Friederike Heller (* 1974 in West-Berlin) ist eine deutsche Theaterregisseurin, Dramaturgin und Professorin für Schauspielregie.
Leben
Heller wuchs in West-Berlin in einem musik- und literaturaffinen Elternhaus auf. Sie studierte von 1996 bis 2000 Schauspielregie an der Universität Hamburg. Noch während ihres Studiums führte sie vermehrt Regie am Theater in der Fabrik in Dresden. Erste größere Aufmerksamkeit bekam Heller 2000 mit der Adaption des Romans Elementarteilchen von Michel Houellebecq am Staatstheater Dresden. 2004 wurde sie für Unertagblues nach Peter Handke am Burgtheater Wien zur Nachwuchsregisseurin des Jahres der Theaterzeitschrift Theater heute gewählt. Seither hat sie unter anderem am Staatstheater Dresden, Staatstheater Stuttgart, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspiel Köln, Schauspiel Hannover, Deutschen Theater Berlin, Theater Neumarkt Zürich, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Thalia Theater Hamburg und der Schaubühne Berlin Regie geführt. Zwischen 2009 und 2012 war Heller als Dramaturgin und Regisseurin Teil des Ensembles der Schaubühne Berlin. 2022 berief die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin Heller zur ordentlichen Professorin für Schauspielregie.
Heller wohnt mit ihrem Mann Patrick Wengenroth und ihren zwei Kindern in Berlin.
Inszenierungen (Auswahl)
- 2000: Elementarteilchen nach Michel Houellebecq, Staatstheater Dresden.
- 2002: Norway.today von Igor Bauersima, Münchner Kammerspiele
- 2003: Tag der Gnade von Neil LaBute, Burgtheater Wien
- 2003: fake reports von Kathrin Röggla, Schauspiel Köln
- 2004: Unertagblues nach Peter Handke, Burgtheater Wien
- 2005: Die Blendung nach Elias Canetti, Schauspielhaus Graz
- 2006: Väter und Söhne nach Iwan Turgenew, Staatstheater Stuttgart
- 2007: Spuren der Verirrten von Peter Handke, Burgtheater Wien
- 2007: Die Dummheit von Rafael Spregelburd, Staatstheater Stuttgart
- 2008: Doktor Faustus – My Love is a Fever nach Thomas Mann, Burgtheater Wien,
- 2009: Dann heul doch! von Friederike Heller, Thalia Theater Hamburg
- 2009: Trilogie des Wiedersehens von Botho Strauß, Staatstheater Stuttgart
- 2009: Wilhelm Meisters Lehrjahre von Johann Wolfgang Goethe, Staatstheater Dresden
- 2010: Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht, Schaubühne Berlin
- 2011: Antigone von Sophokles, Schaubühne Berlin
- 2011: Regen in Neukölln von Paul Brodowsky, Schaubühne Berlin
- 2011: Einsame Menschen von Gerhart Hauptmann, Schaubühne Berlin
- 2011: Candide oder der Optimismus von Voltaire, Residenztheater München
- 2012: Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht, Staatstheater Dresden
- 2012: The Black Rider von William S. Burroughs, Tom Waits, Robert Wilson, Schaubühne Berlin
- 2013: Nach Europa nach Marie NDiaye, Deutsches Schauspielhaus Hamburg
- 2014: Dämonen nach Fjodor Dostojewskij, Staatstheater Dresden
- 2015: Dantons Tod von Georg Büchner, Staatstheater Dresden
- 2015: Archiv der Erschöpfung von Sascha Hargesheimer, Deutsches Theater Berlin
- 2016: Was tun? von Friederike Heller, Theater Neumarkt Zürich
- 2017: Wie kann ich dich finden, zu mir ziehen und überreden zu bleiben? von Anja Hilling, Nationaltheater Mannheim
- 2018: I Love Dick von Chris Kraus, Theater Neumarkt Zürich
- 2018: Ein Sommernachtstraum nach William Shakespeare, Staatstheater Dresden
- 2019: Wolken.Heim von Elfriede Jelinek, Staatstheater Stuttgart
- 2019: The Writer von Ella Hickson, Schauspiel Hannover
- 2020: Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst von Ingo Schulze, Staatstheater Dresden
- 2020: Zdeněk Adamec von Peter Handke, Salzburger Festspiele
- 2021: Hedwig and the Angry Inch von John Cameron Mitchell, Schauspiel Hannover
Einzelnachweise
- ↑ Staatstheater Mainz - Friederike Heller. Abgerufen am 5. August 2023.
- 1 2 3 4 5 oe1.orf.at: Friederike Heller zu Gast. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- 1 2 3 4 5 lexikon - Heller, Friederike. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Friederike Heller. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Wir begrüßen vier neue Lehrkräfte - HfS Ernst Busch. Abgerufen am 12. Juli 2022.
- ↑ HfS Ernst Busch: Friederike Heller wird Professorin. Abgerufen am 12. Juli 2022.
- ↑ Friederike Heller. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Barbara Reitter-Welter: Die Unverbesserlichkeit der Menschen. In: DIE WELT. 27. November 2011 (welt.de [abgerufen am 11. Juli 2022]).
- ↑ Friederike Heller. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Ernst Scherzer Graz: - Kult-Roman als Riesengaudi - Grazer Schauspielhaus, Probebühne: "Die Blendung". Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ deutschlandfunkkultur.de: Premieren sind ihr ein Gräuel. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Spuren der Verirrten – Friederike Heller serviert als Erste Peter Handke in Österreich. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Die Dummheit – Friederike Heller rechnet mit Rafael Spregelburd. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Doktor Faustus – Friederike Heller sucht am Burgtheater nach dem neuen Teufelspakt. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Dann heul doch! – Friederike Heller installiert in der Gaussstraße Postfeministisches. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Trilogie des Wiedersehens – Friederike Heller stellt mit Strauß den Konsenswillen der Kunst aus. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Wilhelm Meisters Lehrjahre – Friederike Heller blättert in Goethes Bildungsbürgerbibel. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Der gute Mensch von Sezuan – Friederike Heller wagt mit Brecht den Veralberungseffekt. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Antigone – Friederike Heller und die Band Kante schicken Männer zur Gruppentherapiesitzung, aber richtig! Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Regen in Neukölln. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Einsame Menschen – Friederike Heller inszenierte Gerhart Hauptmanns Berliner Vorortbürger-Drama in der Schaubühne. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Candide – In München inszeniert Friederike Heller Voltaires Roman mit der Band Kante. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Die Dreigroschenoper – Berts Show must go on!, meint Friederike Heller in Dresden. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ The Black Rider – Friederike Heller und Kante bitten an der Berliner Schaubühne zum Teufelspakt-Musical. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Nach Europa – Friederike Heller adaptiert in Hamburg das Fluchtkapitel aus Marie NDiayes Erfolgsroman "Drei starke Frauen". Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Dämonen – Friederike Heller macht aus Dostojewskijs Roman in Dresden einen didaktischen Totentanz. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Dantons Tod – Friederike Heller schlägt sich in ihrer Dresdner Inszenierung von Büchners Drama auf die Seite der Titelfigur. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Archiv der Erschöpfung – Friederike Hellers Uraufführung von Sascha Hargesheimers Stück bei den Autorentheatertagen 2015 am Deutschen Theater Berlin. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Was tun? Ein Festakt – Friederike Heller inszeniert die Geschichte des Zürcher Theaters Neumarkt. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Wie kann ich dich finden ...? – Friederike Heller mit der Mannheimer Uraufführung von Anja Hillings Stück über Liebe, Sex, Zärtlichkeit. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ I Love Dick – Friederike Heller eröffnet mit dem berühmten Romanstoff von hris Kraus die Saison am Zürcher Theater Neumarkt. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Ein Sommernachtstraum – Am Staatsschauspiel Dresden inszeniert Friederike Heller die Shakespeare-Komödie mit Freude am Klamauk. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Wolken.Heim – Schauspiel Stuttgart – Friederike Heller erzählt Elfriede Jelineks Stück ausschließlich mit Frauen. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ The Writer – Schauspiel Hannover – Friederike Heller inszeniert Ella Hicksons diskursive Achterbahnfahrt durch die Identitätspolitik. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst – Staatsschauspiel Dresden – Friederike Hellers Uraufführung des Romans von Ingo Schulze. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Zdeněk Adamec – Salzburger Festspiele – Friederike Heller bringt eine Szene von Peter Handke zur Uraufführung. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ (Drag-)Musical "Hedwig and the Angry Inch" von John Cameron Mitchell (Buch) und Stephen Trask (Musik und Gesangstexte), Schauspiel Hannover. Abgerufen am 11. Juli 2022 (deutsch).