Der Friedhof Blumenstraße auch Blumenfriedhof genannt, ist ein Friedhof an der Harpener Straße in Bochum-Mitte. Der Friedhof erhielt seinen Namen nach der zu ihm hin führenden Blumenstraße. Er ist einer von 24 kommunalen Friedhöfen (Stand März 2023) der Stadt Bochum.
Geschichte des Friedhofs
Nachdem der vorherige Friedhof der Stadt Bochum, der heutige Kortumpark in seinen Kapazitäten erschöpft war, wurde ein neuer städtischer Friedhof auf den Heidnocken (eine alte Flurbezeichnung) angelegt. Seit 1884 werden hier Bochumer Bürger zur letzten Ruhe gebettet. Der Friedhof wurde über die Jahrzehnte immer wieder erweitert. In und an den beiden Rondells sind Ehrengräber von Bochumer Persönlichkeiten. Vier Denkmäler erinnern an die Grubenunglücke auf Zeche Constantin 1889 und Zeche Prinz von Preußen 1895. Die verunglückten Bergmänner wurde jeweils nach Konfession getrennt begraben.
Im Ersten Weltkrieg wurde hier ein Ehrenfriedhof errichtet, in dem gefallene Soldaten, sowie Kriegsgefangene begraben wurden. Auch kamen in der Zeit der Weimarer Republik und in der Zeit des NS-Staates noch Gräber auf den Ehrenteil hinzu. Im Zweiten Weltkrieg fanden auch 102 Opfer des Luftkrieges hier ihre letzte Ruhe.
Als Stadtoberhäupter sind hier die Oberbürgermeister Carl Bollmann, Karl Hahn und Fritz Graff bestattet. Auch der stellvertretende Bürgermeister Karl Lange, sowie der bedeutende Kommunalpolitiker und Wirtschaftsmanager Karl Gerstein, der Mediziner und erste Leiter des Bergmannsheils Karl Löbker, der Stadtverordnete und Ehrenbürger Carl Rawitzki, der Schauspielhaus Intendant Saladin Schmitt, der Gründer des Puppenspielinstitutes und der Fidena Fritz Wortelmann, Lorenz Rebbert, und Mitglieder der Familie Grimberg begraben.
Das Relief aus Sandstein an der Trauerhalle von 1957 stammt vom Bildhauer Walter Kruse.
Denkmalwürdige Grabstätten
Folgende Objekte auf dem Friedhof stehen unter Denkmalschutz:
Denkmalnummer | Name | Anmerkung | Bild |
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A 158 | Grab Schmidt, Blumenfriedhof | ||
A 288 | Grabehrenanlage für die Gefallenen des 1. Weltkrieges und die Opfer der Weimarer Republik | ||
A 289 | Ehrenmale für die Toten der Schlagwetterexplosion auf der Zeche Prinz von Preußen 1895. Nach Konfession getrennt jeweils ein Ehrengrab. | ||
A 607 | Ehrenmal für die Toten der Schlagwetterexplosion auf der Zeche Constantin 1889 | ||
A 666 | Hochkreuz, Blumenfriedhof | Neugotisches Sandsteinkreuz aus dem Jahr 1884 | |
A 667 | Grabanlage Carl Bollmann, Blumenfriedhof | Carl Bollmann war Oberbürgermeister von Bochum | |
A 668 | Grabanlage Karl Lange, Blumenfriedhof | Karl Lange war Bürgermeister der Stadt Bochum. Das Grab ist ein städtisches Ehrengrab. | |
A 669 | Grabanlage Karl Hahn, Blumenfriedhof | Karl Hahn war Oberbürgermeister von Bochum. Das Grab ist ein städtisches Ehrengrab. | |
A 670 | Grabanlage Carl Loebker. Blumenfriedhof | Auch Karl Löbker, 1889 Gründungsdirektor des neu gegründeten Knappschaftskrankenhauses „Bergmannsheil“. | |
A 671 | Grabanlage Fritz Graff, Blumenfriedhof | Fritz Graff war Oberbürgermeister von Bochum. Das Grab ist eine städtisches Ehrengrab. | |
A 672 | Grabanlage Karl Gerstein, Blumenfriedhof | Karl Gerstein war Manager und Kommunalpolitiker. Das Grab ist ein städtisches Ehrengrab | |
A 673 | Grabanlage Oskar Niederstein, Blumenfriedhof | ||
A 674 | Grabanlage Sigismund Diekamp, Blumenfriedhof | Justitrat Sigismund Diekamp war Stadtverordnetenvorsteher in Bochum (Zentrumspartei) | |
A 675 | Grabanlage Wilhelm Schüpper, Blumenfriedhof | ||
A 676 | Grabanlage Eleonore Lütz, Blumenfriedhof | ||
A 677 | Grabanlage Eheleute Leopold Oexle, Blumenfriedhof | ||
A 678 | Namenlose Figur, Blumenfriedhof | ||
A 679 | Grabanlage Familie Koepe, Blumenfriedhof | ||
A 680 | Grabanlage Familie Heinrich Westhelle, Blumenfriedhof | ||
A 681 | Grabanlage Familie Heinrich Dilla, Blumenfriedhof | ||
A 682 | Engelsskulptur, Blumenfriedhof | ||
A 683 | Grabanlage Henne / Otto / Ross, | ||
A 684 | Grabanlage Familie Theodor Ammelung, Blumenfriedhof | ||
A 685 | Grabstelle Familie Fritz Mettegang, Blumenfriedhof | ||
A 687 | Grabstelle Lina Schlegel, Hermann Schlegel, Blumenfriedhof | ||
A 688 | Grabstelle Familie Wilhelm Schlegel, Blumenfriedhof | ||
A 689 | Engelsskulptur, Blumenfriedhof | ||
A 690 | Grabstelle Mauch, Blumenfriedhof | ||
A 691 | Grabstelle Familie Zornig, Blumenfriedhof | Jugendstil-Grab der Familie Zornig | |
A 692 | Grabstelle Heinrich Koehler, Blumenfriedhof | Heinrich Koehler war unter anderem Generaldirektor der Westfälischen Stahlwerk AG, der späteren Rombacher Hütte. Sein Grabstein ziert die Inschrift „Feierabend“. | |
A 696 | Grabstelle Gust. Wilh. Becker, |
Literatur
- Beitrag zu den Friedhöfen des 19. Jahrhunderts in Bochum in: Gisela Wilbertz: Stadtgeschichte über Gräbern. Historische Friedhöfe in Bochum. Hrsg.: Stadt Bochum, Presse- und Informationsamt. 3000. Auflage. Bochum Dezember 1991 (Scan der Broschüre [abgerufen am 5. Februar 2022]).
- Stadt Bochum, Technischer Betrieb (Hrsg.): Bochumer Erinnerungsorte - Verzeichnis der Anlagen auf städtischen Friedhöfen, Bestandserfassung und Bewertung. Eigenverlag, Bochum 2022 (Online [PDF; abgerufen am 19. September 2023]).
Einzelnachweise
- ↑ Offizielle Bezeichnung der Technischen Betrieben Bochum (Online)
- ↑ Beschriftung im offiziellen Stadtplan 2015
- ↑ Straßennamenbuch der Stadt Bochum, 2015
- ↑ Bestattungsarten auf städtischen Friedhöfen, Informationen und Gebühren 2023. Broschüre der Stadt Bochum. März 2023
- ↑ Archivlink (Memento vom 20. Dezember 2015 im Internet Archive)
- ↑ Helmut Brämer: Der Knappen letzte Fahrt, Dokumentation über Grubenkatastrophen und die azugehörigen Friedhofs-Gedenkstätten in Bochum. Peter Kracht Verlag, Bochum 1992, ISBN 3-926713-07-0.
- ↑ Verwaltungsbericht der Stadt Bochum, 1938–1948, S. 102
- ↑ Beschreibung des Kunstwerkes bei artibeau.de
- ↑ Denkmalliste der Stadt Bochum (Online)
Koordinaten: 51° 29′ 6″ N, 7° 14′ 24″ O