Friedrich Anton Maria Martini, genannt Fritz (* 24. Mai 1856 in Münster; † 28. Februar 1933 in Berlin) war ein deutscher Eisenbahner und Präsident verschiedener preußischer Eisenbahndirektionen.

Herkunft und Ausbildung

Friedrich Martini war der Sohn des Rechnungsrates Ludwig Martini. Ein Bruder seiner Großmutter war Heinrich Eduard von Pape, Präsident des Reichsoberhandelsgerichts in Leipzig und Präsident der Kommission, die das Bürgerliche Gesetzbuch ausarbeitete.

Friedrich Martini besuchte 1865 bis 1874 das Gymnasium in Münster in Westfalen. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten Leipzig, Straßburg, Marburg und Berlin. Das Referendariat leistete er bei Gerichten in Münster in Westfalen und beim Oberlandesgericht Hamm ab.

Karriere

Am 13. November 1882 wurde er Gerichtsassessor. 1893 wechselte er zu den Preußischen Staatseisenbahnen. Hier war er zunächst in der Eisenbahndirektion Elberfeld (Wuppertal) tätig, anschließend in den Betriebsämtern Kassel und Hagen. 1886 bis 1888 war er an der Königlichen Eisenbahndirektion Berlin und anschließend bis 1891 im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten (dem preußischen Eisenbahnministerium) tätig. 1891 bis 1895 war er Mitglied der Eisenbahndirektion Altona, 1895 und 1896 der Eisenbahndirektion Kassel und 1896 bis 1898 der Eisenbahndirektion Frankfurt am Main. Anschließend wurde er erneut nach Berlin in das Ministerium für öffentliche Arbeiten versetzt, diesmal im Range eines „Vortragenden Rates“. 1908 wurde er Präsident der Eisenbahndirektion Kassel, am 17. Januar 1910 Präsident der Eisenbahndirektion Köln, und zum 1. März 1917 übernahm er die Eisenbahndirektion Mainz in gleicher Funktion. Diese Stelle hatte er auch noch inne, als 1920 aus den Länderbahnen die Deutsche Reichsbahn geschaffen wurde. Er wurde so der erste Präsident der Reichsbahndirektion Mainz. 1923 ging er von hier aus in den Ruhestand.

Friedrich Martini starb 1933 im Alter von 76 Jahren. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof Zehlendorf in Berlin (Abt. 28 HW 92). Das Grab ist erhalten. Der Grabstein aus grauem Granit zeigt an der Vorderseite ein bronzenes Porträtrelief.

Ehrungen

Literatur

  • Julius von Busch: Friedrich Martini. Präsident der K. Preussischen und Grossh. Hessischen Eisenbahndirektion. In: Baracs-Del Tour (Hg.): Unsere Zeitgenossen 23 = Die Süddeutschen Bundesstaaten 1914–1918, Bd. 5 = Das Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Gedenkblätter großer Zeiten. München [1918 ?], ohne Seitenzählung.
  • NN: Der neue Eisenbahndirektionspräsident von Mainz. In: Mainzer Anzeiger vom 19. Februar 1917, Nr. 42.
  • NN: Wechsel im Mainzer Eisenbahndirektions-Präsidium. In: Mainzer Journal vom 19. Februar 1917, Nr. 42.

Anmerkungen

  1. Textgleich mit dem Artikel in der Neuen Mainzer Zeitung vom gleichen Tag.

Einzelnachweise

  1. NN: Der neue Eisenbahndirektionspräsident. von Busch.
  2. StA Zehlendorf, Sterbeurkunde Nr. 53/1933
  3. Von Busch.
  4. Von Busch.
  5. NN: Der neue Eisenbahndirektionspräsident; von Busch.
  6. Von Busch.
  7. NN: Der neue Eisenbahndirektionspräsident.
  8. Von Busch.
  9. NN: Der neue Eisenbahndirektionspräsident; Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 3. März 1917, Nr. 14. Meldung auf der Titelseite, S. 67.
  10. Karl Kreck: 40 Jahre Reichsbahndirektion Mainz, S. 45, = Sonderdruck aus: Die Reichsbahn 12/13 (1937) vom 24./31. März 1937. Digitalisat der Universität Darmstadt.
  11. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 676.
  12. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 12. Oktober 1918, Nr. 50. Belohnungen und Auszeichnungen, S. 330.
  13. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 24. März 1917, Nr. 18. Belohnungen und Auszeichnungen, S. 102.
  14. Soweit nicht anders angegeben: von Busch.
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