Franz von Koller, seit 1809 Freiherr von Koller, (* 27. November 1767 in Münchengrätz; † 22. August 1826 in Neapel) war 1813 Generaladjutant Schwarzenbergs und begleitete 1814 als österreichischer Kommissär Napoleon nach Elba.
Familie
Franz von Koller war verheiratet mit Johanna von Gränzenstein. Sie hatten eine Tochter und drei Söhne, einer seiner Söhne war Alexander von Koller.
Für seine Verdienste erhielt Franz von Koller 1809 das erbliche Freiherrendiplom (siehe auch Koller (österreichische Adelsgeschlechter)). Das Wappen ist längs geteilt, die linke Hälfte ist weiterhin quer geteilt. Das rechte Feld zeigt zwei schräglinke rote Balken in Silber. Das linke obere Feld ist von einem sechsstrahligen goldenen Stern in Blau besetzt. Das linke untere Feld ist ein rechtsreitender roter Löwe auf silbernem Grund. Mit seiner rechten vorderen Pranke hält der Löwe einen goldenen Stern.
Leben
Koller leistete als junger Offizier Generalstabsdienst in den Feldzügen von 1792 bis 1794. 1805 wurde er Oberst im Infanterieregiment Nr. 55 und erwarb 1809 an der Spitze seines Regiments in der Schlacht bei Aspern den Maria-Theresien-Orden. 1813 war er Generaladjutant des Fürsten Schwarzenberg. Seine außergewöhnlichen Sprachkenntnisse, sein gewinnendes Wesen und seine hohe Intelligenz erwarben ihm das Vertrauen der verbündeten Monarchen. 1814 musste er als österreichischer Kommissär Napoleon von Fontainebleau nach Elba begleiten. Auf der Fahrt durch das südliche Frankreich war Napoleon wegen der bedrohlichen Haltung der Bevölkerung genötigt, sich zu verkleiden, und er zog Kollers österreichische Generalsuniform an. Anschließend war Koller in weiteren diplomatischen Missionen und als Begleiter des Zaren und des Königs von Preußen tätig. 1821 wurde er nach Neapel entsandt, wo er die letzten fünf Jahre seines Lebens verbrachte und sich dort um die Fortführung der Ausgrabungen in Pompeji sehr verdient machte.
Literatur
- Franz Freiherr von Koller (Nr. XLV (45)), In: Neuer Nekrolog der Deutschen, 4. Jahrgang, 1826 Band 1, Voigt, Illmenau 1828, S. 473–477, online bei der Bayerischen Staatsbibliothek.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 5, S. 222
- Constantin von Wurzbach: Koller, Franz Freiherr. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 12. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 339–342 (Digitalisat).
- Rainer Egger: Koller Franz Frh. von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 88.
- A. K.: Koller, Franz Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 477 f.
Einzelnachweise
- ↑ Jaromir Hirtenfeld: Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder, Kaiserliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1857, S. 1746.
- ↑ Egon Caesar Conte Corti: Untergang und Auferstehung von Pompeji und Herculaneum Bruckmann, München, Erstausgabe 1940, S. 245.