Friedrich Lachmayer (* 1943 in Wien) ist ein österreichischer Rechtswissenschaftler.

Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, der Promotion 1966 und der Prokuraturprüfung und Rechtsanwaltsprüfung 1970 war er von 1971 bis 2003 im Bundeskanzleramt im Verfassungsdienst. Nach der Habilitation 1988 für Rechtstheorie mit besonderer Berücksichtigung der Gesetzgebungslehre an der Universität Innsbruck war er seit 1995 Experte in diversen EU-Gremien betreffend Rechtsinformatik. 2002 erhielt er den Berufstitel „Universitätsprofessor“. Als Wissenschaftler war er der Universität Innsbruck zugehörig; die wichtigsten Akzepte mit seinen Seminaren setzte er an den Rechtswissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten Wien (Vorlesung bzw. Seminar aus Rechtstheorie bzw. Seminar aus Verwaltungs- und Rechtsinformatik) und Salzburg (wo er zu Beginn eine tragende Rolle in der Programmgestaltung des Internationalen Rechtsinformatik-Symposions IRIS einnahm und seit seiner Pensionierung als einer der sehr geschätzten "senior programme committee members" und General Chair tätig ist, die mit Rat, Tat und Motivation einen wichtigen Beitrag zum Erfolg dieser Konferenz leisten).

Sein umfangreiches Wirken als Beamter und Wissenschaftler zeigt seine Festschrift zum 70. Geburtstag - Zeichen und Zauber des Rechts im Verlag Weblaw, Bern. Seine Bedeutung wird als die des Brückenbauers zwischen Verwaltung, Gesetzgebung, Justiz und Wissenschaft gesehen (so im Vorwort der Festschrift). Eine weitere Festschrift wurde zu seinem 80. Geburtstag 2023 herausgegeben.

Bleibend sind auch seine Verdienste um die Rechtsvisualisierung, weniger als Standardsetzer, sondern als Initiator einer visuellen Sicht des Rechts.

Seine Forschungsgebiete sind Rechtstheorie, Gesetzgebungslehre, Rechtsinformatik und Semiotik.

Schriften (Auswahl)

Das Schriftenverzeichnis Friedrich Lachmayers in der Festschrift 2023 umfasst 27 Seiten mit 259 Einzeltiteln.

  • mit Wilhelm Brauneder: Österreichische Verfassungsgeschichte. Einführung in Entwicklung und Strukturen. Wien 1976, ISBN 3-214-04868-6.
  • mit Leo Reisinger: Legistische Analyse der Struktur von Gesetzen. Wien 1976, ISBN 3-214-06642-0.
  • mit Karl Garnitschnig: Computergraphik und Rechtsdidaktik. Wien 1979, ISBN 3-214-06643-9.
  • mit Beate Glück, Günther Schefbeck und Erich Schweighofer (Hrsg.): Elektronische Schnittstellen in der Staatsorganisation. Festschrift zum 60. Geburtstag von Dr. Josef Souhrada. Wien 2015, ISBN 3-903035-03-3.

Literatur

  • Erich Schweighofer, Thomas Menzel und Günther Kreuzbauer (Hrsg.): Zwischen Rechtstheorie und e-Government. Aktuelle Fragen der Rechtsinformatik 2003. Gewidmet Friedrich Lachmayer. Wien 2003, ISBN 3-7046-4091-3.
  • 10. Klagenfurter Legistik. Gespräche 2012. Gewidmet Friedrich Lachmayer zum 70. Geburtstag. Klagenfurt 2013, OCLC 1186381125.
  • Erich Schweighofer, Meinrad Handstanger, Harald Hofmann, Franz Kummer, Edmund G. Primosch, Günther Schefbeck und Gloria Withalm (Hrsg.): Zeichen und Zauber des Rechts. Festschrift für Friedrich Lachmayer. Liber amicorum. Bern 2014, ISBN 978-3-906029-89-4.
  • Günther Schefbeck, Hanna Maria Kreuzbauer, Meinrad Handstanger (Hrsg.): Strukturen und Symbole des Rechts. Festschrift für Friedrich Lachmayer. Editions Weblaw Bern 2023, ISBN 978-3-03916-189-8.

Einzelnachweise

  1. https://www.univie.ac.at/chaoscontrol/2000/lachmayer.htm
  2. Lebenslauf (abgefragt am 9. Juli 2023).
  3. legalvisualization.com
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