D-Zug Galopp für Orchester
  • Serenade d’amour

Werke für Blasorchester

  • 1927 Tellensöhne Marsch
  • 1930 Vivat Saint Petersburg! Marsch
  • 1931 Dramatische Ouvertüre
  • 1931 Humoreske
  • 1931 Impromptu
  • 1931 Notturno
  • 1935 Romantische Konzertouvertüre
  • 1935 Fantasie-Caprice
  • Alt-Berlin
  • Blumengeflüster
  • Die Freundschafts-Flagge
  • Die Wacht am Rhein
  • Dolchtanz und Schlangenbeschwörerin (1900)
  • Durch Kampf zum Sieg
  • Frauenliebe und Leben
  • Friedensklänge
  • Frühlingseinzug opus 55
  • Heil Europa, opus 75
  • Heroische Ouvertüre
  • In den Dünen
  • Kaiser Parade Marsch
  • La Danseuse
  • Marine-Marsch, opus 102
  • Mecklenburger Marsch, opus 103
  • Mein Ideal, Walzer
  • Melitta, Intermezzo
  • Minnen und Werben, Walzer
  • Mit Eichenlaub und Schwertern
  • Mit preußischen Standarten, Marsch
  • Mit Standarten
  • Mondnacht am Rheinsberger See, Stimmungsbild
  • Orientalischer Zug
  • Puppen-Menuett (1906)
  • Perpetuum mobile, Marsch
  • Sizilietta
  • Solinger Schützen
  • Soldatenblut
  • Strandleben am Abend
  • Süßer Traum - Ballerinnerung
  • Tanz der Fischermädchen
  • Traumweben, Vision
  • Traumbild, Charakterstûck , 1899
  • Treu zur Fahne, Marsch
  • Unter dem Siegesbanner
  • Unter der Friedenssonne, opus 51, Marsch
  • Victoria - Marsch
  • Vision
  • Von Pol zu Pol
  • Wellenspiel
  • Zum Rendez-Vous

Werke für Klavier

  • 1926 Helfer heraus (Nothelfer Marsch)

Werke für Gitarre

  • Serenade d’amour... opus 12

Vokalmusik

  • 1899 Am Rhein für hohe Stimme und Klavier

Literatur

  • Blon, Franz v. In: Paul Frank: Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon. Für Musiker und Freunde der Tonkunst. 12., sehr erweiterte Auflage. Bearbeitet von Wilhelm Altmann. Carl Merseburger, Leipzig 1926.
  • Blon, Franz von. In: Hermann Abert (Hrsg.): Illustriertes Musik-Lexikon. J. Engelhorns Nachf., Stuttgart 1927.
  • Blon, Franz von. In: Erich H. Müller (Hrsg.): Deutsches Musiker-Lexikon. W. Limpert-Verlag, Dresden 1929.
  • Blon, Franz von. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K. Schott, Mainz 1959, S. 178 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Blon, Franz von. In: Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen. 10. Ausgabe. Degener, Leipzig 1935, S. 139.
  • Blon, Franz von. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 1: Aachen–Braniß. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-094657-2, S. 722.
  • Blon, Franz von. In: Ernst Klee: Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Überarbeitete Ausgabe, Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17153-8, S. 54.
Commons: Franz von Blon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Blon, Franz von. In: Erich H. Müller (Hrsg.): Deutsches Musiker-Lexikon. W. Limpert-Verlag, Dresden 1929.
  2. Blon, Franz von. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 1: Aachen–Braniß. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-094657-2, S. 722.
  3. 1 2 3 4 Blon, Franz von. In: Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen. 10. Ausgabe. Degener, Leipzig 1935, S. 139.
  4. 1 2 3 Blon, Franz von. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K. Schott, Mainz 1959, S. 178 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. 1 2 3 Blon, Franz von. In: Ernst Klee: Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Überarbeitete Ausgabe, Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17153-8, S. 54.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.