Friedrich Gideon Gotthardt von Wallenberg-Pachaly (* 18. August 1878 in Breslau; † 25. September 1965) war ein deutscher Bankier.
Leben
Familie
Fritz von Wallenberg-Pachaly war Sohn des Bankiers Gotthardt von Wallenberg-Pachaly und der Minna geb. Gelpcke. Er war verheiratet mit Geva zu Innhausen und Knyphausen, Tochter des Präsidenten des Preußischen Herrenhauses Edzard zu Innhausen und Knyphausen. Sie hatten drei Söhne und eine Tochter.
Seine Schwager waren Dodo Fürst zu Innhausen und Knyphausen, Mitglied des Preußischen Herrenhauses, der Landrat Dodo Freiherr zu Innhausen und Knyphausen und der Rittergutsbesitzer und Landrat Maximilian von Asseburg-Neindorf.
Werdegang
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Breslau und von 1891 bis 1898 der Ritterakademie Brandenburg studierte Fritz von Wallenberg-Pachaly an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Rechtswissenschaften. 1898 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn. Seinen Militärdienst leistete er als Leutnant im Husaren-Regiment „König Wilhelm I.“ (1. Rheinisches) Nr. 7. Nach dem Studium wurde er Bankier und Teilhaber des Bankhauses Wallenberg, Pachaly und Comp. mit Sitz in Breslau (siehe: Wallenberg-Pachaly-Palais). Diese Privatbank wurde 1931 eines der prominentesten Opfer des Zusammenbruchs der Frankfurter Allgemeine Versicherungs AG (FAVAG) im Bankenbereich. Der FAVAG-Skandal um deren Generaldirektor Paul Dumcke gilt heute als einer der Auslöser der Weltwirtschaftskrise.
Von Wallenberg-Pachaly war schwedischer Konsul in Breslau. Er war Besitzer der Rittergüter Siebischau und Oberhof bei Schmolz, Landkreis Breslau. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er auf Norderney.
Literatur
- Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf, 1902, S. 243.
- G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Selbstverlag, Druck Wailandt AG, Aschaffenburg 1928, S. 240. Digitalisat
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1939, Jg. 31, Justus Perthes, Gotha 1938. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1971, 9, 813.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1907. In: "Der Gotha". 1. Auflage. Ducius von Wallenberg, (Wallenberg-Pachaly). Justus Perthes, Gotha 20. November 1906, S. 136–141 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 14. Juli 2022]).
- ↑ Sohn Edzard von Wallenberg-Pachaly. In: Johannes Hürter (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Bernd Isphording, Gerhard Keiper, Martin Kröger: Schöningh (Hrsg.): Band 5: T–Z, Nachträge. Historischer Dienst, Auswärtiges Amt, Paderborn u. a. 2014, ISBN 978-3-506-71844-0, S. 167 f.
- ↑ Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 – 1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, von Wallenberg-Zögling-RA-No. 1556. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 357 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 14. Juli 2022]).
- ↑ Kösener Korpslisten 1910, 19, 715.
- ↑ Der Privatbankier: Nischenstrategien in Geschichte und Gegenwart; am 29. November 2001 im Städelschen Kunstinstitut und Städtische Galerie, Frankfurt am Main, auf Einladung der Gontard & MetallBank AG, Franz Steiner Verlag, 2003, S. 36 (books.google.de).
- ↑ Das deutsche Menetekel der Weltwirtschaftskrise (Memento vom 18. August 2009 im Internet Archive) auf archive.is.
- ↑ von Wallenberg-Pachaly, Friedrich Gideon Gotthardt. In: Vetenskapsakademi (Hrsg.): Sveriges statskalender för år 1925. Almqvist & Wiksell boktryckeri AB, 1925, ZDB-ID 205099-7, S. 197 (schwedisch, runeberg.org).
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 9, 813.