Friedrichshafen FF 48
TypMaritimes Jagdflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Flugzeugbau Friedrichshafen
Erstflug August 1917
Indienststellung
Produktionszeit

1917

Stückzahl 3

Die Friedrichshafen FF 48 war ein deutsches Doppeldecker-Jagdflugzeug der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg. Nach deren Flugzeug-Gruppeneinteilung gehörte sie zum Typus C2MG, was für ein zweisitziges, mit einem starren und einem beweglichen MG bewaffnetes Schwimmerflugzeug steht. Von ihr entstanden zugunsten des Konkurrenzentwurfs Hansa-Brandenburg W 19 nur drei Exemplare.

Entwicklung

Die FF 48 entstand infolge eines Konstruktionsauftrags des Marineamts vom 2. April 1917 für ein maritimes Langstrecken-Jagdflugzeug, das mit dem von Maybach entwickelten Mb-IV-Triebwerk mit 240 PS ausgerüstet werden sollte. Neben dem Flugzeugbau Friedrichshafen (FF) erhielten noch Hansa-Brandenburg und Sablatnig eine diesbezügliche Forderung. Der Gründer und Chefkonstrukteur von FF, Theodor Kober, orientierte sich bei der Projektierung an der spannweitenreduzierten Jagdausführung des schon bewährten Schul- und Aufklärungsflugzeugs Friedrichshafen FF 33, der FF 33h, von der zwischen März und Oktober 1916 45 Stück gebaut wurden. Die direkt daraus abgeleitete FF 48 unterschied sich aber neben dem erheblich stärkeren Antrieb auch durch die wieder um über zwei Meter vergrößerte Spannweite sowohl der oberen als auch unteren Tragflächen. Dagegen besaßen die Versionen der FF 33 in der Regel kürzere Unterflügel. Gemäß den von der Marine zugeteilten drei Mb-IV-Motoren wurde die gleiche Zahl an Flugzeugen produziert, denen die Marinenummern 1472 bis 1474 zugewiesen wurden. Die Nummer 1472 wurde am 22. August 1917 dem für die Erprobung zuständigen Seeflugzeug-Versuchskommando in Warnemünde übergeben und am 8. September des Jahres abgenommen. Beim Vergleichsfliegen der drei Konkurrenzentwürfe erwies sich die SF 7 von Sablatnig mit 162 km/h als das schnellste Flugzeug, während Hansa-Brandenburgs W 19 und die FF 48 nur Geschwindigkeiten um die 150 km/h erreichten. In der Steigleistung hingegen erbrachte die FF 48 bis auf 2000 m die besten Resultate. Letzten Endes entschied sich die Marine für die W 19, da zu diesem Zeitpunkt sowohl der Flugzeugbau Friedrichshafen als auch Sablatnig mit dem Bau von Seeflugzeugen vollständig ausgelastet waren.

Technische Daten

KenngrößeDaten
Besatzung2
Spannweite16,25 m (oben und unten)
Länge11,20 m
Höhe4,40 m
Flügelfläche68,00 m²
Flächenbelastung32,50 kg/m²
Leistungsbelastung9,00 kg/PS
Leermasse1591 kg
Zuladung625 kg
Startmasse2216 kg
Antriebein wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor
Maybach Mb IV
mit starrer Zweiblatt-Luftschraube Niendorf (ø 3,10 m)
Nennleistung240 PS (177 kW) bei 1400/min
Höchstgeschwindigkeit153 km/h in Bodennähe
Marschgeschwindigkeit130 km/h
Steigzeit6,4 min auf 1000 m Höhe
10,1 min auf 1500 m Höhe
14,1 m auf 2000 m Höhe
23,1 min auf 3000 m Höhe
Reichweite740 km
Bewaffnungein starres Spandau-MG, 7,92 mm
ein bewegliches Parabellum MG 14, 7,92 mm

Literatur

  • Hans-Jürgen Becker: Wasserflugzeuge – Flugboote, Amphibien, Schwimmerflugzeuge (= Die deutsche Luftfahrt. Band 21). Bernard & Graefe, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6106-3.
  • Jörg Biber: Das Seeflugzeug-Versuchs-Kommando Warnemünde. Media Script, Berlin 2023, ISBN 978-3-9822979-1-0.
  • Siegfried Borzutzki: Flugzeugbau Friedrichshafen GmbH. 1. Auflage, Markus Burbach, Berlin–Königswinter 1993, ISBN 3-927513-60-1.
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Mittler, Herford 1977, ISBN 3-920602-18-8.
Commons: Friedrichshafen FF.48 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik (= Die deutsche Luftfahrt. Band 9). Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S. 57.
  2. Hans-Jürgen Becker: Wasserflugzeuge – Flugboote, Amphibien, Schwimmerflugzeuge (= Die deutsche Luftfahrt. Band 21). Bernard & Graefe, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6106-3,. 65.
  3. Jörg Biber: Das Seeflugzeug-Versuchs-Kommando Warnemünde. Media Script, Berlin 2023, ISBN 978-3-9822979-1-0, S. 263.
  4. Biber, S. 209.
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